06-01-2008, 20:58
Zunächst mal, lieber Fritz, "beurteile" ich hier nicht - sondern gebe meine Eindrücke von Eurem Hick-Hack wieder. Sodann: Zuhause hab`ich tatsächlich ein Exemplar der "BIbel in gerechter Sprache" (im Moment, und das eigentlich schon seit Stunden, sitze ich in unserem Gemeinschaftsbüro und führe so "nebenbei" einige Arbeiten am Netzwerk durch...); was mich zuallerserst stört, ist das Wort "gerecht". Das erweckt nämlich den Anschein als wären alle anderen Bibelausgaben oder -Ausführungen "ungerecht". Und das wiederum widerspricht dem Wesenskern einer Heiligen Schrift.
Sodann sehe ich nirgendswo in Eurer Diskussion, das Ihr tatsächlich auf das historische Umfeld, in dem eine der "alten" Bibelübersetzungen basiert, Bezug nehmt - aber mit dem heutigen Umfeld können die Verfechter der Richtigkeit gerade dieser Übersetzung/Transformierung argumentieren. Da frage ich mich auch, ob das so angemessen ist - man könnte auch fragen, was diese Einseitigkeit nun so besonders "gerecht" macht)! Stattdessen schlagt Ihr Euch die Meinungen um die Ohren, welcher Kirchenmensch nun mit welchen kirchlichen Argumenten die Weisheit der Beurteilung mit Löffeln gefressen hätte...
Wenn Du für den heutigen Leser sichtbar machen willst wo es die Beteidigung der Frauen in der Bibel gab - nun da gab`s Ruth, Esther, Sarah,aber auch Maria, Maria Magdalena - das ist in einer der "alten" Übersetzungen genauso nachzulesen, wie in den neueren Übersetzungen (das hier ist ja nicht der erste Versuch, den Schriftstil der Bibel so zu ändern, das sie von möglichst jedem verstanden wird).
Eine Religion, lieber Fritz, ist NIE statisch - sie entwickelt sich im Laufe ihrer Geschichte. Der Buddha z.B. lehrte das, was wir als Buddhismus verstehen - und davon gibt`s mittlerweile 4 klassische Schulen und die fünfte Schule des "westlichen Buddhismus" aus neuer Zeit (Internet: www.kommundsieh.de). In anderen Beiträgen und anderer Thematik wurden schon die verschiedensten "Schulen" im Islam und deren Ausprägungen angesprochen; ausser der römisch-katholischen und der protestantischen Kirche kennen wir auch noch die griechisch-Orthodoxen, die russich-Orthodoxen, die Kopten, die Freikirchen sowie einen ganzen Haufen der verschiedensten kleinen Gruppierungen (bis hin zu Zeugen Jehovas auf der einen Seite und Mormonen auf der anderen Seite). Das alleine zeigt schon, das eine Religion sich natürlich auch entwickelt. Aber in dem ganzen Gefüge der Weiterentwicklung kann und darf man m.E. nicht die Wurzeln, und die Verhältnisse zur Zeit der "Grundsteinlegung" der Religion(en) ausser Acht lassen.
Stichwort Liturgiesprache: Braucht man eine Liturgiesprache als Christ überhaupt? Als normaler Mensch haben wir doch schon mit sovielen "Sprachen" zu kämpfen: Behörden- und Verwaltungssprache, Juristensprache, Medizinersprache, Wirtschaftssprache, Politikersprache(n)..... Eine Religion muss nicht nur wesensmässig ("in der Sprache des Herzens") verständlich sein; sie muss sich auch verständlich machen können. Um die geschichtlichen Aussagen des AT verstehen zu können - benötigt man aber eher einen geschichtlichen Hintergrund. Um verstehen zu wollen, was es bedeutete, das Abraham seinen Erstgeborenen als Schlachtopfer dem Herrn darzubringen, muss ein heutiger Mensch erstmal verstehen, was 1. ein Schlachtopfer in der damaligen Zeit bedeutete und 2. dass das Wohl und Wehe eines Familienclans von der Nachkommenschaft abhing (egal ob Kalb, Ziege - oder der erstgeborene Sohn). Wer dieses Wissen nicht hat, versteht auch die ganze Geschichte nicht, egal wie sie "liturgisch" dargestellt wird!
