02-09-2008, 00:15
(28-08-2008, 20:20)Keiner schrieb: Die Gläubigen hoffen auf ein zukünftiges ewiges Leben in schönen Paradiesen. Und die Bürger auf eine friedliche Welt inmitten blühender Landschaften.Ich finde solche undifferenzierten Aussagen schon fast unerträglich. Weder Glaube noch Politik sind auf Ideal-Ziele gerichtet. Beide ergeben sich aus gewissen, angeborenen Verhaltensweisen der Spezies Mensch.
Biologisch gesehen sind wir "sozial lebende" im Gegensatz zu solitär lebenden Wesen. Folglich müssen wir unsere Angelegenheiten auch sozial regeln (Politik). Dass es dabei nicht ideal zugeht, weiß "man". Dabei ist die breite Abstimmung wie in der Demokratie zwar die schlechteste Form der Politik, aber es gibt keine bessere. Natürlich sehen Raufbolde das anders.
Der Glaube hat eine klar umrissene Aufgabe im sozialen Geflecht der Spezies: Er liefert Wertvorstellungen und festigt diese durch überhöhte, aber typische Geschichten (Mythen). Es ist einfach eine zu starke Vereinfachung, solche mythischen Vorstellungen als das Ziel allen Glaubens hinzustellen und in allen möglichen Themenkreisen stereotyp zu wiederholen.
Atheisten mögen nicht an Gott glauben, aber sie pflegen genauso sozial bedingte Wertvorstellungen.
(28-08-2008, 21:17)wojciech schrieb: Das Paradies istdie friedliche Welt inmitten blühender Landschaften.Ich kann nur warnen vor Konkretisierung von "schönen Vorstellungen" und so zu tun, als sei dies die Wahrheit. Die Wahrheit von Mythen ist ihre Wirkung im menschlichen Zusammenleben und nicht, was konkret ausgesagt wird. Beispiel:
Zitat:Und es werden sie dort ewig junge Knaben bedienen.Jene 'jungen Knaben' werden irgendwann renitent und fangen an, den Wein zu verschütten und die Speisen zu verkleckern. Und ehrlich: ist immerfort Bedientwerden letztlich so erstrebenswert? Gleichwohl halte ich die Beschreibung des Paradieses insgesamt für sehr gelungen. Aber auch das Paradies ist nur ein Mythos von vielen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

