25-08-2008, 19:02
Liebe Nadia,
Luther ist vor ein bischen mehr als 500 Jahren geboren und vor ein bischen weniger als 500 Jahren gestorben (1483 -1543 - glaub`ich). 500 Jahre sind eine lange Zeit in der sich einiges getan hat - innerhalb der Kirchen ebenso wie ausserhalb der Kirchen. Was Luther vor 500 Jahren sagte, schrieb, wie er handelte - muss man das heute noch als "grundlegend" für den evangelischen wie auch mittelbar für den katholischen Glauben ansehen? Kann man als Nicht-Christ den Christen nicht zugestehen, das sich die Grundlage eines Luthers auch in den Zeiten veränderte? Anders herum: Würde heute ein Prediger im Geiste des Martin Luther "auferstehen" - er würde von der Christenheit mehrheitlich mit Sicherheit abgelehnt, wenn er den Hass auf "die Juden" predigen würde.
Erinnerst Du Dich noch an die Auseinandersetzung zwichen Papst und Kalif im Muttelalter? Die Sache hat grosse Wellen ausgelöst - nicht in der Zeit in der sie ablief, sondern im hier und heute... Da hat doch ein päpstlicher Legat seinem muslimischen Freund gesagt, das Muhammad ein Prophet des Teufels sei - und der Muslim hat dem Legat gesagt, das seine unbedingte Hingabe an den Papst Sch***dreck sei.... und keiner hat sich im Mittelalter darüber aufgeregt. Aufgeregt ham`se sich heute, im Zusammenhang mit dem Karikaturenstreit..... Der Grund warum das so ist, liegt natürlich in einer gewissen Art der polemischen Auseinandersetzung im hier und heute - damals war die Sprache derber, ungestalteter als heute. Insoweit nehmen wir im hier und heute Hass dort wahr, wo früher, im Mittelalter, vielleicht nur Abneigung ausgedrückt werden sollte.
Was vor 500 Jahren ablief, kann heute keiner mehr ändern. Man kann aber auch genaus deshalb keine Ansprüche, weder positive noch negative, an die Vergangenheit stellen. Man kann nur aus der Vergangenheit lernen. Es ist einfach unrealistisch, wenn im heutigen politischen Israel orthodoxe Juden ernsthaft fordern, Jerusalem komplett wieder in Israel einzugliedern - zwischen der Zerstörung des Tempels und der Ausrufung des Staates Israel liegen 1878 Jahre... mit 1878 jahrelanger, verschiedener Entwicklung. Und Teil dieser Entwicklung ist es, das 1878 Jahre lang Jerusalem die Heimat vieler anderer Völker war - mal Christen. mal Muslime, ab und an auch wieder Juden - vor der Gründung des Staates Israel lebten die paar Christen, die paar Juden und die Mehrheit der Muslime ziemlich friedlich in ihrer gemeinsamen Heimat. Anstatt nun 1878 Jahre zurück zu schauen - wäre es nicht angebrachter, wenn die Fatah und die israelische Regierung die nächsten 10 Jahre das Geld, das sie für den Krieg ausgeben, zusammenschmeissen und gemeinsam aus der Klagemauer und der Al-Aksah-Moschee einen Tempel Salomo`s wiedererstehen lassen, der dem religiösen Gefühl der Verehrung Gottes und der Verehrung des gemeinsamen Stammvaters Abraham Ausdruck verleiht? Wäre das nicht ein weitaus bessere Tat, als mit dem Schwert der Vergangenheit fortgesetzt die Gegenwart und die Zukunft erschlagen zu wollen?
Vor zwei Jahren gab`s einen Schmieranschlag von Neo-Nazi`s auf die Synagoge in Kreuzberg. Da waren die evangelischen und katholischen Pfarrer der Umgebunbg blitzschnell dabei, um von den Kanzeln herab die Gläubigen dazu aufzufordern, sich an Mahnwachen vor der Synagoge zu beteidigen und mitzuhelfen, künftige Neo-Nazi-Attacken abzuwehren. Angesichts einer solchen Solidarität mit der jüdischen Gemeinde - ist es da noch förderlich, die Irrungen und Wirrungen des Martin Luthers im Hier und Heute heranzuziehen?
Luther ist vor ein bischen mehr als 500 Jahren geboren und vor ein bischen weniger als 500 Jahren gestorben (1483 -1543 - glaub`ich). 500 Jahre sind eine lange Zeit in der sich einiges getan hat - innerhalb der Kirchen ebenso wie ausserhalb der Kirchen. Was Luther vor 500 Jahren sagte, schrieb, wie er handelte - muss man das heute noch als "grundlegend" für den evangelischen wie auch mittelbar für den katholischen Glauben ansehen? Kann man als Nicht-Christ den Christen nicht zugestehen, das sich die Grundlage eines Luthers auch in den Zeiten veränderte? Anders herum: Würde heute ein Prediger im Geiste des Martin Luther "auferstehen" - er würde von der Christenheit mehrheitlich mit Sicherheit abgelehnt, wenn er den Hass auf "die Juden" predigen würde.
Erinnerst Du Dich noch an die Auseinandersetzung zwichen Papst und Kalif im Muttelalter? Die Sache hat grosse Wellen ausgelöst - nicht in der Zeit in der sie ablief, sondern im hier und heute... Da hat doch ein päpstlicher Legat seinem muslimischen Freund gesagt, das Muhammad ein Prophet des Teufels sei - und der Muslim hat dem Legat gesagt, das seine unbedingte Hingabe an den Papst Sch***dreck sei.... und keiner hat sich im Mittelalter darüber aufgeregt. Aufgeregt ham`se sich heute, im Zusammenhang mit dem Karikaturenstreit..... Der Grund warum das so ist, liegt natürlich in einer gewissen Art der polemischen Auseinandersetzung im hier und heute - damals war die Sprache derber, ungestalteter als heute. Insoweit nehmen wir im hier und heute Hass dort wahr, wo früher, im Mittelalter, vielleicht nur Abneigung ausgedrückt werden sollte.
Was vor 500 Jahren ablief, kann heute keiner mehr ändern. Man kann aber auch genaus deshalb keine Ansprüche, weder positive noch negative, an die Vergangenheit stellen. Man kann nur aus der Vergangenheit lernen. Es ist einfach unrealistisch, wenn im heutigen politischen Israel orthodoxe Juden ernsthaft fordern, Jerusalem komplett wieder in Israel einzugliedern - zwischen der Zerstörung des Tempels und der Ausrufung des Staates Israel liegen 1878 Jahre... mit 1878 jahrelanger, verschiedener Entwicklung. Und Teil dieser Entwicklung ist es, das 1878 Jahre lang Jerusalem die Heimat vieler anderer Völker war - mal Christen. mal Muslime, ab und an auch wieder Juden - vor der Gründung des Staates Israel lebten die paar Christen, die paar Juden und die Mehrheit der Muslime ziemlich friedlich in ihrer gemeinsamen Heimat. Anstatt nun 1878 Jahre zurück zu schauen - wäre es nicht angebrachter, wenn die Fatah und die israelische Regierung die nächsten 10 Jahre das Geld, das sie für den Krieg ausgeben, zusammenschmeissen und gemeinsam aus der Klagemauer und der Al-Aksah-Moschee einen Tempel Salomo`s wiedererstehen lassen, der dem religiösen Gefühl der Verehrung Gottes und der Verehrung des gemeinsamen Stammvaters Abraham Ausdruck verleiht? Wäre das nicht ein weitaus bessere Tat, als mit dem Schwert der Vergangenheit fortgesetzt die Gegenwart und die Zukunft erschlagen zu wollen?
Vor zwei Jahren gab`s einen Schmieranschlag von Neo-Nazi`s auf die Synagoge in Kreuzberg. Da waren die evangelischen und katholischen Pfarrer der Umgebunbg blitzschnell dabei, um von den Kanzeln herab die Gläubigen dazu aufzufordern, sich an Mahnwachen vor der Synagoge zu beteidigen und mitzuhelfen, künftige Neo-Nazi-Attacken abzuwehren. Angesichts einer solchen Solidarität mit der jüdischen Gemeinde - ist es da noch förderlich, die Irrungen und Wirrungen des Martin Luthers im Hier und Heute heranzuziehen?