Judentum, Christentum, Islam und Baha`i-Religion existieren nicht als blosser Selbstzweck (die anderen Religionen natürlich auch nicht...). Was aber ist nun das besondere Ziel der Religionen? Den Menschen zu befähigen, mit geistigen Augen zu sehen und geistigen Ohren zu hören - oder ist es das Ziel der Religionen, dem jeweiligen Zeitgeist entsprechend, Geschichten zu erzählen? Andersherum: Muss eine Religion äusserlich "umgetextet" werden, um die Botschaft der Religion unter`s Volk zu bringen? Da wir ja bereits festgestellt haben, das Religionen keineswegs statisch sind - wenn eine Religionsaussage nun nicht mehr verstanden wird, kann das dann nicht auch daran liegen, dass "zuviele Köche" (Päpste wie Bischöfe, Priester wie Pfarrer, Prediger) in gutem Glauben "den Brei schon verdorben haben".
Ich hab`mir heute eine Veröffentlichung des Papstes Benedikt, des ehemaligen Kardinals Josef Ratzinger, heruntergeladen. Da ging`s ihm um Zinswirtschaft - mit einem direkt sehr verständlichen Hinweis auf die Zustände der Stadt Neapel (Müllskandal und Camorra). Die Sprache, in der der Papst das Schreiben verfasst hat, ist ein wenig altertümlich - inhaltlich ist das aber für jeden Menschen verständlich (und eine glatte Ohrfeige für die Camorra und die Politiker, die sich von ihr bestechen liessen). Man hätte diese Veröffentlichung sicher auch "dem Zeitgeist" entsprechend im Stile eines "Rap`s" veröffentlichen können - muss man aber jedem Zeitgeist Frondienst leisten?
Ob es Gleichberechtigung tatsächlcih bei uns Baha`i gibt - na, besuch mal `ne Baha`i-Gemeinde und mache Dir selbst ein Bild davon (Keine Angst, wir fressen keinen auf und bekehren auch niemanden...). Ich will und kann aber hier nicht verschweigen, dass auch die Baha`i-Gemeinden den einen oder anderen Mitmenschen in ihren Reihen haben, der den Frieden predigt und sich weniger friedlich verhält... Wir sind alle nur unvollkommene Menschen und müssen viel an uns selbst arbeiten - und da ist es schon wieder völlig egal, welcher Religion wir angehören...
Sodann sehe ich nirgendswo in Eurer Diskussion, das Ihr tatsächlich auf das historische Umfeld, in dem eine der "alten" Bibelübersetzungen basiert, Bezug nehmt - aber mit dem heutigen Umfeld können die Verfechter der Richtigkeit gerade dieser Übersetzung/Transformierung argumentieren. Da frage ich mich auch, ob das so angemessen ist - man könnte auch fragen, was diese Einseitigkeit nun so besonders "gerecht" macht)! Stattdessen schlagt Ihr Euch die Meinungen um die Ohren, welcher Kirchenmensch nun mit welchen kirchlichen Argumenten die Weisheit der Beurteilung mit Löffeln gefressen hätte...
Wenn Du für den heutigen Leser sichtbar machen willst wo es die Beteidigung der Frauen in der Bibel gab - nun da gab`s Ruth, Esther, Sarah,aber auch Maria, Maria Magdalena - das ist in einer der "alten" Übersetzungen genauso nachzulesen, wie in den neueren Übersetzungen (das hier ist ja nicht der erste Versuch, den Schriftstil der Bibel so zu ändern, das sie von möglichst jedem verstanden wird).
