22-08-2008, 14:59
Hallo Mandingo,
auf Seite 3 dieses Threads siehst Du in Joh. 8 einen Beleg für einen Antisemitismus/Antijudaismus des Neuen Testamentes. Dem muss ich hier widersprechen - der Apostel Johannes schildert hier nur ganz einfach die Schwierigkeit, die jedem Anhänger einer neuen Religion gegenüber den Anhängern der Vorläuferreligion zuteil wird. Johannes greift hier explizit nicht das Judentum als Religion und die Juden als Angehörige dieser Religion an - er greift die Argumentationen der Pharisäer an. Johannes sagt den Pharisäern: "...wenn ihr meint, das nur alleine eure Auslegung der Thorah der Weisheit letzter Schluss ist, dann sage ich euch das eure Auslegungen dieses Heiligen Buches eine Einflüsterung des Teufels ist:" Hier geht`s um die Auslegungen, nicht um das Heilige Buch selbst. Den gleichen Vorwurf musste sich der christliche Klerus zur Zeit Muhammad`s gefallen lassen und den gleichen Vorwurf machen wir Baha`i auch dem islamischen Klerus.
Liebe Nadia,
was ist "Mission"? Dem anderen sagen: "...und willst Du nicht mein Bruder sein, dann schlag`ich Dir den Schädel ein.."? Wenn dass das allgemeine Verständnis von "Mission" ist - dann stimme ich Dir vollkommen zu wenn Du sagst, das Mission grundsätzlich ein unlauteres Mittel sei (S.4 dieses Threads). Aber in den grossen Religionen dieser Welt hat "Mission", wernngleich dieses Wort christlich belegt ist, auch noch eine ganz andere Bedeutung: Hilfestellungen und Anregungen geben. Die Mission der Vergangenheit hat im christlichen Bereich zu viel Leid und Trauer geführt, zur Ausrottunmg ganzer Völker - aber gleichzeitig ist Mission auch die unbedingte Hingabe dazu, das Leid der Welt zu lindern. Man schaue sich mal Mutter Theresa an- der ging es unter dem Begriff der Mission nicht darum, möglichst viele "Schäfchen" unter die Fittiche von Rom zu bekommen, sondern möglichst vielen Menschen aus dem Elend zu helfen. Schau Dir Muhamed Junius an: Als gläubiger Sunnit hat der das Mini-Kredit-Programm so angewendet, das Tausende seiner Mitmenschen, egal welchem Glauben sie angehören, ebenfalls sich aus dem Elend befreien konnten. Schau Dir Mahatma Ghandi an: Als gläubige Hindu lehrte er, das nur die absolute Gewaltlosigkeit Frieden und Befreiung bringt - und stürzte damit die englische Kolonialherrschaft über Indien. Auch das war eine Mission...
Mit der Anwendung von Mission ist ebenso viel Schindluder in der Vergangenheit getrieben worden, wie es heute mit der Anwendung des Begriffes "missionieren" gemacht wird. Wenn tausende christlicher Pilger zu Weihnachten und zu Ostern Jerusalem besuchen, dann gibt`s sicherlich einige frömmelnde Fanatiker unter denen, die nun meinen sie müssten den nächsten Rabbi bekehren. Aber sicherlich 99% der Besucher machen eine Wallfahrt, ohne jegliche Bekehrungsabsicht - und wenn dann Rabbiner sich hinstellen und die eigenen Leute vor den Wallfahrern glauben "warnen" zu müssen - dann ist das nicht nur eine polemische Zuspitzung mit dem Ziel, anders Gläubige zu diffamieren, sondern auch eine Art der "Mission im eigenen Volk" - und das ist genauso unlauter.
Für uns heute bringt`s argumentativ wenig, wenn wir uns gegenseitig die Sünden der Vergangenheit um die Ohren schlagen. Klar, in den finstersten Zeiten des Mittelalters "missionierten" Jesuiten in dem sie Juden folterten damit diese ihrer Religion abschwörten. In späteren finsteren Zeiten glaubten Calvinisten und Lutheraner ihre Landsleute mit der Warnung vor den Juden, " die Kinder bei teuflischen Riten opfern", bekehren zu müssen. Und noch später gab`s dann den Hitler, desses Religion "Rassenwahn" hies und der bereitwillig auf die historischen Sünden der Vergangenheit zuir Legitimation seiner grauenhaften Ideologie zurück griff. Für uns heute bringt es mehr, wenn wir uns tagtäglich anstrengen, das sich solche Zustände nicht wieder über den Umweg der Polemik der Stammtische "einschleichen". Es bringt uns heute mehr, uns um Brüderlichkeit unter den Menschen zu bemühen - in Deutschland, in Süd-Afrika, in Russland, in China, in Amerika - aber auch in Israel - und hierfür muss man nichtmal die Religion bemühen; man kann das auch mit humanistischen Idealen tun.
