13-01-2003, 11:21
Hallo
Es wäre natürlich äußerst praktisch, könnte sich jeder sein eigenes Evangelium nach Geschmack zusammenbasteln; außer den 4 Evangelien im NT gibt's ja nich 6 weitere (von denen ich allerdings nur eines auch diskussionswert finde) :D .
Sicher ist: es gab anfangs rein mündliche Überlieferung; ergänzt dann durch Briefe der Apostel. Die Evangelien des NT sind das Ergebnis einer späteren Zusammenfassung mündlicher Überlieferung.
Mündlicher Überlieferung kleidet Berichte in Geschichten - zuweilen mögen sich dann eigene Erfahrungen und Überlieferung vermischt haben; auch kam es zur Legendenbildung. Einiges davon wurde dann auch wieder schriftlich festgehalten (sehr viel mehr, als in das NT dann auch Aufnahme fand).
Sehr viel später dann kam es zu einer Zusammenfassung dieser Schriften im sog. Neuen Testament - und da galt es dann nach "bestem Wissen und Gewissen" auszuwählen, was möglichst authentisch war. - Heute ist bekannt, dass in den Büchern des NT spätere Zusätze enthalten waren (sie wurden abgeschrieben; mancher mag einen Kommentar, eine (eigene) Erkenntnis (bzw. was er dafür hielt) hinzu gesetzt haben; Ähnliches gilt für die Zuordnung mancher Briefe, was Autorenschft und Zeit anbelangt.
Im Kern aber ging es darum, Jesus zu vermitteln - nicht aber, historisch nachprüfbare Fakten festzuhalten. 'Wahr' sind die Schriften insoweit, als sie Jesu Wirken, Auftreten und Lehren zutreffend beschreiben (wesenhaft; nicht historisch).
Was nun dieses Barnabas Evangelium abelangt: Umstände und Zeitpunkt seines Auftauchens sprechen wenig für seine Authenzität; ebenso wenig sein Stil (wird auch ohne tiefe Fachkenntnis beim Lesen deutlich). Gleichwohl kann es auf eine früher entstandene Überlieferung zurück gehen. Dann wäre aber zu bedenken, dass nach dem Tod jedes großen Meisters, Heiligen etc. sehr schnell Geschichten in Umlauf kommen, dieser sei gar nicht tot, weilte weiter wirkend unerkannt unter den Lebenden usw.. Geschichten dieser Art dürften auch in Bezug auf Jesus zahlreich im Umlauf gewesen sein (und sind es noch heute); sie spiegeln Sehnsucht, Trauer und Trostbedürfnis der Menschen, die sie weiter tragen, nicht aber Fakten :shock: .
Es wäre natürlich äußerst praktisch, könnte sich jeder sein eigenes Evangelium nach Geschmack zusammenbasteln; außer den 4 Evangelien im NT gibt's ja nich 6 weitere (von denen ich allerdings nur eines auch diskussionswert finde) :D .
Sicher ist: es gab anfangs rein mündliche Überlieferung; ergänzt dann durch Briefe der Apostel. Die Evangelien des NT sind das Ergebnis einer späteren Zusammenfassung mündlicher Überlieferung.
Mündlicher Überlieferung kleidet Berichte in Geschichten - zuweilen mögen sich dann eigene Erfahrungen und Überlieferung vermischt haben; auch kam es zur Legendenbildung. Einiges davon wurde dann auch wieder schriftlich festgehalten (sehr viel mehr, als in das NT dann auch Aufnahme fand).
Sehr viel später dann kam es zu einer Zusammenfassung dieser Schriften im sog. Neuen Testament - und da galt es dann nach "bestem Wissen und Gewissen" auszuwählen, was möglichst authentisch war. - Heute ist bekannt, dass in den Büchern des NT spätere Zusätze enthalten waren (sie wurden abgeschrieben; mancher mag einen Kommentar, eine (eigene) Erkenntnis (bzw. was er dafür hielt) hinzu gesetzt haben; Ähnliches gilt für die Zuordnung mancher Briefe, was Autorenschft und Zeit anbelangt.
Im Kern aber ging es darum, Jesus zu vermitteln - nicht aber, historisch nachprüfbare Fakten festzuhalten. 'Wahr' sind die Schriften insoweit, als sie Jesu Wirken, Auftreten und Lehren zutreffend beschreiben (wesenhaft; nicht historisch).
Was nun dieses Barnabas Evangelium abelangt: Umstände und Zeitpunkt seines Auftauchens sprechen wenig für seine Authenzität; ebenso wenig sein Stil (wird auch ohne tiefe Fachkenntnis beim Lesen deutlich). Gleichwohl kann es auf eine früher entstandene Überlieferung zurück gehen. Dann wäre aber zu bedenken, dass nach dem Tod jedes großen Meisters, Heiligen etc. sehr schnell Geschichten in Umlauf kommen, dieser sei gar nicht tot, weilte weiter wirkend unerkannt unter den Lebenden usw.. Geschichten dieser Art dürften auch in Bezug auf Jesus zahlreich im Umlauf gewesen sein (und sind es noch heute); sie spiegeln Sehnsucht, Trauer und Trostbedürfnis der Menschen, die sie weiter tragen, nicht aber Fakten :shock: .