Eine Religion, lieber Fritz, ist NIE statisch - sie entwickelt sich im Laufe ihrer Geschichte. Der Buddha z.B. lehrte das, was wir als Buddhismus verstehen - und davon gibt`s mittlerweile 4 klassische Schulen und die fünfte Schule des "westlichen Buddhismus" aus neuer Zeit (Internet: www.kommundsieh.de). In anderen Beiträgen und anderer Thematik wurden schon die verschiedensten "Schulen" im Islam und deren Ausprägungen angesprochen; ausser der römisch-katholischen und der protestantischen Kirche kennen wir auch noch die griechisch-Orthodoxen, die russich-Orthodoxen, die Kopten, die Freikirchen sowie einen ganzen Haufen der verschiedensten kleinen Gruppierungen (bis hin zu Zeugen Jehovas auf der einen Seite und Mormonen auf der anderen Seite). Das alleine zeigt schon, das eine Religion sich natürlich auch entwickelt. Aber in dem ganzen Gefüge der Weiterentwicklung kann und darf man m.E. nicht die Wurzeln, und die Verhältnisse zur Zeit der "Grundsteinlegung" der Religion(en) ausser Acht lassen.
Stichwort Liturgiesprache: Braucht man eine Liturgiesprache als Christ überhaupt? Als normaler Mensch haben wir doch schon mit sovielen "Sprachen" zu kämpfen: Behörden- und Verwaltungssprache, Juristensprache, Medizinersprache, Wirtschaftssprache, Politikersprache(n)..... Eine Religion muss nicht nur wesensmässig ("in der Sprache des Herzens") verständlich sein; sie muss sich auch verständlich machen können. Um die geschichtlichen Aussagen des AT verstehen zu können - benötigt man aber eher einen geschichtlichen Hintergrund. Um verstehen zu wollen, was es bedeutete, das Abraham seinen Erstgeborenen als Schlachtopfer dem Herrn darzubringen, muss ein heutiger Mensch erstmal verstehen, was 1. ein Schlachtopfer in der damaligen Zeit bedeutete und 2. dass das Wohl und Wehe eines Familienclans von der Nachkommenschaft abhing (egal ob Kalb, Ziege - oder der erstgeborene Sohn). Wer dieses Wissen nicht hat, versteht auch die ganze Geschichte nicht, egal wie sie "liturgisch" dargestellt wird!
Judentum, Christentum, Islam und Baha`i-Religion existieren nicht als blosser Selbstzweck (die anderen Religionen natürlich auch nicht...). Was aber ist nun das besondere Ziel der Religionen? Den Menschen zu befähigen, mit geistigen Augen zu sehen und geistigen Ohren zu hören - oder ist es das Ziel der Religionen, dem jeweiligen Zeitgeist entsprechend, Geschichten zu erzählen? Andersherum: Muss eine Religion äusserlich "umgetextet" werden, um die Botschaft der Religion unter`s Volk zu bringen? Da wir ja bereits festgestellt haben, das Religionen keineswegs statisch sind - wenn eine Religionsaussage nun nicht mehr verstanden wird, kann das dann nicht auch daran liegen, dass "zuviele Köche" (Päpste wie Bischöfe, Priester wie Pfarrer, Prediger) in gutem Glauben "den Brei schon verdorben haben".
Ich hab`mir heute eine Veröffentlichung des Papstes Benedikt, des ehemaligen Kardinals Josef Ratzinger, heruntergeladen. Da ging`s ihm um Zinswirtschaft - mit einem direkt sehr verständlichen Hinweis auf die Zustände der Stadt Neapel (Müllskandal und Camorra). Die Sprache, in der der Papst das Schreiben verfasst hat, ist ein wenig altertümlich - inhaltlich ist das aber für jeden Menschen verständlich (und eine glatte Ohrfeige für die Camorra und die Politiker, die sich von ihr bestechen liessen). Man hätte diese Veröffentlichung sicher auch "dem Zeitgeist" entsprechend im Stile eines "Rap`s" veröffentlichen können - muss man aber jedem Zeitgeist Frondienst leisten?
Ob es Gleichberechtigung tatsächlcih bei uns Baha`i gibt - na, besuch mal `ne Baha`i-Gemeinde und mache Dir selbst ein Bild davon (Keine Angst, wir fressen keinen auf und bekehren auch niemanden...). Ich will und kann aber hier nicht verschweigen, dass auch die Baha`i-Gemeinden den einen oder anderen Mitmenschen in ihren Reihen haben, der den Frieden predigt und sich weniger friedlich verhält... Wir sind alle nur unvollkommene Menschen und müssen viel an uns selbst arbeiten - und da ist es schon wieder völlig egal, welcher Religion wir angehören...
