(19-08-2008, 18:02)t.logemann schrieb: ...Da muss man als Andersgläubiger die evangelischen Christen schon mal fragen: "Leute, wer war der Martin Luther denn für euch? Und wie steht ihr den heute zu dem Juden- und Fremdenhass des Luthers?" Und in letzter Konsquenz müsste der Zentralverband der evangelischen/protestantischen Kirchen nach Jerusalem pilgern und dort die jüdischen Brüder und Schwestern (aber auch die muslimischen Brüder und Schwestern) um Verzeihung für die jahrhunderte andauernde Hasshetze bitten.....Die Distanzierung zu Luthers antisemitischen Texten, lieber Thomas,
ist doch eine längst erfolgte Geschichte! Da braucht niemand deine Ratschläge.
Die Bitte um Verzeihung in deiner Darstellung wäre angebracht,
wenn Luther mit seiner Schrift irgendetwas Neues bewirkt hätte. Hat er aber nicht! Die Judenverfolgungen in Deutschland begannen mit dem ersten Kreuzzug. Da war Luther noch in weiter Ferne.
Lassen wir doch die Kirche im Dorf! Die Entschuldigungen zum Holocaust sind im Stuttgarter Schuldbekenntnis u.a. protestantischen Texten nachzulesen.
Schließlich haben Protestanten, Lutheraner im Preußischen Königshaus Antisemitismus bekämpft und Juden gleiche Rechte festgeschrieben, so wie sie als einzige die Hugenotten aufgenommen haben.
Zum Thema Antisemitismus gibt es hier im Forum andere Threads.
Da muss man weiter ausholen und tiefere Wurzeln und Schriften hinzuziehen als diesen Ausraster Luthers!
Außerdem: Wo sind denn die, die die obigen Bibelstellen als Teile ihrer "heiligen Schriften" betrachten und verehren mit ihrer Distanzierung von ihnen? Welcher Geist wird denn da als "heilig" angesehen?
Wenn du das Übel bei den Wurzeln packen willst, musst du bei den drei Abrahamsreligionen zuerst in ihren heiligen Schriften nachsuchen, auf die sich eine Menge Gewaltbefürworter berufen, weil sie sie wörtlich nehmen.
Auch Luther nahm die Bibel wörtlich.
Du kannst bei deinen Entschuldigungen durch die Lande ziehen und wirst immer noch mehr Anhaltspunkte für Rassenhass und Unmenschlichkeit finden.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)


