Flat schrieb:...ich möchte meine Frage doch noch mal wiederholen:Damit meine ich z.B. den Mythos von der Verheißung des Landes
Was meinst Du mit spaltenden Mythen und Auserwähltheits-Fantasien?
an Abraham oder dessen Nachfahren, denen das wiederholt worden sein soll. Dazu gehörte das Wohnen "in Städten, die du nicht gebaut" usw..
Für die Konservativen heute ist das die Basis ihrer Land-Ansprüche gegenüber den Palästinensern.
Das ist damit eine Basis für Unfrieden, Überheblichkeit und Machtdenken, das Spaltungen im weiteren Sinne vorprogrammiert.
Ähnlich ist der Mythos von Ismael als Sohn der Magd,
um die Überlegenheit gegenüber den Nachbarvölkern zu behaupten und zu legitimieren.
Wenn du wieder nur die Spaltung zwischen Juden und Christen meinst,
dann gilt auch da, dass der Mythos der Auserwähltheit, die Gott gegenüber Abraham & Co. deklariert haben soll, den die Konservativen ihre Kinder in den Schulen bis heute lehren, auch zur Spaltung zwischen Christen und Juden von der frühen Kirche bis heute beigetragen hat, er provoziert eine Arroganz, die kritische Gläubige auch in Israel den Kopf schütteln lässt.
Selbst die Mythen,
die die Christlichen Zionisten in den USA dazu bringt, den jüdischen Staat zu unterstützen, damit dann "der Menschensohn" wiederkommen kann und die Juden alle getauft werden, zeigt doch, wie ein derartiger religiöser Kinderkram üble Folgen haben kann und Spaltungen vertieft.
Flat schrieb:...Wieso jetzt das Thema auf innerjüdisches verlagern?Für mich ist das keineswegs "eine gänzlich andere Problematik",
Dieses ist eine gänzlich andere Problematik als zwischen Christen und Juden.
weil sie allgemein religiöse Borniertheit demonstriert, die sich rundum auswirken kann. Im eigenen Stall wirkt sie auf mich noch extremer.
Religiöse Menschen,
die nicht begriffen haben, dass sie nur Suchende sind und nicht Besitzer ihres Gottes oder seiner Wahrheiten, sind in der Regel Spaltpilze gegenüber denen, denen sie sich überlegen dünken, egal, ob gegenüber Andersgläubigen oder den eigenen Andersdenkenden.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)