31-10-2008, 17:16
Liebe Marlene,
Es gibt sicher Kirchengläubige, die diesen (Besitz-) Anspruch erheben. Ich bin in einem Forum mal einem katholischen Theologiestudenten begegnet, der jedem das Christentum abgesprochen hat, der nicht in einer der beiden großen Kirchen Mitglied war.
Das ist ein altes Thema und müsste historisch durchgegangen werden: die katholische Kirche hat ja nicht selten die ausgestoßen, die die kirchliche Lehre nicht akzeptierten. Da Jesus aber keine kirchliche Lehre aufgestellt hat, ist zumindest dies klar, dass es da verschiedene Auffassungen gibt. Welche Recht hat, ist eine Frage der Deutung. In diesem Unterforum sollte man vielleicht nur untersuchen, ob die Bindung von Jesus an eine Kirche zwangsläufig immer geschehen ist, und ob diese Zwangsläufigkeit von der Sache her grundsätzlich gegeben ist. Man vergleiche dazu den Satz von Alfred Loisy.
"Jesus verkündigte das Reich Gottes, und es kam die Kirche."
So eine Aussage ist für mich Aberglaube. Es gibt keine Unauflösbarkeit, von nichts.
Außerdem ist sie eine Aussage der Gewalt. Man hat das Baby zwangstgetauft, und anschließend sagt man, wenn das erwachsen gewordene Baby dies nicht bestätigt: Dumm gelaufen, deine Seele gehört durch die Taufe zwangsläufig jetzt immer uns.
Das sehe ich ähnlich, aber wir müssen das ja noch begründen.
Ich werde versuchen, da bei meiner Antwort auf Petrus ein wenig einzugehen.
(31-10-2008, 13:52)Marlene schrieb: Kommt ein Christentum ohne Kirche aus und umgekehrt, eine Kirche ohne Christentum? Ich denke nicht, sie gehören schlicht zusammen. Dass ein Mensch christlich leben kann, ohne groß innerhalb seiner Kirche aktiv zu werden, ist möglich. Doch er/sie gehört trotzdem dazu, egal, welche Distanz ein Christ zu seiner angestammten Kirche auch pflegt.
Es gibt sicher Kirchengläubige, die diesen (Besitz-) Anspruch erheben. Ich bin in einem Forum mal einem katholischen Theologiestudenten begegnet, der jedem das Christentum abgesprochen hat, der nicht in einer der beiden großen Kirchen Mitglied war.
Das ist ein altes Thema und müsste historisch durchgegangen werden: die katholische Kirche hat ja nicht selten die ausgestoßen, die die kirchliche Lehre nicht akzeptierten. Da Jesus aber keine kirchliche Lehre aufgestellt hat, ist zumindest dies klar, dass es da verschiedene Auffassungen gibt. Welche Recht hat, ist eine Frage der Deutung. In diesem Unterforum sollte man vielleicht nur untersuchen, ob die Bindung von Jesus an eine Kirche zwangsläufig immer geschehen ist, und ob diese Zwangsläufigkeit von der Sache her grundsätzlich gegeben ist. Man vergleiche dazu den Satz von Alfred Loisy.
"Jesus verkündigte das Reich Gottes, und es kam die Kirche."
Zitat:Petrus, ich schreibe das speziell für dich. Dein Weggehen aus deiner Kirche ist die eine Seite, die andere, das unauflösbare Getauftsein.
So eine Aussage ist für mich Aberglaube. Es gibt keine Unauflösbarkeit, von nichts.
Außerdem ist sie eine Aussage der Gewalt. Man hat das Baby zwangstgetauft, und anschließend sagt man, wenn das erwachsen gewordene Baby dies nicht bestätigt: Dumm gelaufen, deine Seele gehört durch die Taufe zwangsläufig jetzt immer uns.
Zitat:Nun weiss ich nicht, ob ich bloß ignorant oder einfachen Gemütes bin; einen Widerspruch sehe oder nehme ich nicht wahr, wenn von pantheistischer Weltsicht (Gott in allen Dingen) und Gott als ein Gegenüber (ein Du) gesprochen wird.
Das sehe ich ähnlich, aber wir müssen das ja noch begründen.
Ich werde versuchen, da bei meiner Antwort auf Petrus ein wenig einzugehen.