26-08-2008, 02:22
@Petrus: Wenn man fragen darf: Hast du ein bestimmtes "Ziel" in dieser Sache, eine Vorstellung von der Haltung gegenüber dem Tod, die du gern erreichen würdest?
@Ekkard: Danke für den Kommentar!
Ja, du hast recht, dass es menschlich ist, und dass es dementsprechend nichts nützt, eine Niederlage oder "Schande" daraus zu machen. Was einen treibt, das trotzdem zu tun, weiß ich auch nicht genau, ich schwanke mit meiner Vermutung zwischen (vielleicht nicht immer hilfreichem, aber nicht grundsätzlich zu verachtendem) Stolz und blöder Eitelkeit *g* Trotzdem, ich werde zumindest versuchen, es in den Kopf zubekommen…
Deine Erfahrung, dass man später, wenn man mehr zu verlieren hat, sogar weniger statt mehr Angst vor dem Tod haben kann, ist interessant, das überrascht mich. Und über deine Art, Gelassenheit daraus zu ziehen, die Dinge wissenschaftlich zu betrachten, kann ich nur staunen. Dass Wandel im Krauslauf des Lebens notwendig ist, ist mir zwar auch sehr bewusst, aber dieses Bewusstsein von der abstrakten Ebene runter holen und dazu verwenden zu können, sich auch wirklich auf persönlicher Ebene mit der Vergänglichkeit auszusöhnen, davon bin ich weit entfernt. Weißt du, wie du diesen Übergang gemacht hast, oder hat sich das mit der Zeit einfach ergeben?
@Ekkard: Danke für den Kommentar!
(24-08-2008, 12:19)Ekkard schrieb: Aus eben dem gerade beschriebenen Reflex heraus kann niemand der Todesangst im entscheidenden Augenblick entrinnen. Das ist auch nicht ehr- oder würdelos, weil unvermeidbar!
Doch im Gegensatz dazu, weiß ich aus eigener Erfahrung mit mehreren Lebensmittelvergiftungen (bis ich wusste, woran das lag: ich vertrage keine Schokolade!), dass, halb bewusstlos vor Übelkeit und wahrscheinlich Wassermangel, jener "Lebenswille" erlischt. Man wünscht sich tatsächlich, dass alles aufhören möge! In jenen Augenblicken hatte ich definitiv keine Todesangst - im Gegensatz z. B. zu einem fast-Unfall durch einen plötzlich ausscherenden Laster.
Nun muss ich auch sagen: Bei dem v. g. fast-Unfall war ich ein Bursche von 21 ohne Frau und Kinder, zur Zeit der Vergiftungen war ich über 50 hatte bereits 3 Söhne (und inzwischen 5 Enkel). Vielleicht beeinflusst dies die Haltung. Gewissermaßen könnte ich jetzt jederzeit "gehen" (sterben).
Zudem habe ich erkannt, dass es nicht möglich ist, fernab vom thermodynamischen Gleichgewicht, einen Zustand über lange Zeit auf stabilem Niveau zu halten. Die Natur macht uns vor, wie "Leben" (besser gesagt: die permanente Wandlung) trotzdem möglich ist. Die einzelnen Zustände werden gewissermaßen hochgefahren, erzeugen Tochterzustände, und klingen (individuell) ab. Sterben ist deshalb für den Wandlungsprozess so wichtig, wie Geborenwerden.
Ja, du hast recht, dass es menschlich ist, und dass es dementsprechend nichts nützt, eine Niederlage oder "Schande" daraus zu machen. Was einen treibt, das trotzdem zu tun, weiß ich auch nicht genau, ich schwanke mit meiner Vermutung zwischen (vielleicht nicht immer hilfreichem, aber nicht grundsätzlich zu verachtendem) Stolz und blöder Eitelkeit *g* Trotzdem, ich werde zumindest versuchen, es in den Kopf zubekommen…
Deine Erfahrung, dass man später, wenn man mehr zu verlieren hat, sogar weniger statt mehr Angst vor dem Tod haben kann, ist interessant, das überrascht mich. Und über deine Art, Gelassenheit daraus zu ziehen, die Dinge wissenschaftlich zu betrachten, kann ich nur staunen. Dass Wandel im Krauslauf des Lebens notwendig ist, ist mir zwar auch sehr bewusst, aber dieses Bewusstsein von der abstrakten Ebene runter holen und dazu verwenden zu können, sich auch wirklich auf persönlicher Ebene mit der Vergänglichkeit auszusöhnen, davon bin ich weit entfernt. Weißt du, wie du diesen Übergang gemacht hast, oder hat sich das mit der Zeit einfach ergeben?
"Gottes ist der Osten und der Westen; wohin immer ihr also euch wendet, dort ist Gottes Angesicht." (2:115)