18-11-2007, 22:04
melek schrieb:Was die "Ungläubigen" betrifft , so setzt der Koran doch nur die Tradition des AT und der Evangelien fort.
Im AT waren sie diejenigen , die oftmals direkt ausgerottet werden sollten , und im NT erwartet sie die ewige Hölle.
Der Koran knüpft da ans NT an und droht mit Strafen im Jenseits .
Nicht nur! Schön wenns so wäre.
Er fordert die Gläubigen auf mitleidlos im Diesseits im Namen Gottes zu strafen und so die Menschenrechte zu mißachten.
Damit steht er dem AT näher als dem NT. Du wirst nirgends im NT einen menschenrechtsrelevanten Aufruf zur Bestrafung der Sünden im Diesseits durch Menschen finden. Nirgends! Die Höchststrafe für sündiges Verhalten ohne den Willen zur Umkehr findest du bei Paulus (ich glaube im Römerbrief), der von den Gläubigen den Ausschluß des Sünders aus der Gemeinschaft der Nazarener fordert.
Darüber hinaus bin ich kein Christ und die Höllenandrohungen halte ich für falsch, weil ich keine Hölle kenne.
Ich glaube nicht an die Hölle, weil ein liebender Gott wohl in der Lage ist, sich mit seinem Widersacher (Satan) auszusöhnen. Für mich hat die Ethik der Erde ihren Ursprung im Himmel. Was wir können, kann Gott schon lange.
Höllenandrohungen führen zu Angst und zu Gewalt. Die Scheiterhaufen haben darin ihren Ursprung und viele Morde an Apostaten oder generell die Strafen im Islam. Man versucht durch eine Bestrafung der Sünder im Diesseits Schuld des Sünders vor Gott abzubauen.
Frei nach dem Motto:
Wenn ich die Seele des Sünders per Scheiterhaufen in den Feuertod schicke, oder ihn auspeitsche oder amputiere, dann erspare ich ihm den ewigen Höllenbrand im Jenseits.
Was die (total beknackte!) Anordnung der Ausrotten der Ungläubigen im AT angeht, so bezieht sich das auf die Landnahme und auf Israel. Der Rest der Welt bleibt davon unberührt.
Im Koran wird die Zwangskonversion, Vertreibung oder Ausrottung der Heiden gefordert. Ebenso im Hadith und in der Scharia. Und zwar immer da, wo Muslime die Oberhand haben. Schriftbesitzer sind zu unterwerfen.
Zitat:Gewalt gegen "Ungläubige" wird im Koran jedoch nur im Verteidigungsfalle erlaubt (und ist meist direkt auf bestimmte Ereignisse in Muhammeds Umfeld bezogen ) ; und auch nicht in höherem Maße als durch die "Ungläubigen" bereits vorher (als Angriff) begangen wurde .
Eine einfache Frage:
Im Jahre 732, hundert Jahre nach dem Tode Muhammads kämpfte ein islamisches Heer gegen ein Christenheer bei Poitiers in Südfrankreich.
Wie kann das sein?
Haben die Muslime, spätestens, 100 Jahre nach Muhammads Tod oder wahrscheinlich doch schon sehr viel früher, vergessen, dass der Kampf gegen die Ungläubigen nur im Verteidigungsfall erlaubt war?
Oder sind sie, sich verteidigend voranschreitend in 100 Jahren bis Südfrankreich gekommen?
Zitat:Natürlich erscheint der Gott im Koran (aus einem gewissen Blickwinkel) als herrschsüchtiger Tyrann ,der den alleinigen Mittelpunkt für sich beansprucht , aber damit steht er nur in der Tradition der Bibel .
Eine ganz und gar schlimme Tradition.
Zitat:Muslime beanspruchen genauso wie Christen den alleinigen "Heilsweg" für sich ; mit der Folge , daß natürlich alle Andersgläubigen auf ewig "in der Hölle" landen .
Weit mehr als das.
Muslime unterwerfen im Namen Gottes Schriftbesitzer, vertreiben und töten im Namen Gottes Heiden und treten im Namen Gottes die Menschenrechte mit Füßen.
Muslime müssen, wenn sie kein Gebrechen haben, kämpfen, müssen mitleidlos Hadd-Strafen ausführen und sie müssen den Islam verbreiten und verhindern, dass sich andere Religionen und Ideologien in islamischen Gebieten ausbreiten.
Zitate Koran:
9:29
Kämpft gegen diejenigen, die nicht an Allah und an den Jüngsten Tag glauben, und die das nicht für verboten erklären, was Allah und Sein Gesandter für verboten erklärt haben, und die nicht dem wahren Glauben folgen - von denen, die die Schrift erhalten haben, bis sie eigenhändig den Tribut in voller Unterwerfung entrichten.
Sure 2, Vers 193: "Und bekämpfet sie, bis die Verführung [zum Unglauben] aufgehört hat, und der Glaube an Allah da ist. ..." (Die "Ungläubigen" stellen wegen ihrer heidnischen Auffassung eine Verführung dar und müssen allein deshalb bekämpft werden.)
Sure 4, Vers 89: „Sie wünschen, dass ihr ungläubig werdet, wie sie ungläubig sind, und dass ihr ihnen gleich seid. Nehmet aber keinen von ihnen zum Freund, ehe sie nicht auswanderten in Allahs Weg. Und so sie den Rücken kehren, so ergreifet sie und schlagt sie tot, wo immer ihr sie findet; und nehmet keinen von ihnen zum Freund oder Helfer.“
Sure 8, Vers 39: „Und kämpfet wider sie, bis kein Bürgerkrieg mehr ist und bis alles an Allah glaubt..“
2:191
Und tötet sie, wo immer ihr sie trefft, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben. Denn Verführen ist schlimmer als Töten.
Christen können im Namen Gottes Menschen aus ihrer Gemeinschaft ausschließen und Frauen von hohen Kirchenämtern ausschließen. Beides auf Anregung des Paulus. Wohlgemerkt sie können, sie müssen es nicht.
Zitat:Ein "Mehr" an Toleranz wäre in dieser Hinsicht oftmals wünschenswert , aber das Bild , welches du hier von den Muslimen zeichnest ist schlichtweg nicht zutreffend .
Da hast du dir deine Meinung anscheinend nur aufgrund von "Horrormeldungen" gebildet .
Die Horrormeldungen kommen von Necla Kelek, Seyran Ates, Bassam Tibi, aus Schulen und Frauenhäusern und von vielen anderen.
Ferner aus den islamischen Ländern. Und wenn ich islamische Homepages lese, finde ich meine Kritik bestätigt.
Es werden bei Diskussionen die Kernthemen geschickt umschifft und es wird oft schlichtweg gelogen um die Ungläubigen zu täuschen.
Siehe hier:
http://religionsforum.de/showthread.php?tid=2028
Zitat:Die aller-allermeisten Muslime sind absolut friedlich und freundlich .
Richtig.
Weil die Leute sich die Freiheit nehmen, dass aus Koran und Sunna unter den Tisch fallen zu lassen, was schlicht unerträglich ist und auch nicht durchgesetzt werden kann.
Zitat:Und natürlich ruft der Koran ständig zu guten Taten auf .
Das sehe ich anders.
Ich bin Heide. Welche Rechte habe ich in einem islamischen Staat?
Mir bringt auch dein wohlmeinender Vergleich Christentum, Judentum, Islam, nichts.
Gruß
Lhiannon