Karla schrieb:In der Bibel spricht nicht Gott selbst, sondern es sind Menschen, die sich so ihren Gott vorstellen. Viele Geschichten des Alten Testamentes sind Sagen, teilweise erst im babylonischen Exil auf- oder umgeschrieben. Vieles, wenn nicht alles, was da Gott zugeschrieben wird, hat gar nicht stattgefunden. Insofern kann man sich beruhigen.
Wer sagt dir denn, das es die Menschen selber waren ? Wenn wir die Bibel nur als ein Kunstprodukt betrachten würden, könnten wir unseren Glauben eigentlich gleich an den Nagel hängen- Immerhin entspringt er ihr. Es geht darum herauszufinden, WAS in der Bibel stattgefunden hat und was nicht, nicht sie zu ignorieren
Karla schrieb:Sie formen die Aussagen natürlich nicht bewusst um. Sie sind ja der Meinung, dass sie alleine es so lesen, wie es da steht. Dennoch sagt der zweite Christ, sie würden die Bibel verfälschen und verdrehen. Mindestens einer von ihnen muss es dann ja wohl wirklich tun. Es sei denn, man begreift grundlegend, dass keiner den Text so auslegt, wie er da steht, sondern seine eigene Sicht da hineinprojiziert. Natürlich nicht willentlich. Aber so ist der Mensch gebaut.
Du hattest vorher etwas von verbiegen gesprochen, hier jetzt wieder von einer anderen Auslegung. Da die Bibel voller Interpretationen ist, lässt sie sich auch leicht unterschiedlich interpretieren. Verbiegen wäre es, wenn man meint: "So ist das !" und in der Bibel dann nach Beweißen dafür sucht. Eine andere Auslegung ist es dagegen wenn man sich sagt: "Ich sehe diese Stelle so !". Solange man darüber noch diskutieren kann, finde ich diese Sache ganz interessant
Karla schrieb:Interessant jetzt für wen?
Verbittert sind vielleicht die, die über das Elend nicht hinwegkommen. Ich habe das ja nicht miterlebt, ich erlebe nur die neue Tendenz mit, die Bibel als alleinigen Maßstab zum Handeln zu machen, und ich sehe, was daraus jetzt schon geworden ist. Vielleicht hast Du ja einen Fahrplan, was davon man nicht kritisieren darf, und was man kritisieren darf. Kinder schlagen soll man hinnehmen oder nicht? Homos einreden, sie würden ewigliche Qualen leiden, wenn sie sich nicht umpolen - hinnehmen oder nicht? Wo ist Dein Mittelweg?
Ehrlich gesagt, ich kenne den Mittelweg nicht. Für mich geht es nur darum das ich meine Überzeugung nicht gänzlich kritisiere, sondern auch mal darüber froh bin sie zu haben. Es ist das eine, wenn man meint das viele Christen Feindlich gegenüber Homosexuellen sind oder radikale Ansichten haben. Wenn ich dann aber in einem Forum oder der Gemeinde auch ganze normale Christen sehe, die einfach Feiern, Leben und sich gesittet unterhalten, bin ich auch noch in der Lage die andere Seite zu sehen, und nicht nur das Böse daran
Karla schrieb:Ich würdige den anderen nicht herab. Wenn er die Bibel nicht dazu benutzt, Gewalt zu legitimieren - das habe ich oben deutlich erklärt -, dann hat er Recht und Anspruch darauf, seinen Glauben zu leben. Das geht mich dann gar nichts an.
Die Bibel wird aber nun de facto - weil sie als Heilige Schrift erklärt wird - dazu benutzt, um Unrecht zu legitimieren. Und dann geht es mich etwas an.
Wie gerade erwähnt gibt es auch genügend andere Christen, die trotz Bibel keine mordenden Radikale sind. Du diskriminierst schon wieder jeden Bibelbenutzer, in dem du ihn automatisch nur schlechtes zuredest, auch deinen Beitrag weiter oben beinhaltete nur eine Hetzrede gegen sie. Es gibt Christen die mit der Bibel Andersdenkende unterdrücken möchte, es gibt allerdings auch andere- Und diese Einsicht sehe ich bei dir bisher leider nicht
Edit: Sorry für das Off-Topic. Reden wir wo anders weiter