auf Seite 3 dieses Threads siehst Du in Joh. 8 einen Beleg für einen Antisemitismus/Antijudaismus des Neuen Testamentes. Dem muss ich hier widersprechen - der Apostel Johannes schildert hier nur ganz einfach die Schwierigkeit, die jedem Anhänger einer neuen Religion gegenüber den Anhängern der Vorläuferreligion zuteil wird. Johannes greift hier explizit nicht das Judentum als Religion und die Juden als Angehörige dieser Religion an - er greift die Argumentationen der Pharisäer an. Johannes sagt den Pharisäern: "...wenn ihr meint, das nur alleine eure Auslegung der Thorah der Weisheit letzter Schluss ist, dann sage ich euch das eure Auslegungen dieses Heiligen Buches eine Einflüsterung des Teufels ist:" Hier geht`s um die Auslegungen, nicht um das Heilige Buch selbst. Den gleichen Vorwurf musste sich der christliche Klerus zur Zeit Muhammad`s gefallen lassen und den gleichen Vorwurf machen wir Baha`i auch dem islamischen Klerus.
Liebe Nadia,
was ist "Mission"? Dem anderen sagen: "...und willst Du nicht mein Bruder sein, dann schlag`ich Dir den Schädel ein.."? Wenn dass das allgemeine Verständnis von "Mission" ist - dann stimme ich Dir vollkommen zu wenn Du sagst, das Mission grundsätzlich ein unlauteres Mittel sei (S.4 dieses Threads). Aber in den grossen Religionen dieser Welt hat "Mission", wernngleich dieses Wort christlich belegt ist, auch noch eine ganz andere Bedeutung: Hilfestellungen und Anregungen geben. Die Mission der Vergangenheit hat im christlichen Bereich zu viel Leid und Trauer geführt, zur Ausrottunmg ganzer Völker - aber gleichzeitig ist Mission auch die unbedingte Hingabe dazu, das Leid der Welt zu lindern. Man schaue sich mal Mutter Theresa an- der ging es unter dem Begriff der Mission nicht darum, möglichst viele "Schäfchen" unter die Fittiche von Rom zu bekommen, sondern möglichst vielen Menschen aus dem Elend zu helfen. Schau Dir Muhamed Junius an: Als gläubiger Sunnit hat der das Mini-Kredit-Programm so angewendet, das Tausende seiner Mitmenschen, egal welchem Glauben sie angehören, ebenfalls sich aus dem Elend befreien konnten. Schau Dir Mahatma Ghandi an: Als gläubige Hindu lehrte er, das nur die absolute Gewaltlosigkeit Frieden und Befreiung bringt - und stürzte damit die englische Kolonialherrschaft über Indien. Auch das war eine Mission...
Mit der Anwendung von Mission ist ebenso viel Schindluder in der Vergangenheit getrieben worden, wie es heute mit der Anwendung des Begriffes "missionieren" gemacht wird. Wenn tausende christlicher Pilger zu Weihnachten und zu Ostern Jerusalem besuchen, dann gibt`s sicherlich einige frömmelnde Fanatiker unter denen, die nun meinen sie müssten den nächsten Rabbi bekehren. Aber sicherlich 99% der Besucher machen eine Wallfahrt, ohne jegliche Bekehrungsabsicht - und wenn dann Rabbiner sich hinstellen und die eigenen Leute vor den Wallfahrern glauben "warnen" zu müssen - dann ist das nicht nur eine polemische Zuspitzung mit dem Ziel, anders Gläubige zu diffamieren, sondern auch eine Art der "Mission im eigenen Volk" - und das ist genauso unlauter.
Für uns heute bringt`s argumentativ wenig, wenn wir uns gegenseitig die Sünden der Vergangenheit um die Ohren schlagen. Klar, in den finstersten Zeiten des Mittelalters "missionierten" Jesuiten in dem sie Juden folterten damit diese ihrer Religion abschwörten. In späteren finsteren Zeiten glaubten Calvinisten und Lutheraner ihre Landsleute mit der Warnung vor den Juden, " die Kinder bei teuflischen Riten opfern", bekehren zu müssen. Und noch später gab`s dann den Hitler, desses Religion "Rassenwahn" hies und der bereitwillig auf die historischen Sünden der Vergangenheit zuir Legitimation seiner grauenhaften Ideologie zurück griff. Für uns heute bringt es mehr, wenn wir uns tagtäglich anstrengen, das sich solche Zustände nicht wieder über den Umweg der Polemik der Stammtische "einschleichen". Es bringt uns heute mehr, uns um Brüderlichkeit unter den Menschen zu bemühen - in Deutschland, in Süd-Afrika, in Russland, in China, in Amerika - aber auch in Israel - und hierfür muss man nichtmal die Religion bemühen; man kann das auch mit humanistischen Idealen tun.