04-08-2008, 09:12
>ICH MUSS ABER ALLES ÜBER EINE JEWEIILIGE RELIGION WISSEN!!!
Lieber Edanos,
aus diesen Zeilen lese ich den drängenden Wunsch nach "Sicherheit". Die aber wirst Du niemals finden.
Sich auf einen Glauben einlassen (aber auch: sich auf KEINEN Glauben einlassen) bedeutet immer auch Unsicherheit, Fragen, Zweifel. Das geht jedem so, das gehört meiner Meinung nach zum Mensch-Sein. Selbst viele Priester (einer meiner Freunde ist Pater in einem kleinen kontemplativen Orden) kennen diese Phasen der Unsicherheit. 100%ige Sicherheit gibt es nur bei Fundamentalisten, bzw. sie GLAUBEN, dass sie 100%ige Sicherheit haben, denn auch sie "haben" sie nicht.
Glauben heisst, sich auf ein Wagnis einlassen. Ich selbst sehe mich als Suchender, mal fühle ich mich dem Christentum etwas näher, mal dem Pantheismus, mal sogar dem Atheismus, und auch der islamische Sufismus ist mir nicht wirklich fern. Aber "endgültig entscheiden" für etwas kann ich mich nicht, da ist immer wieder Unsicherheit, die ich annehme, denn sie gehört zu meinem Leben. Ich denke sogar, sie gehört zu jedermanns und jedefraus Leben.
Informiere Dich so gut und so viel, wie Du es willst, das ist gut. Aber es wird immer ein letzter "Rest" offen bleiben. Ich selbst informiere mich immer gerne aus den "Originalquellen", also aus der Bibel, aus den Katechismen, natürlich aus den Gesprächen mit meinem Pater-Freund, aber auch aus dem Koran, aus dem Palikanon des Buddhismus, ich habe auch vieles von pantheistischen Autoren gelesen, viel von Spinoza, etwas von Giordano Bruno, und natürlich auch atheistische Werke. Gelesen. Darüber nachgedacht. Manches angenommen. Manches abgelehnt. Und aus all dem bildete sich im Laufe meines Lebens langsam der Standpunkt, an dem ich heute stehe. Das hat mehr als ein halbes Jahrhundert gedauert. Und "sicher" ist dieser Standpunkt nach wie vor nicht, da mir nicht vergönnt war, schon als Kind einen "festen" Glauben zu bekommen. Manchmal bedauere ich das, manchmal bin ich sehr froh darüber, weil mir das die Freiheit lässt.
Alles Gute auf DEINEM Weg
Petrus
Lieber Edanos,
aus diesen Zeilen lese ich den drängenden Wunsch nach "Sicherheit". Die aber wirst Du niemals finden.
Sich auf einen Glauben einlassen (aber auch: sich auf KEINEN Glauben einlassen) bedeutet immer auch Unsicherheit, Fragen, Zweifel. Das geht jedem so, das gehört meiner Meinung nach zum Mensch-Sein. Selbst viele Priester (einer meiner Freunde ist Pater in einem kleinen kontemplativen Orden) kennen diese Phasen der Unsicherheit. 100%ige Sicherheit gibt es nur bei Fundamentalisten, bzw. sie GLAUBEN, dass sie 100%ige Sicherheit haben, denn auch sie "haben" sie nicht.
Glauben heisst, sich auf ein Wagnis einlassen. Ich selbst sehe mich als Suchender, mal fühle ich mich dem Christentum etwas näher, mal dem Pantheismus, mal sogar dem Atheismus, und auch der islamische Sufismus ist mir nicht wirklich fern. Aber "endgültig entscheiden" für etwas kann ich mich nicht, da ist immer wieder Unsicherheit, die ich annehme, denn sie gehört zu meinem Leben. Ich denke sogar, sie gehört zu jedermanns und jedefraus Leben.
Informiere Dich so gut und so viel, wie Du es willst, das ist gut. Aber es wird immer ein letzter "Rest" offen bleiben. Ich selbst informiere mich immer gerne aus den "Originalquellen", also aus der Bibel, aus den Katechismen, natürlich aus den Gesprächen mit meinem Pater-Freund, aber auch aus dem Koran, aus dem Palikanon des Buddhismus, ich habe auch vieles von pantheistischen Autoren gelesen, viel von Spinoza, etwas von Giordano Bruno, und natürlich auch atheistische Werke. Gelesen. Darüber nachgedacht. Manches angenommen. Manches abgelehnt. Und aus all dem bildete sich im Laufe meines Lebens langsam der Standpunkt, an dem ich heute stehe. Das hat mehr als ein halbes Jahrhundert gedauert. Und "sicher" ist dieser Standpunkt nach wie vor nicht, da mir nicht vergönnt war, schon als Kind einen "festen" Glauben zu bekommen. Manchmal bedauere ich das, manchmal bin ich sehr froh darüber, weil mir das die Freiheit lässt.
Alles Gute auf DEINEM Weg
Petrus