Über die Heiligkeit von Schriften
Nahezu jeder, der sich hier über AT und NT Gedanken macht, hat seine Heimat in einer der christlichen Gemeinschaften oder er hat seine christliche Vergangenheit; Flat, als Beispiel, seine evangelische, ich meine katholische. Was jeder von uns sein will, ist seine ganz persönliche Sache. Der eine schließt sich wieder einer Gemeinschaft an, der andere löst sich von der Verpflichtung, bekennen zu müssen.
Als ich mich während meiner Studienzeit mit Texten des AT zu beschäftigen hatte, haben diese für mich nach und nach ihre Heiligkeit verloren. Später ging es mir mit den Texten des NT ebenso. Also begann ich, die Inhalte so zu sehen, wie sie – meinem Verständnis nach – zu sehen sind: Als eine Sammlung von Mythen, denen zum Teil ein historischer Kern innewohnt. Dazu sind Weisheiten eingebunden, die es zu entdecken gilt, und allgemein akzeptierbare Grundnormen: du sollst nicht töten, etc. eingebunden, die aber durch andere Gesetze relativiert bzw. aufgehoben werden.
Problematisch wird es, wenn man ethische Ansprüche an die Texte stellt. Da kommt man sehr bald an Grenzen, wo Theologen Zusammenhänge sehen und erklären wollen, die sich mir nicht erschließen. Es wird gerne der Vorwurf erhoben, sich "von außen" in Dinge einmischen, die einem nichts angehen. Oder, der bequemste Einwand: wenn einer die Sache anders sieht, dann versteht er eben nicht.
Für mich tragen die Texte des AT und NT heute nichts Heiliges mehr in sich. Ich finde Vernunft und Unvernunft, Weises und Abscheuliches, Erbauliches und Abstoßendes, und, wenn man so will, wenig Heiliges und viel Unheiliges in ihnen. Und um die "heiligen Schriften" anderer Religionen, soweit ich sie kenne, ist es nicht viel anders bestellt.
Wenn es heute jemand schafft, nach den Vorgaben Jesu zu leben, dann gebührt ihm meine Achtung. Ich habe aber noch nie jemanden getroffen, der das durchgehalten hätte.
Epicharm
Nahezu jeder, der sich hier über AT und NT Gedanken macht, hat seine Heimat in einer der christlichen Gemeinschaften oder er hat seine christliche Vergangenheit; Flat, als Beispiel, seine evangelische, ich meine katholische. Was jeder von uns sein will, ist seine ganz persönliche Sache. Der eine schließt sich wieder einer Gemeinschaft an, der andere löst sich von der Verpflichtung, bekennen zu müssen.
Als ich mich während meiner Studienzeit mit Texten des AT zu beschäftigen hatte, haben diese für mich nach und nach ihre Heiligkeit verloren. Später ging es mir mit den Texten des NT ebenso. Also begann ich, die Inhalte so zu sehen, wie sie – meinem Verständnis nach – zu sehen sind: Als eine Sammlung von Mythen, denen zum Teil ein historischer Kern innewohnt. Dazu sind Weisheiten eingebunden, die es zu entdecken gilt, und allgemein akzeptierbare Grundnormen: du sollst nicht töten, etc. eingebunden, die aber durch andere Gesetze relativiert bzw. aufgehoben werden.
Problematisch wird es, wenn man ethische Ansprüche an die Texte stellt. Da kommt man sehr bald an Grenzen, wo Theologen Zusammenhänge sehen und erklären wollen, die sich mir nicht erschließen. Es wird gerne der Vorwurf erhoben, sich "von außen" in Dinge einmischen, die einem nichts angehen. Oder, der bequemste Einwand: wenn einer die Sache anders sieht, dann versteht er eben nicht.
Für mich tragen die Texte des AT und NT heute nichts Heiliges mehr in sich. Ich finde Vernunft und Unvernunft, Weises und Abscheuliches, Erbauliches und Abstoßendes, und, wenn man so will, wenig Heiliges und viel Unheiliges in ihnen. Und um die "heiligen Schriften" anderer Religionen, soweit ich sie kenne, ist es nicht viel anders bestellt.
Wenn es heute jemand schafft, nach den Vorgaben Jesu zu leben, dann gebührt ihm meine Achtung. Ich habe aber noch nie jemanden getroffen, der das durchgehalten hätte.
Epicharm