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Göttlichkeit Jesu - jetzt brauchbar
#8
Epicharm schrieb:Wenn sich jemand zum Christentum bekennt, dann muss er/sie wohl an die Göttlichkeit Jesu, an die Zeugung Jesu durch den Heiligen Geist und an seine Auferstehung glauben. Das sind zentrale Glaubensinhalte, die für jeden Christen (das gilt auch für nicht katholische christliche Gemeinschaften) bindend sind.
So ist es zum Glück nicht mehr, Epicharm,
denn dann wären alle kritischen Theologen von heute keine Christen mehr, und sie können ihre Auffassung sehr wohl mit der Bibel belegen.

Jesus ist für mich nicht Gott,
sondern wir bekennen jeden Sonntag in unserem Credo, dass er "zur Rechten Gottes sitzt". Glaubst du, Gott hätte sich selbst neben sich sitzen?
Die Vergottung Jesu taucht auch nirgends in einem Wort von ihm selbst auf, sondern ist ein Glaubensbekenntnis der frühen Kirche. Eine Vergottung war für die christlichen Nichtjuden damals nicht das, was es für uns heute wäre. Schließlich konnte jeder Idiot zum Gott erklärt werden, vorausgesetzt, er war römischer Kaiser.
Jesus spricht von Gott als von "seinem Vater" und für ihn als jüdischem Rabbi ist es Gotteslästerung, wenn ein Mensch wie er sich für Gott hält oder erklärt. Dieser Gedanke ist für ihn völlig abwegig. Er versteht sich als Sohn Gottes, als gehorsames Kind seines himmlischen Vaters. Als Sohn wegen dieses radikalen Gehorsams gegenüber dem Vater.

Eine Zeugung durch den Heiligen Geist
wird von der aktuellen kritischen Theologie als Mythos, als Legende gesehen, die eine Glaubens-Aussage verdeutlichen soll, ansonsten keinerlei realen Inhalt hat. Jesus wird als so eminent anders als alle anderen Menschen gesehen, dass man ihn als Verkörperung des Geistes Gottes angesehen hat. Heute würden wir das anders veranschaulichen. Damals war das Motiv vom Gottessohn, den ein Gott oder sein Geist gezeugt hat, nichts Besonderes (siehe Herakles und alle Zeus-Söhne, die er an allen Ecken gezeugt hat).
Außerdem zeigt die Ahnentafel in Matthäus 1 schön deutlich, dass Jesus der Sohn von Josef war. Nur so ist er aus dem Stamme Davids und kommt damit für Juden als Messias in Frage (siehe dort!).

Auch die Wundergeschichten
werden in der heutigen Theologie als Legenden gesehen, die wichtige Wahrheiten über Jesus enthalten, nämlich dass sein Weg der radikalen Nächstenliebe "Blinde sehen und Lahme gehen lässt". Dies ist im übertragenen Sinne viel spannender und wichtiger für uns als im wörtlichen.

Die leibliche Auferstehung
ist für alle, die glauben, dass Jesus und seine Liebe und Gerechtigkeit lebendig unter uns wirkt, ziemlich belanglos. Wenn er sowieso wenig später gen Himmel fährt, was bringt da noch der Spaziergang auf Erden zwischendurch? Wichtig ist, dass seine Anhänger glauben, dass er lebendig unter uns ist, "wo zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind."

[Bild: jesuslach.jpg]
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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Nachrichten in diesem Thema
RE: Göttlichkeit Jesu - jetzt brauchbar - von Mandingo - 01-12-2007, 18:53
RE: Göttlichkeit Jesu - jetzt brauchbar - von Lhiannon - 01-12-2007, 18:04
RE: Göttlichkeit Jesu - jetzt brauchbar - von Lea - 07-12-2007, 06:28
RE: Göttlichkeit Jesu - jetzt brauchbar - von Pete - 17-12-2007, 00:42
RE: Göttlichkeit Jesu - jetzt brauchbar - von Andreas - 08-02-2008, 13:58

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