09-11-2008, 23:31
Die soziale Frage bezieht sich auf die Massenarmut am Beginn der Industrialisierung als insbesondere das Handwerk durch industrielle Fertigung verdrängt wurde.
Auf heute bezogen, müsste man nach "Strukturwandel" und "Verdrängungswettbewerb" fragen.
In Deutschland fand ab Mitte des 18 Jahrhundert einerseits eine starke Zunahme der Bevölkerung statt und zugleich der erwähnte Übergang zur industriellen Fertigung.
Heute geschieht etwas völlig anderes: Die Fertigung folgt dem Kapital in jene Länder (oder wird dort "hochgezogen"), in denen die Arbeit billig ist. Dies wird zwar mit immer anspruchsvollerer Technik und Technikplanung in Deutschland teilweise ausgeglichen. Aber die dazu erforderliche Qualifikation ist dermaßen anspruchsvoll, dass immer mehr Menschen aus dem Arbeitsprozess ausgegliedert werden müssen. Parallel zu dieser Tendenz gehr eine systematische Bereicherung der Manager dieser High-Tech-Industrien einher. Dies verstärkt noch die genannte Tendenz zu weniger, aber extrem hoch qualitativer Arbeit. In der Tat wird den inländischen Managern die Pistole auf die Brust gesetzt: Entweder profitabel wirtschaften (auch mit Entlassungen) oder Schließen und selbst entlassen werden. Dieses Spannungsfeld fand ich kürzlich in einem Zeitungsartikel beschrieben (wenn ich jetzt bloß wüsste, wo?)
Was wird passieren?
Unser Wohlstand mit sozialer Sicherung ist unter den genannten Umständen nicht haltbar. Das Einkommens- und Absicherungsniveau wird solange sinken, bis es sich auf Weltniveau erniedrigt hat - und dann vielleicht wieder ein Wenig ansteigen.
Es gibt jetzt schon Ansätze, wie man mit weniger Geld verhältnismäßig gut (aber nicht so üppig wie jetzt) leben kann: Statt in Geld wird in Arbeitseinheiten 1:1 abgerechnet. Dinge werden nicht mehr weggeworfen, sondern handwerklich wiederverwertet bzw. auf Basaren getauscht. Wohnungen wird es genügend geben, weil die Bevölkerung langsam auf 40 Mio. abnehmen wird ("umgekehrte Bevölkerungspyramide", Pillenknick!). Renovierung wird gefragt sein.
Eine wichtige Einkommensquelle wird für eine Übergangszeit von ca. 60 Jahren ab heute die Altenbetreuung und -Pflege darstellen - eine weitgehend nicht-technische Arbeit, die zwar ein hohes Maß an Sozialkompetenz verlangt aber keine "höhere Mathematik".
--- soweit mein bescheidenes Wissen dazu ---
Auf heute bezogen, müsste man nach "Strukturwandel" und "Verdrängungswettbewerb" fragen.
In Deutschland fand ab Mitte des 18 Jahrhundert einerseits eine starke Zunahme der Bevölkerung statt und zugleich der erwähnte Übergang zur industriellen Fertigung.
Heute geschieht etwas völlig anderes: Die Fertigung folgt dem Kapital in jene Länder (oder wird dort "hochgezogen"), in denen die Arbeit billig ist. Dies wird zwar mit immer anspruchsvollerer Technik und Technikplanung in Deutschland teilweise ausgeglichen. Aber die dazu erforderliche Qualifikation ist dermaßen anspruchsvoll, dass immer mehr Menschen aus dem Arbeitsprozess ausgegliedert werden müssen. Parallel zu dieser Tendenz gehr eine systematische Bereicherung der Manager dieser High-Tech-Industrien einher. Dies verstärkt noch die genannte Tendenz zu weniger, aber extrem hoch qualitativer Arbeit. In der Tat wird den inländischen Managern die Pistole auf die Brust gesetzt: Entweder profitabel wirtschaften (auch mit Entlassungen) oder Schließen und selbst entlassen werden. Dieses Spannungsfeld fand ich kürzlich in einem Zeitungsartikel beschrieben (wenn ich jetzt bloß wüsste, wo?)
Was wird passieren?
Unser Wohlstand mit sozialer Sicherung ist unter den genannten Umständen nicht haltbar. Das Einkommens- und Absicherungsniveau wird solange sinken, bis es sich auf Weltniveau erniedrigt hat - und dann vielleicht wieder ein Wenig ansteigen.
Es gibt jetzt schon Ansätze, wie man mit weniger Geld verhältnismäßig gut (aber nicht so üppig wie jetzt) leben kann: Statt in Geld wird in Arbeitseinheiten 1:1 abgerechnet. Dinge werden nicht mehr weggeworfen, sondern handwerklich wiederverwertet bzw. auf Basaren getauscht. Wohnungen wird es genügend geben, weil die Bevölkerung langsam auf 40 Mio. abnehmen wird ("umgekehrte Bevölkerungspyramide", Pillenknick!). Renovierung wird gefragt sein.
Eine wichtige Einkommensquelle wird für eine Übergangszeit von ca. 60 Jahren ab heute die Altenbetreuung und -Pflege darstellen - eine weitgehend nicht-technische Arbeit, die zwar ein hohes Maß an Sozialkompetenz verlangt aber keine "höhere Mathematik".
--- soweit mein bescheidenes Wissen dazu ---
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

