25-03-2008, 15:09
akitten schrieb:also, woran glaubt ihr genau. in der schule lernt man von den urmenschen. in der bibel und so, steht adam und eva. oder verbindet ihr beides?
Früher haben die Menschen geglaubt, die Erde ist eine Scheibe, befindet sich im Zentrum des Universums und die Sonne kreist um die Erde. Es hat Jahrhunderte gedauert und viele Menschenleben gekostet, bis es zur allgemeingültigen Erkenntnis kam, dass die Erde eine abgeflachte Kugel ist, sich irgendwo in einer Galaxie (eine von vielen) befindet und die Erdrotation um die eigene Achse für die vermeintliche Bewegung der Sonne sorgt.
Frag dich, den Zeugen Jehovas oder den Freund deiner Mutter, warum sich dieses Weltbild geändert hat (oder ob sie daran glauben, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums ist).
Wenn jemand darauf beharrt, dass Adam und Eva der Ursprung allen menschlichen Lebens ist, dann müssen die Menschen irgendwann ziemlich Inzucht begangen haben, denn menschliches Leben kommt nur aus menschlichem Leben - folglich müssen die Söhne von Adam und Eva ihre eigenen Schwestern gepoppt haben. Wo sollen denn sonst die anderen Männlein und Weiblein hergekommen sein, wenn nicht von Adam und Eva? Ein unangenehmer Gedanke, das Produkt einer Masseninzucht zu sein, oder? Aber vielleicht erklärt ja die oftmals bei Inzucht festzustellende geistige Degeneration, warum wir Menschen so sind, wie wir sind.
Ich persönlich tendiere zur evolutionären Entwicklung des Menschen (also kein Lehm, göttlicher Atem, keine Erschaffung von Adam und Lilith, kein Rippenverlust zur Erschaffung Evas, keine Inzucht). Es gibt so vieles "Naturwissenschaftliches", was wir Menschen bis heute nicht begreifen. Mag sein, dass es vor zig Milliarden Jahren einen Urknall gegeben hat und daraus das Universum entstanden ist. Aber wer sagt uns, dass es vor dem Urknall nicht bereit unzählige Universen gegeben hat, die durch eine Urknall entstanden sind, sich ins Endlose ausgedehnt haben, um dann in einem einzigen gigantischen Materiepunkt zu kollabieren, der dann wieder mit einem Urknall explodierte?
Des Menschen Geist kann auch nichts mit diesen riesigen Zeiträumen anfangen. 100 Jahre sind kein Problem. 2000 Jahre lassen sich auch noch fassen. Bei 65 Millionen Jahre sieht das aber schon ganz anders aus. Und bei 6 Milliarden Jahre - kriegen wir das noch auf die Reihe? Nein, behaupte ich!
Nehmen wir einfach mal an, die Erde ist so etwa 4 bis 5 Milliarden Jahre alt (das Universum ist etwa drei Mal älter). 4 Milliarden Jahre. Machen wir daraus eine Entfernung. Ein Jahr wird zu einem Millimeter.
4 Milliarden Jahre sind also 4 Milliarden Millimeter. Oder 400 Millionen Zentimeter. Oder 4 Millionen Meter. Oder 4.000 Kilometer.
4.000 Kilometer - das ist etwa die Flugstrecke von den Kanaren nach Berlin. Wer schon mal auf den Kanaren war, kann sich die Flugstrecke vorstellen.
Wir starten von Teneriffa und düsen nach Berlin. 4.000 Kilometer Flugstrecke. Etwa 1.500 Kilometer lang passiert auf der Erde gar nichts - außer dass sich ganz langsam eine feste Oberfläche bildet. Erst nach diesen 1.500 Kilometern bildet sich erstes Leben (Einzeller, Mehrzeller).
Unser Flieger donnert weiter über Spanien und Frankreich hinweg und frisst Kilometer um Kilometer. Die Dinosaurier tauchen auf der Erde so vor 235 Millionen Jahre auf. Das sind 235 Kilometer vor Berlin! Und sie sterben ca. 65 Kilometer vor Berlin aus.
Die Menschwerdung beginnt vor ca. 8 bis 5 Millionen Jahren. Das sind für unseren Flieger 8 bis 5 Kilometer Strecke (auf Deutsch: Die Piloten können die Landebahn sehen). Der Homo sapiens verdrängte den Neandertaler vor ca. 30.000 Jahren - das sind 30 Meter für unser Flugzeug. Die menschliche Hochkultur gibt es seit vielleicht 5000 Jahren - das sind ganze 5 Meter auf einer Flugstrecke von 4.000 km.
Betrachte ich diese Dimensionen, dann halte ich eine kontinuierliche Entwicklung über 4 Milliarden Jahre für schlüssiger als dieses angebliche Einzelereignis, wo aus einem Klumpen Lehm zwei Menschen mit heutiger Körperform geschaffen wurden.
Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)

