02-12-2007, 09:56
melek schrieb:Hier wirft sich wohl die Frage auf, inwieweit zwischen dem Glauben des einzelnen Gläubigen und der Vorgabe der Religionsgemeinschaft zu unterscheiden ist .Wenn sie weiterhin Katholiken sein möchten - und das nicht nur auf dem Papier - werden sie sich schon nach den Worten des Papstes richten wollen.
Müssen sich Katholiken nach dem richten , was der Papst sagt ?
melek schrieb:Also wir Muslime haben es da wohl ein wenig einfacher .Das hört man von islamischer Siete auch gerne mal anders. Da werden irgendwelche Imame zitiert, die Sunna des Propheten zum alleinigen Maßstab erhoben, und weiteres mehr.
Da gibt es diese absoluten Autoritäten einfach nicht .
Was unterscheidet denn Sunniten von Schiiten, Wahabiten, Ahmaddya um nur einige gruppiereungen zu nennen, voneinander, wenn nicht das Anpreisen unterschiedlicher Autoritäten?
Aber zum Thema würde mich interessieren , wer denn erstmals überhaupt auf die Idee kam , Jesus als "wesensgleich mit Gott" zu bezeichnen ?
Athanasius wird mit unter den ersten genannt, die diesen Gedanken aufbrachten. Nach ihm ist auch das katholische Glaubensbekenntnis benannt. Die frühen Apologeten, wie Justin der Märtyrer, Klemens von Alexandria, Tatian u a. verweigerten sich diesem gedanken, und gleichermaßen tat es auch Arius.
Kaiser Kostantin, der dem Nicaenum vorstand, und auf die Einheit seines Reiches bedacht war, wollte den arianischen Streit beilegen und brachte im Hinblick auf das Verhältnis zwischen dem vater und dem Sohn selbst die Wendung, [homooúsios], d. h. wesensgleich in die Diskussion, die dann auch von fast allen Bischöfen angenommen wurde.
Zitat:Die dazu gemachten Äußerungen in der Bibel könnte man auch als Wesensgleichheit aller Menschen mit Gott interpretieren.In der tat hätten wir es bei konsequenter Anwendung des trinitarischen Verständnisses mit einer Vielzahl von Göttern zu tun.
Zitat:Den jüdischen Glauben hatte doch gerade die Tatsache ausgezeichnet eben nicht an viele Götter , an Drei-oder viel-einigkeiten ,etc zu glauben , sondern eben an den EINEN Gott. Das Christentum hat dies unterlaufen .DAS Christentum, gibt es schon seit dem 3, bestimmt aber seit dem 4 Jhd. nicht mehr. Der arianische Streit führte zu einer Aufteilung der Christen, die noch bis in unsere Zeit anhält. Wie Mandingo schon anführte, gibt es zahlreiche Theologen, die die Trinität ablehnen, ihr Ursprünge aufzeigen, und auf Widersprüche zur Bibel hinweisen. Mehr aber können auch sie nicht tun, denn es obliegt der Verantwortung jedes Christen selbst, sich ausgiebig über seinen Glauben zu informieren, und die Bibel selbstständig zu studieren.
Im Gespräch mit katholisch-gläubigen wirst du sehr schnell feststellen, woran es dabei hapert. Über die essentiellen Glaubensinhalte, die nach dem athanasischen Bekenntnis eben auch die Trinität miteinschließen weiß da kaum jemand Bescheid.

