17-08-2008, 08:46
Monika Köpcke schrieb:Helmut Kohl, 1984 in der Knesset: »Ich rede vor Ihnen als einer, der in der Nazizeit nicht in Schuld geraten konnte, weil er die Gnade der späten Geburt und das Glück eines besonderen Elternhauses gehabt hat.«
Helmut Kohl ist Jahrgang 1930. Für ihn scheint die Tatsache, dass er bei Kriegsende erst 15 Jahre alt war, einem Freispruch von historischer Verantwortung gleichzukommen. Als würde sich der Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit mit dem Aussterben der Tätergeneration von selbst erledigen und den Weg freimachen für ein 'normales' Verhältnis zwischen Deutschland und Israel. » ZUM ARTIKEL
Deutschlandradio, 24.1.2004
Erststaunlich dieses Bemühen mancher sich individuell und präventiv der Verantwortung zu entziehen. Schuld haben Täter und Komplizen, historische Verantwortung jedoch tragen wir alle dort:
![[Bild: planet_erde.gif]](http://www.visumsurf.ch/images/planet_erde.gif)
Schuld und Verantwortung sind zwei verschiedene Dinge; nicht das Selbe und nicht das Gleiche. Wenn dieser Unterschied nicht nur verstanden, sondern seine Bedeutung auch begriffens sein wird, dann wird die Gegenwart die Zukunft der Verangenheit werden können.
Wolfgang Benz schrieb:Wenn einer, der kein Jude ist, beteuert, er habe viele jüdische Freunde, dann ist Vorsicht geboten, denn das antisemitische Bekenntnis folgt meist unmittelbar. » ZUM ARTIKEL
Aus dem Buch »Ich bin geblieben - warum?«,
hsg. v. Katja Behrens,
Bleicher-Verlag, 2002
Micha Guttman schrieb:Doch noch gefährlicher wird allmählich die Gedankenlosigkeit, mit der im Alltag die Situation in und um Israel diskutiert wird. "Ich habe viele jüdische Freunde, aber ich muss doch mal sagen.." ist für mich zum Reizsatz geworden. Warum äußern wir nicht einfach unsere sachliche Kritik, wie wir die amerikanische oder französische Politik kritisieren, - ohne Rückgriff auf "unsere" Freunde in diesen Ländern. Denn meist beinhaltet die Ergänzung dieses Satzes keine sachliche Kritik mehr an der israelischen Regierungspolitik, sondern antijüdische Ressentiments, wie etwa eine amerikanisch-jüdische Weltverschwörung oder sogar ein Vergleich Israels mit Nazi-Deutschland, und Scharons mit Hitler. » ZUM ARTIKEL
WDR2, 28. April 2004
Manch selbsternannte Judenfreunde, berufen sich sogar auf einen »Rabbi«.
Beim einschlägigen Publikum sehr beliebt: Moishe und seine Frau
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