06-12-2007, 13:32
Flat schrieb:...Was bleibt denn ohne die Vergötterung Jesus vom Christentum übrig?Ich kann Fritz nur voll und ganz zustimmen.
Jesus als jüdischer Rabbi wäre nicht im Traum darauf gekommen,
sich als Gott oder gottgleich zu betrachten. Der römische Gedanke einer Vergottung (wie z.B. beim Kaiser) ist ihm als Juden fremd, was man später von Athanasius und Konstantin leider nicht sagen kann.
Dass wir bis in alle Ewigkeit an ein Dogma des 4. Jahrhunderts gebunden sein sollen, ist wohl ein Witz.
Die ev. Theologie fühlt sich zumindest nicht daran gebunden und lehrt das auch an den Unis.
Ich möchte dir deshalb entschieden widersprechen, Jörg:
Mit der Vergötterung Jesu bleibt vom Christentum nicht viel übrig,
denn der ganze Gedanke der Offenbarung Gottes im Menschen Jesus geht dann baden.
Die Nachfolge Jesu, die Jesu Vorbild den Weg zu Gott sein lässt, wird sinnlos, wenn Jesus vergöttlicht wird. Wer will denn schon als Mensch einem Gott nachfolgen, das ist doch albern.
Außerdem, Jörg, hast du noch nicht auf mein altes Argument, geantwortet, dass wir im Glaubensbekenntnis an Jesus, "der zur Rechten Gottes sitzt", glauben.
Zur Rechten Gottes sitzt aber kein Gott!!!
Hier hast du noch eine Latte von Textstellen, die klarstellen, dass Jesus einen Unterschied zwischen dem himmlischen Vater und sich selbst macht:
"Nicht jeder, der zu mir sagt Herr! Herr! wird ins Himmelreich kommen, sondern der, der den Willen meines Vaters im Himmel befolgt". (Mt. 7,21)
"Ein jeder nun, der sich zu mir bekennt vor den Menschen, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater im Himmel; ...". (Mt. 10,32)
"Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters tut, der ist mir Bruder, Schwester und Mutter". (Mt, 12,50)
"... denn das hat dir nicht Fleisch und Blut geoffenbart, sondern mein Vater im Himmel." (Mt. 16,17)
"Wenn euer zwei auf Erden um irgendeine Sache gemeinschaftlich bitten, so wird sie ihnen von meinem himmlischen Vater gewährt." (Mt. 18,19)
"Jede Pflanzung, die nicht gepflanzt hat mein himmlischer Vater, wird ausgerottet werden." (Mt. 15,13)
"So wird auch mein himmlischer Vater mit euch verfahren, wenn ihr nicht, ein jeder Bruder, von Herzen verzeiht." (Mt. 18,35)
"Mein Vater wirkt bis jetzt, und auch ich wirke." (Mt. 18,35)
"... dann werdet ihr erkennen, daß ich es bin und nichts aus mir selber tue, sondern nur rede, wie mich mein Vater gelehrt hat." (Joh. 8,28)
"Tue ich nicht die Werke meines Vaters, dann glaubt ihr mir nicht, tue ich sie aber, so glaubt, wenn ihr mir nicht glaubt, den Werken, damit ihr zur Erkenntnis kommt und einseht, daß in mir der Vater ist und ich im Vater bin." (Joh. 10,37 - 38)
"An jenem Tage werdet ihr erkennen, daß ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt. Wer aber mich liebt, wird geliebt werden von meinem Vater, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren." (Joh. 14,20 - 21)
"Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner." (Joh. 15,1)
"Wer mich haßt, der haßt auch meinen Vater." (Joh. 15,23)
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)


