adagio schrieb:das sehe ich ganz anders. Ich glaube , das fällt nicht ins gewicht , wenn man es statistisch betrachtet. Soviele wie umgebracht werden, ist in Wircklichkeit normal. Es ist immer passiert und wird immer passieren. Weißt du wieviel christl. Männer ihre Frauen und Kinder töten ? Es sind sehr viele. Nur wird das von den Medien nicht so aufgebauscht. In wirklichkeit gibts mehr christl. Taten in den Familien und mehr tragödien.
Du hast nicht verstanden, was ich gesagt habe. Ich wiederhole noch einmal den Kern meiner Aussage:
adagio schrieb:Ich sage, dass solche Taten hier mitten unter uns passieren. Deshalb mein Beispiel mit dem Münchener Fall. Es passiert hier, direkt zwischen uns und nicht viele Tausend Kilometer entfernt. Es passiert hier bei uns, weil ein ganz bestimmtes Wertesystem Einzug hält - und wir uns mit fatalistischen Ereignissen befassen irgendwo zwischen Bagdad und Kabul.
Wenn Menschen getötet werden, dann ist das schlimm, sehr schlimm. Allerdings halte ich nichts davon, Zahlen gegeneinander aufzurechnen. Viel entscheidender ist für mich die Argumentation, die hinter der Tötung eines Menschen steht. Geschieht die Tötung aus niederem Grund (siehe § 211 StGB), oder wird ein Mensch getötet und diese Tat dann durch eine Begründung aus irgendwelchen religiösen oder ideologischen Schriften relativiert?
Im ersteren Fall, der Tötung eines Menschen aus niederem Beweggrund, greift die gesellschaftliche Sanktionierung. Der Täter wird von der Gemeinschaft geächtet und bestraft.
Im zweiteren Fall hingegen gibt es einen Verständnisbonus (den ich absolut nicht habe). Dieser Bonus macht sich aber bei uns hier immer mehr breit.
Zitat dazu aus der "Welt" zum Münchener "Ehrenmordprozess":
Welt Online 09.10.2007 schrieb:Der Angeklagte verteidigte am vierten Verhandlungstag erneut die Bluttat: „Ich lehne die hiesigen Gesetze komplett ab. Ich bleibe bei der Kultur meiner Vorfahren“, sagte er.
Was sagen uns diese Zeilen?
Es gibt eine Kultur, die die Tötung einer ungehorsamen Frau sanktioniert.
Menschen dieses Kulturkreises leben heute hier unter uns.
Diese Menschen lehnen unsere Gesetze komplett ab und handeln nach eigenen Vorschriften, u.a. töten sie ungehorsame Ehefrauen
Wie geht man mit Leuten um, die im Widerspruch zu unseren Regeln stehen? Tolerieren? Sie ihr leben führen lassen, wie es deren Kultur vorschreibt - z.B. inkl. der Repression gegenüber Frauen, oder dem Prinzip der Blutrache? Oder von ihnen fordern, sich den bestehenden Gesetzen und Normen anzupassen (und wenn dies, was tun wir, wenn sie sich trotzdem verweigern)?
Und vor allem: Wenn die Zahl der Menschen zunimmt, die unsere Gesetze zugunsten der Kultur ihrer Vorfahren ablehnen, wie lange können wir dann noch darauf beharren, dass unsere Gesetze gültig bleiben? Es gibt ja bereits die ersten Forderungen, die Scharia ins Grundgesetz zu übernehmen. Das würde z.B. die Wiedereinführung der Todesstrafe nach sich ziehen.
Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)

