21-08-2008, 00:54
Hallo Ekkard!
Mission ist ein unlauteres Mittel.
Da liegt die Initiative beim interessierten Kandidaten und du sprichts von einer bereits getroffenen Entscheidung.
Wieso ist dir dabei unwohl? Niemand vermischt da irgendetwas. Aber was rede ich, werfen wir einen Blick in die Torah und zwar in die Zeit der Gründung des jüdischen Volkes aus den zwölf Stämmen, damals am Sinai.
Exodus / shemot 20:15-19
ha'am => das Volk.
Man muss nicht einmal Hebräisch können um das zu sehen. Nirgendwo im Tanach ist die Rede von einer Glaubens oder Religionsgemeinschaft, sondern nur vom Volk Yisrael und das in allen Teilen der Schriften.
Im Islam, den du erwähnst, wird hingegen explizit die religiöse Gemeinschaft der Muslime - die Umma - ins Zentrum der Betrachtungen gestellt. Der Vergleich Muslim / Araber muss jedoch scheitern, das ist im Islam überhaupt nicht vorgesehen. Was ist überhaupt ein Araber? Diese Frage wird von den Arbern seit rd. 3000 Jahren täglich diskutiert
Kommen wir zu deinem Beispiel:
»Judentum« reicht vollkommen; vom »Weltjudentum« sprechen andere :icon_rolleyes:
Etwa problematisch ist das mit Deutschland schon. Nicht wegen der Historik, sondern wegen des jüdischen Rechts zum Eintritt ins Judentum und diesen staatlichen deutschen Religionsgemeinschaften. Es hat da zwar Nachbesserungen gegeben... aber das wäre ein ganz anderes Thema. Nehmen wir an, dass alles OK ist und anerkannt wird.
Es ist tatsächlich so: wer ins Judentum eintritt wird Mitglied des jüdischen Volkes. Die Prozedur ist jener der Annahme einer Staatsbürgerschaft sehr ähnlich. Ein rabbinischens Gericht ( Bet Din ), dessen Zusammensetzung zwingend vorgeschrieben ist, prüft ob ein-e Kandidat-in aufgenommen wird oder nicht. Der Eintritt ist vollzogen, wenn das Gericht dies beschliesst. Ein so Aufgenommener hat dieselben Rechte wie ein geborener Jude. Bei den Frauen gibt es ein paar Sonderregelungen, die allerdings selten Konstellationen betreffen. So darf eine Konvertitin etwa keinen Cohen heiraten.
Bürger Israels sind die Kinder der Israelis automatisch; das ist wie in vielen anderen Ländern auch.
Bürger Israels wird der Jude, der das werden möchte und bei der Einsreise in Israel das »Zauberwort« sagt
Etwas Lektüre
http://www.israswiss.net/israswiss/staat...index.html
http://www.mfa.gov.il/MFA/MFAArchive/195...05710-1950
Anmerkung:
Ekkard schrieb:damit wir uns recht verstehen: Ich bin gegen Mission mit unlauteren Mitteln.
Mission ist ein unlauteres Mittel.
Ekkard schrieb:Wer sich für eine andere, als jene Religion entscheidet, in die sie/er hinein geboren wurde, muss sich schlau machen und konvertieren können.
Da liegt die Initiative beim interessierten Kandidaten und du sprichts von einer bereits getroffenen Entscheidung.
Ekkard schrieb:Mir ist allerdings unwohl bei der Vermischung von Religion (Judentum) und Volkszugehörigkeit.
Wieso ist dir dabei unwohl? Niemand vermischt da irgendetwas. Aber was rede ich, werfen wir einen Blick in die Torah und zwar in die Zeit der Gründung des jüdischen Volkes aus den zwölf Stämmen, damals am Sinai.
Exodus / shemot 20:15-19
Zitat:vechol ha'am ro'im et hakolot ve'et halapidim ve'et kol hashofar ve'et hahar ashen vayar ha'am vayanu'u vaya'amdu merachok. vayomru el moshe daber atah imanu venishma'ah ve'al yedaber imanu el~him pen namut. vayomer moshe el ha'am al tira'u ki leva'avur nasot etchem ba ha'el~him uva'avur tiheyeh yir'ato al pneychem levilti techeta'u. vaya'amod ha'am merachok umoshe nigash el ha'arafel asher sham ha'el~him. vayomer ad~nay el moshe koh tomar el beney yisra'el atem re'item ki min hashamayim dibarti imachem.
ha'am => das Volk.
Man muss nicht einmal Hebräisch können um das zu sehen. Nirgendwo im Tanach ist die Rede von einer Glaubens oder Religionsgemeinschaft, sondern nur vom Volk Yisrael und das in allen Teilen der Schriften.
Im Islam, den du erwähnst, wird hingegen explizit die religiöse Gemeinschaft der Muslime - die Umma - ins Zentrum der Betrachtungen gestellt. Der Vergleich Muslim / Araber muss jedoch scheitern, das ist im Islam überhaupt nicht vorgesehen. Was ist überhaupt ein Araber? Diese Frage wird von den Arbern seit rd. 3000 Jahren täglich diskutiert

Kommen wir zu deinem Beispiel:
Ekkard schrieb:Hingegen kenne ich mindestens einen christlich gewesenen Deutschen, der inzwischen zum Judentum konvertiert ist - aber ist er deshalb Bürger Israels oder des Weltjudentums?
»Judentum« reicht vollkommen; vom »Weltjudentum« sprechen andere :icon_rolleyes:
Etwa problematisch ist das mit Deutschland schon. Nicht wegen der Historik, sondern wegen des jüdischen Rechts zum Eintritt ins Judentum und diesen staatlichen deutschen Religionsgemeinschaften. Es hat da zwar Nachbesserungen gegeben... aber das wäre ein ganz anderes Thema. Nehmen wir an, dass alles OK ist und anerkannt wird.
Es ist tatsächlich so: wer ins Judentum eintritt wird Mitglied des jüdischen Volkes. Die Prozedur ist jener der Annahme einer Staatsbürgerschaft sehr ähnlich. Ein rabbinischens Gericht ( Bet Din ), dessen Zusammensetzung zwingend vorgeschrieben ist, prüft ob ein-e Kandidat-in aufgenommen wird oder nicht. Der Eintritt ist vollzogen, wenn das Gericht dies beschliesst. Ein so Aufgenommener hat dieselben Rechte wie ein geborener Jude. Bei den Frauen gibt es ein paar Sonderregelungen, die allerdings selten Konstellationen betreffen. So darf eine Konvertitin etwa keinen Cohen heiraten.
Bürger Israels sind die Kinder der Israelis automatisch; das ist wie in vielen anderen Ländern auch.
Bürger Israels wird der Jude, der das werden möchte und bei der Einsreise in Israel das »Zauberwort« sagt

Etwas Lektüre
http://www.israswiss.net/israswiss/staat...index.html
http://www.mfa.gov.il/MFA/MFAArchive/195...05710-1950
Anmerkung:
Ekkard schrieb:Gleichwohl liegt es am Judentum selbst, dass andersgläubige Volksgenossen als ganz Andere (ja, was eigentlich) gesehen werden.:icon_rolleyes: