21-02-2008, 19:20
Hi WiT,
eigentlich haben wir doch alle das gleiche Problem: Zwischen Gott und dem Menschen liegen Welten.
Die Religion gibt uns neben den "Umgangsempfehlungen der Menschen untereinander" auch Hinweise auf die Art und Weise, wie der Mensch mit Gott "umgehen" sollte. Die Interpretation dieser Hinweise ist aber weitestgehend uns überlassen. Und da liegt das Problem `drinn: Ein Allmächtiger, All-Erbarmender, All-Wissender Gott ist über unsere Vorstellungen von Macht, Erbarmen, Wissen weit erhaben. Folglich können wir uns es nicht anmassen, unseren Mitmenschen als "ungläubig", unwissend, erbarmungslos etc. in seinem Glauben zu kritisieren - wir machen es aber trotzdem...
Wir massen es uns in unseren Religionen an, den "korrekten Weg" des Glaubens zu bestimmen und wissen dabei weder für uns selbst, noch für Andere, welchen Weg Gott für den Menschen bereitet hat. Auch in meiner Religion gibt es Warnungen vor den "Ungläubigen" (gut, bei uns heissen sie "Bündnisbrecher"), aber welcher Mensch kann denn heute im hier und jetzt beurteilen, ob ein anderer Mensch ein "Ungläubiger" oder "Bündnisbrecher" VOR GOTT ist? Die Fähigkeit dazu hat niemand; schon Jesus sagte: "..richtet nicht, auf das ihr nicht gerichtet werdet...". Ich persönlich kann glauben, das meinetwegen der Glaube der Mormonen oder der Zeugen Jehova`s nicht so ganz mit den Worten Jesu übereinstimmt - aber deshalb habe ich noch lange nicht das Recht, Mormonen oder die Zeugen als "Ungläubige" zu bezeichnen. Um es noch extremer auszudrücken: Zur Nazizeit gab es KZ-Aufseher, die Samstags abends die Häftlinge verprügelten, vergasten - und Sonntags ihr Kind in einer Kirche taufen liessen - und sich in den Nürnberger Prozessen als "gläubige Christen UND Nationalsozialisten" bezeichneten..... Die Selbstmordattentäter im Islam beten 5 mal am Tag, halten die Gebote des Qur`an nach der Auslegung ihrer Führer hundertprozentig ein, fasten und geben den Zadakh - ich kritisiere, dass sie die Gebote ihres Glaubens nicht verstanden haben, aber ich kann sie ebenso nicht als "ungläubig" bezeichnen. Ich kann die Taten der Menschen, ob Nazi oder Terrorist, verurteilen; ich kann mit meiner Verurteilung aber nichts über den Grad der "Gläubigkeit" der Menschen aussagen - das kann nur Gott allein.
Von daher habe ich auch so meine "Bauchschmerzen" wenn Menschen unter Bezugnahme auf ihre Heiligen Texte ihrer Religion(en) mit Begriffen wie "Fegefeuer, Hölle, Sündenpfuhl, Sünde (allgemein)" um sich schmeissen. "Paradies" bedeutet für mich "nahe bei Gott", "Hölle" dementsprechend "entfernt von Gott" - wer aber in den Welten Gottes "nahe bei Ihm steht", und wer nicht , das enscheidet Gott alleine. Da habe ich weder auf dieser Welt, noch in den kommenden Welten Gottes das Recht oder gar die Pflicht, meinen Mitmenschen zu drohen.
Man kann natürlich versuchen, die Nähe Gottes "im Jenseits" durch die wortwörtliche Einhaltung der Gebote der Religion(en) zu "erkaufen". Dabei vergisst man (in dieser zu sehr profitorientierten Welt), das sich Gott nicht "kaufen" lässt. Man kann auch "aus Liebe zu Gott" die Gebote Gottes einhalten - ohne daraus eine Art Geschäft für das "Jenseits" machen zu wollen. Aber egal aus welchen Gründen der Mensch den Leitlinien Gottes folgt - nur Gott kann beurteilen, warum der Mensch dies macht. Die Gemeinschaft der Menschen, der Mitgläubigen kann sich deshalb erfreut - oder verärgert - zeigen; es ist aber letztlich nicht deren Sache "den Stab über jemanden" zu brechen.
MfG
Thomas
eigentlich haben wir doch alle das gleiche Problem: Zwischen Gott und dem Menschen liegen Welten.
Die Religion gibt uns neben den "Umgangsempfehlungen der Menschen untereinander" auch Hinweise auf die Art und Weise, wie der Mensch mit Gott "umgehen" sollte. Die Interpretation dieser Hinweise ist aber weitestgehend uns überlassen. Und da liegt das Problem `drinn: Ein Allmächtiger, All-Erbarmender, All-Wissender Gott ist über unsere Vorstellungen von Macht, Erbarmen, Wissen weit erhaben. Folglich können wir uns es nicht anmassen, unseren Mitmenschen als "ungläubig", unwissend, erbarmungslos etc. in seinem Glauben zu kritisieren - wir machen es aber trotzdem...
Wir massen es uns in unseren Religionen an, den "korrekten Weg" des Glaubens zu bestimmen und wissen dabei weder für uns selbst, noch für Andere, welchen Weg Gott für den Menschen bereitet hat. Auch in meiner Religion gibt es Warnungen vor den "Ungläubigen" (gut, bei uns heissen sie "Bündnisbrecher"), aber welcher Mensch kann denn heute im hier und jetzt beurteilen, ob ein anderer Mensch ein "Ungläubiger" oder "Bündnisbrecher" VOR GOTT ist? Die Fähigkeit dazu hat niemand; schon Jesus sagte: "..richtet nicht, auf das ihr nicht gerichtet werdet...". Ich persönlich kann glauben, das meinetwegen der Glaube der Mormonen oder der Zeugen Jehova`s nicht so ganz mit den Worten Jesu übereinstimmt - aber deshalb habe ich noch lange nicht das Recht, Mormonen oder die Zeugen als "Ungläubige" zu bezeichnen. Um es noch extremer auszudrücken: Zur Nazizeit gab es KZ-Aufseher, die Samstags abends die Häftlinge verprügelten, vergasten - und Sonntags ihr Kind in einer Kirche taufen liessen - und sich in den Nürnberger Prozessen als "gläubige Christen UND Nationalsozialisten" bezeichneten..... Die Selbstmordattentäter im Islam beten 5 mal am Tag, halten die Gebote des Qur`an nach der Auslegung ihrer Führer hundertprozentig ein, fasten und geben den Zadakh - ich kritisiere, dass sie die Gebote ihres Glaubens nicht verstanden haben, aber ich kann sie ebenso nicht als "ungläubig" bezeichnen. Ich kann die Taten der Menschen, ob Nazi oder Terrorist, verurteilen; ich kann mit meiner Verurteilung aber nichts über den Grad der "Gläubigkeit" der Menschen aussagen - das kann nur Gott allein.
Von daher habe ich auch so meine "Bauchschmerzen" wenn Menschen unter Bezugnahme auf ihre Heiligen Texte ihrer Religion(en) mit Begriffen wie "Fegefeuer, Hölle, Sündenpfuhl, Sünde (allgemein)" um sich schmeissen. "Paradies" bedeutet für mich "nahe bei Gott", "Hölle" dementsprechend "entfernt von Gott" - wer aber in den Welten Gottes "nahe bei Ihm steht", und wer nicht , das enscheidet Gott alleine. Da habe ich weder auf dieser Welt, noch in den kommenden Welten Gottes das Recht oder gar die Pflicht, meinen Mitmenschen zu drohen.
Man kann natürlich versuchen, die Nähe Gottes "im Jenseits" durch die wortwörtliche Einhaltung der Gebote der Religion(en) zu "erkaufen". Dabei vergisst man (in dieser zu sehr profitorientierten Welt), das sich Gott nicht "kaufen" lässt. Man kann auch "aus Liebe zu Gott" die Gebote Gottes einhalten - ohne daraus eine Art Geschäft für das "Jenseits" machen zu wollen. Aber egal aus welchen Gründen der Mensch den Leitlinien Gottes folgt - nur Gott kann beurteilen, warum der Mensch dies macht. Die Gemeinschaft der Menschen, der Mitgläubigen kann sich deshalb erfreut - oder verärgert - zeigen; es ist aber letztlich nicht deren Sache "den Stab über jemanden" zu brechen.
MfG
Thomas
