28-06-2008, 22:32
WiTaimre schrieb:Nadja in ihrem Misstrauen wegen der missionierenden "Invasions-Versuche" welche den Baha'i von Thomas in der Form nicht so bekannt sein koennenZunächts einmal ist das nicht mein Text und die Differenzierung zwischen Besuchern und Missionaren ist durchaus berechtigt, denn Pauschalen sind bestenfalls dazu geeigent den Blick zu verstellen.
Problematisch wird es wenn solcher Unsinn angeboten wird:
t.logemann schrieb:Der heutige Staat Israel ist das Heilige Land für mehrere Religionen: Für die Juden, denn auf die Gründung des Landes Israel mit dem zustandegekommenen Bund Gottes erklärt sich ihre Überzeugung, auserwählt unter den Völkern zu sein.Der Bund ist zwar Grundlage des Judentums, jedoch befindet das Judentum nicht über andere Religionen. Was t.logemann meint, ist eine politische Garantie, die im Rahmen der Unabhängigkeitserklärung Israels formuliert wird:
Zitat:DER STAAT ISRAEL wird fuer die juedische Einwanderung und die Sammlung der Zerstreuten offen sein; er wird die Entwicklung des Landes zum Wohle aller seiner Bewohner foerdern. Er wird auf den Fundamenten der Freiheit, der Gerechtigkeit und des Friedens im Sinne der Propheten Israels gegruendet sein. Er wird allen seinen Buergern, unabhaengig von Religion, Rasse oder Geschlecht, volle soziale und politische Gleichberechtigung gewaehren. Er wird Freiheit in Religion, Gewissen, Sprache, Erziehung und Kultur gewaehrleisten. Er wird die Heiligen Staetten aller Religionen schuetzen und den Grundsaetzen der Charta der Vereinten Nationen treu bleiben.
Quelle: Übersetzung der Unabhaengigkeitserklärung Israels vom 14. Mai 1948
Nur zur Erinnerung:
Zitat:...dem gemäß sind wir; die Mitglieder des Nationalrates; die Repräsentanten der jüdischen gemeinde in Eretz Israel und der zionistischen Bewegung; hier am Tag des Endes des britischen Mandates über Eretz Israel versammelt. kraft unseres natürlichen und historischen rechtes und kraft der Resolution der Vollversammlung der Vereinten Nationen erklären wir hiermit die Gründung eines jüdischen Staates in Eretz Israel, des Staates Israel.Wäre Israel nicht der jüdische Staat, dann wäre es nicht Israel.
Quelle: Übersetzung der Unabhaengigkeitserklärung Israels vom 14. Mai 1948
Was mich immer wieder verblüfft, sind diese ständigen Versuche Mission kleinzureden oder sogar zu leugnen. Ich verstehe zwar nichts vom Christentum, weiss aber wenigstens, dass, laut ihrer Schriften und eigener Auffassung, die Verkündigung ihrer Botschaft, eine essenzielle Grundlage ihrer Religion ist; ohne Verkündigung kein Christentum. Jedoch ist Missionierung kein Monopol des Christentums sowie sendungsbewusster Wahn keines der Religionen. Das Verhalten allwahrhaftiger Künder, vor allem solchen mit einem deutlichen Hang zur Radikalität, ist immer ähnlich; ob Religion oder Politik, es ist immer dasselbe: »Und willst du nicht mein/e Bruder/Schwester sein, dann schlage ich dir den Schädel ein«. Als Basis für einen Dialog, ganz gleich auf welcher Ebene, sind Angst und Schecken ungeeignet; damit wird jede weitere konstruktive Bemühung sinnlos.
Ich bin sogar der Auffassung, dass die Religionen kein geeignete Grundlage bilden / bilden können. - Ich betone: »Grundlage« ist hier bewusst gewählt. Ich bin jedoch überzeugt davon, dass sie zum besseren Verständnis beitragen können. Das bessere Verständnis kann sich jedoch nur dann entwickeln, wenn es auf Gegenseitigkeit beruht und nicht auf der einseitigen Übernahme dessen, was Sendungsbewusste aufzwingen wollen, die rücksichtslos ihr Ding durchziehen wollen. Wie stellt sich das für mich dar? Ich bin nicht bereit von anderen Religionen etwas zu übernehmen, schon gar nicht wenn es von ihren Protagonisten aufgezwungen werden soll. Das wäre nämlich das Ziel ihrer aggressiven Propaganda: dass die Verkündigte Botschaft soweit ankommt, dass sie übernommen wird. Das lehne ich ab, denn es ist genau das mörderische Werk bigotter Missionare, dessen Blutspur sich durch die Geschichte dieser Welt zieht. Andererseits ist mir durchaus gegenwärtig, dass ich mich informieren muss, über die anderen um nicht von ihnen und den Ereignissen überholt oder sogar überrundet zu werden. Selbstverständlich gelten diese Bedingungen auch für meine Religion und damit für mich. Ich fordere nichts ein in dieser Weise, von niemandem, nicht einmal von den eigenen Leuten. Der Grund ist einfach: ich habe nichts zu fordern, schon gar nichts, dass möglicherweise die Freiheit anderer, in diesem Forum speziell auch die Freiheit der Religion, irgendwie beeinträchtigen könnte.
Die Grundlage eines Dialogs, des Dialogs, jedes fruchtbaren Dialogs, ist die Freiheit. Sowohl die Freiheit ihn zu führen als auch die Freiheit der Partner in diesem Dialog und, die Freiheit der Gedanken und der Worte ihres Ausdrucks.
Die Freiheit, am Ende der Sklaverei, sie steht ganz oben auf der Liste der Gebote die haShem uns geben hat.
Exo 20:2 anochi adonay eloheycha asher hotseticha me´erets mitsrayim mibeyt avadim
Ich masse mir an zu behaupten: das ist von Belang.
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Und, »Nadia« schreibt man trotzdem mit »i« :doh: