An Lea und Moski
Immer wieder hört man: "Wir beten doch alle zum selben Gott!?" Das eben ist nicht so. Der Gott Abrahams, Jakobs, Moses, der Gott von Saul, David und Salomo ist ungerecht, launisch, heimtückisch, kleinlich, rachsüchtig und blutrünstig. Der Gott, dessen Sohn Jesu ist, ist der gütige Gott, der liebende Gott, aber auch der unbekannte, der fremde Gott.
Augustinus lehrt: Das Reich dieser Welt sei ein "magnum latrocinium", eine große Räuberhöhle, von Dämonen regiert. Meister Eckhart, der große Theologe und Mystiker, sagt: "Wisst ihr, wovon Gott ist? Davon, dass er ohne alle Kreaturen ist. Selbst als er Himmel und Erde erschuf, das ging seine Abgeschiedenheit so wenig an, als ob er nie etwas geschaffen hätte." Und weiter sagt er: "Wollt ihr Gott aber in Wahrheit erkennen, müsst ihr einsehen, dass er etwas unbekanntes ist!"
Das Böse, sagt Kant, ist der Fürst dieser Welt, das Gute ist nicht von dieser Welt. Der gute Gott muss also notwendigerweise der fremde Gott sein.
Und wie sieht der Gott der Religion der Hingabe aus? Er ist allbarmherzig und rachsüchtig, er ist verheißend und drohend, unsichtbar und allgegenwärtig. Und in seiner Allgegenwart, in seiner kleinlichen Forderung, Gebote ohne Sinn zu befolgen, ist er auch ein Fürst dieser Welt. Also eher der Gott Abrahams als jener Jesu und doch weder der eine noch der andere.
Der Eingottglaube trägt die Intoleranz in sich. Und über die Jahrhunderte wirft einmal diese, dann wieder die andere Religion die dunkleren Schatten. Nichts von alldem, was schlimmes auf dieser Welt im Namen der Religion und im Namen Gottes geschehen ist und immer wieder geschieht, will ich rechtfertigen. Ich glaube nicht, dass man fanatische Menschen mit Worten und Güte überzeugen und läutern kann. Wenn man es aber dennoch versuchen möchte, wird es kaum funktionieren, indem man jenen, mit denen man zu sprechen wünscht, Unfreundlichkeiten an den Kopf wirft und Untaten gegen einander aufrechnet.
Liebe Grüße Epicharm
Immer wieder hört man: "Wir beten doch alle zum selben Gott!?" Das eben ist nicht so. Der Gott Abrahams, Jakobs, Moses, der Gott von Saul, David und Salomo ist ungerecht, launisch, heimtückisch, kleinlich, rachsüchtig und blutrünstig. Der Gott, dessen Sohn Jesu ist, ist der gütige Gott, der liebende Gott, aber auch der unbekannte, der fremde Gott.
Augustinus lehrt: Das Reich dieser Welt sei ein "magnum latrocinium", eine große Räuberhöhle, von Dämonen regiert. Meister Eckhart, der große Theologe und Mystiker, sagt: "Wisst ihr, wovon Gott ist? Davon, dass er ohne alle Kreaturen ist. Selbst als er Himmel und Erde erschuf, das ging seine Abgeschiedenheit so wenig an, als ob er nie etwas geschaffen hätte." Und weiter sagt er: "Wollt ihr Gott aber in Wahrheit erkennen, müsst ihr einsehen, dass er etwas unbekanntes ist!"
Das Böse, sagt Kant, ist der Fürst dieser Welt, das Gute ist nicht von dieser Welt. Der gute Gott muss also notwendigerweise der fremde Gott sein.
Und wie sieht der Gott der Religion der Hingabe aus? Er ist allbarmherzig und rachsüchtig, er ist verheißend und drohend, unsichtbar und allgegenwärtig. Und in seiner Allgegenwart, in seiner kleinlichen Forderung, Gebote ohne Sinn zu befolgen, ist er auch ein Fürst dieser Welt. Also eher der Gott Abrahams als jener Jesu und doch weder der eine noch der andere.
Der Eingottglaube trägt die Intoleranz in sich. Und über die Jahrhunderte wirft einmal diese, dann wieder die andere Religion die dunkleren Schatten. Nichts von alldem, was schlimmes auf dieser Welt im Namen der Religion und im Namen Gottes geschehen ist und immer wieder geschieht, will ich rechtfertigen. Ich glaube nicht, dass man fanatische Menschen mit Worten und Güte überzeugen und läutern kann. Wenn man es aber dennoch versuchen möchte, wird es kaum funktionieren, indem man jenen, mit denen man zu sprechen wünscht, Unfreundlichkeiten an den Kopf wirft und Untaten gegen einander aufrechnet.
Liebe Grüße Epicharm

