Hallo Philipp,
da von den jüdischen Mitgliedern des Forums offenbar niemand anwesend ist, will ich versuchen, ein paar Gedanken zum Werden des Judentums zu äußern.
Die Mythen um die Erzväter sind es wert, kurz angesprochen zu werden. Aber sie sind auch Gemeinschaftsgut der drei Religionen, die in Abraham ihren Stammvater sehen. Man wird auch Moses nicht vor dem Haus lassen dürfen, war er doch der, der das Volk aus der Gefangenschaft geführt hatte und der jüdischen Gemeinschaft verbindliche Gesetzte gab. Er hat (auch heute noch) einen hohen Stellenwert für die jüdische Identität. Die Richter- und Königszeit kann als Zeit des Ringens um den Eingottglauben angesprochen werden; nach der Königszeit ist das Babylonische Exil die Zäsur, aus der das Volk (Israel) "gereinigt" hervortritt, um den Anspruch, das "auserwählte Volk" zu sein, zu begründen. Das ist die Zeit, in der die eigentliche Geburt des Volkes Israel stattfindet. Es ist die Zeit, in der die Priester die Mythen ordnen, sie theologisch überarbeiten, niederschreiben und vielem eine neue Bedeutung geben. Es ist die Zeit, in der Jahwe ein Haus in Jerusalem bekommt, in dem er wohnt, bis es (neuerlich) zerstört wird. Und mit dem Zerstören der Wohnung Jahwes entsteht das Judentum ein weiteres Mal, und zwar als "rabbinisches Judentum", das ohne Jerusalemer Tempel auszukommen hatte und doch eine (neue) große Tradition, das Judentum, wie wir es heute kennen, begründet.
Alles, was ich da angemerkt habe, ist angreifbar, nicht ausgeformt und unvollständig. Gedankensplitter! Die Deutung eines Nichtjuden und Agnostikers. Vielleicht aber hilft es Dir, Deine Gedanken zu entwickeln und in Worte zu fassen.
Schalom E.
da von den jüdischen Mitgliedern des Forums offenbar niemand anwesend ist, will ich versuchen, ein paar Gedanken zum Werden des Judentums zu äußern.
Die Mythen um die Erzväter sind es wert, kurz angesprochen zu werden. Aber sie sind auch Gemeinschaftsgut der drei Religionen, die in Abraham ihren Stammvater sehen. Man wird auch Moses nicht vor dem Haus lassen dürfen, war er doch der, der das Volk aus der Gefangenschaft geführt hatte und der jüdischen Gemeinschaft verbindliche Gesetzte gab. Er hat (auch heute noch) einen hohen Stellenwert für die jüdische Identität. Die Richter- und Königszeit kann als Zeit des Ringens um den Eingottglauben angesprochen werden; nach der Königszeit ist das Babylonische Exil die Zäsur, aus der das Volk (Israel) "gereinigt" hervortritt, um den Anspruch, das "auserwählte Volk" zu sein, zu begründen. Das ist die Zeit, in der die eigentliche Geburt des Volkes Israel stattfindet. Es ist die Zeit, in der die Priester die Mythen ordnen, sie theologisch überarbeiten, niederschreiben und vielem eine neue Bedeutung geben. Es ist die Zeit, in der Jahwe ein Haus in Jerusalem bekommt, in dem er wohnt, bis es (neuerlich) zerstört wird. Und mit dem Zerstören der Wohnung Jahwes entsteht das Judentum ein weiteres Mal, und zwar als "rabbinisches Judentum", das ohne Jerusalemer Tempel auszukommen hatte und doch eine (neue) große Tradition, das Judentum, wie wir es heute kennen, begründet.
Alles, was ich da angemerkt habe, ist angreifbar, nicht ausgeformt und unvollständig. Gedankensplitter! Die Deutung eines Nichtjuden und Agnostikers. Vielleicht aber hilft es Dir, Deine Gedanken zu entwickeln und in Worte zu fassen.
Schalom E.