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Die Botschaft des historischen Jesus im Unterschied zur Verkündigung der Kirche
#45
(22-11-2008, 14:20)Karla schrieb: Über die Naturwissenschaft als - wertfreie - Grundlage für eine Ethik dann ein andermal von meiner Seite. Aber ich hoffe ja auch, dass hier noch mehr das Wort ergreifen.
Die naturwissenschaftliche Methode ist tatsächlich glaubensfrei definiert und enthält nur so um die 5 einfache Regeln:
- die Beschreibung muss örtlich und zeitlich bestimmt sein;
- sie muss in einer Kausalkette stehen;
- sie darf keine Wertung enthalten (also vorurteilsfrei).
Theoriebildung:
- Erklärungen müssen ihre Prinzipien, Annahmen und Voraussetzungen explizit nennen (also keine verdeckten Annahmen, siehe das "Mogeln" von Lutze, aufgespießt von Karla)
- von verschiedenen Erklärungen ist jene maßgebend, die mit den wenigsten Annahmen auskommt (Occam's razor).

Das alles klingt tatsächlich wertneutral. Die Realität sieht anders aus, weil die Wissenschaftler in ihr Umfeld voller dynamisch variierender Vorurteile eingebunden sind. Deswegen wird manches nicht und anderes intensiv erforscht (siehe Energie-Umwandlungsprozesse, Nutzung regenerativer Energie gegenüber Atomenergie). Ergebnisse werden weltanschaulich missbraucht (siehe v. a. Hirnforschung, Evolutionslehre, Genetik).
Selbst der große Sir Isaak Newton hat Vorurteile in seine Physik eingebaut, ohne sich und seine Kollegen auf die Annahmen über Raum und Zeit hinzuweisen. Und wie schlimm der unkritische Missbrauch des Darwinismus insbesondere im Dritten (deutschen) Reich war, brauche ich wohl nicht weiter auszuführen.
Darüber hinaus gibt es massenhaft Literatur über Fälschungen in den Forschungsberichten und Unterdrückung von "unpassenden" Ergebnissen.

Es ist einfach extrem wichtig, daran zu denken, dass wissenschaftliche Methoden nur die momentan wesentlichen Aspekte beschreiben, nicht die Welt in allen Details und für alle Zeiten. Theorien sind grundsätzlich nur die vorläufig besten Beschreibungen – und mehr nicht.

Jede Nutzung geschieht im Werteumfeld der jeweiligen Gesellschaft. Deshalb ist die Mogelei von Hanns Lutze so gefährlich. Die Zurückführung einer Wertsetzung auf ein theoretisches Modell geht einfach nicht, ist grundsätzlich abzulehnen. Wertsetzungen (besser, schlechter, krank, gesund usw.) sind der menschlichen Gesellschaft allein vorbehalten.

Weder die Evolutionslehre noch die Hirnforschung noch die Genetik noch irgend eine andere Theorie entheben die Gesellschaft, um ihre Werte zu ringen. Die wissenschaftlichen Methoden liefern dazu absolut nichts. Dazu sind sie nämlich expressis verbis (s. Katalog oben) nicht da!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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Wissenschaft und Werteordnung - von Ekkard - 22-11-2008, 19:11

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