12-04-2003, 15:58
Asalamualeikum.
Für unsere Sunni Geschwister hier ein par Anhaltspunkte, auch was ihre jeweilige Mathahab betrifft, um der "Verwirrung" ein wenig entgegenzuwirken.
Und die Dichter - es sind die Irrenden, die ihnen folgen. Hast du nicht gesehen, wie sie verwirrt in jedem Tal umherwandeln, und wie sie reden, was sie nicht tun?[26:224-6]
Ibn 'Umar berichtete, daß der Prophet (s.) sagte: "Es ist besser, daß der Bauch des einen von euch mit Eiter gefüllt wird, als mit Gedichtsversen."
Sunni Ref.: Sahih Bukhari 8.175 {Tefsir Sura 26:224 ff.}
Nach der Hanafi Rechtsschule (ganz ähnlich der Hanbali) ist das Musizieren sowie das Anhören von Musik verwehrt und das schließt sogar grundsätzlich auch jedes rhythmische Schlagen mit ein. Ausnahme hierzu ist die bei der Schlacht geschlagene Trommel oder Kesselpauke sowie das Tamburin auf Hochzeiten.
Zu den weiter verzweigteren "Reflexionen" hierzu ein Beispiel von Abu-Yusuf der erklärte, daß wenn eine Frau mit einem Kind in der eigenen Wohnung das Tamburin schlägt, daran nichts verwerfliches sei, wenn dies jedoch zu Spiel und Gesang führen würde, er dies als verpönt beurteilt.
Ganz sicher möchte ich auch nicht verbergen, daß es von Malik und Schafii auch weitere Urteile über verpönt bis erlaubt gibt, genau so sicher jedoch sollte sich jeder nachdenkende Muslim über diese heutigen, wie so zahlreiche andere Unschlüssigkeiten klar werden, da wie so oft und nicht zuletzt dies auf das Verhalten von bestimmten Sunnitischen Vorbildern selbst zurückzuführen ist. Denn ausgerechnet Umar und Uthman zählten zu denjenigen, die der Musik gegenüber, sagen wir mal "aufgeschlossen" waren. Mal ganz zu schweigen von den folgenden Umayaden und Abbasiden Khalifen.
Was auf Sunnitischer Seite stabil überliefert ist, betrifft allein Musik ohne jedwede Anstößigkeiten und nur zu besonderen Anlässen.
Auch Gazali hat sich dem Thema ausgiebig gewidmet und es ist seiner wirklich nicht würdig, ihn derart aus dem Zusammenhang zu reißen. Nach meinen bescheidenen Informationen ist auch nach Gazali Musik nicht pauschal zu bestimmen und variiert nach Gazalis Meinung zwischen haram, makruh, mubah und mustahab.
Andererseits wird es für den einen oder andern ggf./eventuell hilfreich sein zu wissen, daß u.a. Salman al-Farsi wie auch Bilal zur Shia gehörten - nur so "nebenbei". (Auch wenn diese selbst keine "Sufi" nach späterer Definition waren.)
wasalam.
Mustafa
Für unsere Sunni Geschwister hier ein par Anhaltspunkte, auch was ihre jeweilige Mathahab betrifft, um der "Verwirrung" ein wenig entgegenzuwirken.
Und die Dichter - es sind die Irrenden, die ihnen folgen. Hast du nicht gesehen, wie sie verwirrt in jedem Tal umherwandeln, und wie sie reden, was sie nicht tun?[26:224-6]
Ibn 'Umar berichtete, daß der Prophet (s.) sagte: "Es ist besser, daß der Bauch des einen von euch mit Eiter gefüllt wird, als mit Gedichtsversen."
Sunni Ref.: Sahih Bukhari 8.175 {Tefsir Sura 26:224 ff.}
Nach der Hanafi Rechtsschule (ganz ähnlich der Hanbali) ist das Musizieren sowie das Anhören von Musik verwehrt und das schließt sogar grundsätzlich auch jedes rhythmische Schlagen mit ein. Ausnahme hierzu ist die bei der Schlacht geschlagene Trommel oder Kesselpauke sowie das Tamburin auf Hochzeiten.
Zu den weiter verzweigteren "Reflexionen" hierzu ein Beispiel von Abu-Yusuf der erklärte, daß wenn eine Frau mit einem Kind in der eigenen Wohnung das Tamburin schlägt, daran nichts verwerfliches sei, wenn dies jedoch zu Spiel und Gesang führen würde, er dies als verpönt beurteilt.
Ganz sicher möchte ich auch nicht verbergen, daß es von Malik und Schafii auch weitere Urteile über verpönt bis erlaubt gibt, genau so sicher jedoch sollte sich jeder nachdenkende Muslim über diese heutigen, wie so zahlreiche andere Unschlüssigkeiten klar werden, da wie so oft und nicht zuletzt dies auf das Verhalten von bestimmten Sunnitischen Vorbildern selbst zurückzuführen ist. Denn ausgerechnet Umar und Uthman zählten zu denjenigen, die der Musik gegenüber, sagen wir mal "aufgeschlossen" waren. Mal ganz zu schweigen von den folgenden Umayaden und Abbasiden Khalifen.
Was auf Sunnitischer Seite stabil überliefert ist, betrifft allein Musik ohne jedwede Anstößigkeiten und nur zu besonderen Anlässen.
Auch Gazali hat sich dem Thema ausgiebig gewidmet und es ist seiner wirklich nicht würdig, ihn derart aus dem Zusammenhang zu reißen. Nach meinen bescheidenen Informationen ist auch nach Gazali Musik nicht pauschal zu bestimmen und variiert nach Gazalis Meinung zwischen haram, makruh, mubah und mustahab.
Andererseits wird es für den einen oder andern ggf./eventuell hilfreich sein zu wissen, daß u.a. Salman al-Farsi wie auch Bilal zur Shia gehörten - nur so "nebenbei". (Auch wenn diese selbst keine "Sufi" nach späterer Definition waren.)
wasalam.
Mustafa