26-07-2008, 13:10
Es geht hier nicht um eine "Legendenerforschung" oder um die Erforschung dessen, was einer historischen Person "zugedichtet" wurde - es geht darum, das mit dem Begriff der "Legendenerforschung" die historische Authentizität der Person des Moses ganz offensichtlich in Zweifel gezogen wird.
Es gibt mir schon zu denken , Karla, das sowas ausgerechnet bei der Person des Moses veranstalten wird - und nicht bei Jesus, Buddha, Krishna, Zarathustra..... mindestens die letzten drei liegen in der Geschichte noch weit hinter Mose; da könnte man noch viel mehr "Legendenforschung" mit dem Ziel betreiben, deren gewesene Existenz als "Mythos" zu umschreiben. Macht aber keiner - nein, man konzentriert sich auf einen Propheten der alten Juden....
Wenn Du auf was aufpassen willst, dann pass besser mal darauf auf, wie oft in letzter Zeit - sagen wir mal: in den letzten 10 Jahren - Thesen und Theorien aufgestellt wurden, die unter dem Deckmantel der Freiheit der Forschung, aber auch der Freiheit des persönlichen Bekenntnisses, ausgerechnet den Glauben unserer jüdischen Freunde zu diffamieren suchten... so ganz "unschuldig" sind unsere jüdischen Freunde da auch nicht daran; die gelegentlich vorkommenden "Entgleisungen" einiger herausragender Zeitgenossen jüdischen Glaubens rechtfertigen aber nicht, den Glauben an sich anzugreifen.
Wie würdest Du als katholische Christin reagieren, wenn jemand sich der Legendenerforschung annähert - mit dem Ziel, die Apostel als literarische Erfindung darzustellen? Oder mit dem Ziel, aus Jesus eine Phantasiegestalt zu machen...? Aber mit Moses - da kann man`s ja machen - und gleich noch einem ganzen Glaubensvolk auf die Zehen treten..... Was wäre denn, wenn Nadia, Wolfgang oder ich behaupten würden, Jesus "wäre eine literarische Erfindung".... - dann wäre das Geschrei aber mit Sicherheit gross.
Der Thread hier führt den "besten Beweis" dafür, warum ich einigen Theologen - auch Hobby-Theologen - mindestens skeptisch gegenüber stehe: Wenn man sich in einer religionswissenschaftlichen Erforschung einzig und alleine auf den Gesichtspunkt der eigenen Religion verlässt und sich nicht darum bemüht, die jeweils andere Religion soweit als möglich aus dem Blickwingel der jeweils Anderen zu betrachten - fällt man sehr leicht auf die ideologisch-historisch entstandenen Fallen der eigenen Religion hinein. Und, leider - der Antisemitismus war Teil der späten theologischen Lehre des Christentums - in beiden grossen Konfessionen. Das blosse "Hereinfallen" in eine solche Grube voll mit falschen Deutungen ist nicht das Problem - da kann jedem mal passieren. Aber man sollte dann auch dazu stehen, sagen: "o.K. so war`s nicht gemeint" - anstatt sich aus dem Thread herauszustehlen und vielleicht noch anderen das Denken zu erschweren.
Es gibt mir schon zu denken , Karla, das sowas ausgerechnet bei der Person des Moses veranstalten wird - und nicht bei Jesus, Buddha, Krishna, Zarathustra..... mindestens die letzten drei liegen in der Geschichte noch weit hinter Mose; da könnte man noch viel mehr "Legendenforschung" mit dem Ziel betreiben, deren gewesene Existenz als "Mythos" zu umschreiben. Macht aber keiner - nein, man konzentriert sich auf einen Propheten der alten Juden....
Wenn Du auf was aufpassen willst, dann pass besser mal darauf auf, wie oft in letzter Zeit - sagen wir mal: in den letzten 10 Jahren - Thesen und Theorien aufgestellt wurden, die unter dem Deckmantel der Freiheit der Forschung, aber auch der Freiheit des persönlichen Bekenntnisses, ausgerechnet den Glauben unserer jüdischen Freunde zu diffamieren suchten... so ganz "unschuldig" sind unsere jüdischen Freunde da auch nicht daran; die gelegentlich vorkommenden "Entgleisungen" einiger herausragender Zeitgenossen jüdischen Glaubens rechtfertigen aber nicht, den Glauben an sich anzugreifen.
Wie würdest Du als katholische Christin reagieren, wenn jemand sich der Legendenerforschung annähert - mit dem Ziel, die Apostel als literarische Erfindung darzustellen? Oder mit dem Ziel, aus Jesus eine Phantasiegestalt zu machen...? Aber mit Moses - da kann man`s ja machen - und gleich noch einem ganzen Glaubensvolk auf die Zehen treten..... Was wäre denn, wenn Nadia, Wolfgang oder ich behaupten würden, Jesus "wäre eine literarische Erfindung".... - dann wäre das Geschrei aber mit Sicherheit gross.
Der Thread hier führt den "besten Beweis" dafür, warum ich einigen Theologen - auch Hobby-Theologen - mindestens skeptisch gegenüber stehe: Wenn man sich in einer religionswissenschaftlichen Erforschung einzig und alleine auf den Gesichtspunkt der eigenen Religion verlässt und sich nicht darum bemüht, die jeweils andere Religion soweit als möglich aus dem Blickwingel der jeweils Anderen zu betrachten - fällt man sehr leicht auf die ideologisch-historisch entstandenen Fallen der eigenen Religion hinein. Und, leider - der Antisemitismus war Teil der späten theologischen Lehre des Christentums - in beiden grossen Konfessionen. Das blosse "Hereinfallen" in eine solche Grube voll mit falschen Deutungen ist nicht das Problem - da kann jedem mal passieren. Aber man sollte dann auch dazu stehen, sagen: "o.K. so war`s nicht gemeint" - anstatt sich aus dem Thread herauszustehlen und vielleicht noch anderen das Denken zu erschweren.