08-09-2007, 00:28
melek schrieb:Moski schrieb:Wenn in der Basisschrift des Islam die Aufforderung zum Töten Andersgläubiger steht......dann sollte man sich vielleicht mal den Gesamtkontext ansehen.
Insgesamt ergibt sich da das Bild der Verteidigung gegen die angreifenden Andersgläubigen , welches sich in erster Linie auf die Ereignisse um Muhammed selbst bezog.
Man muss den Koran noch nichtmal relativieren , um zum Schluß zu kommen , daß Töten (auch Andersgläubiger) schlecht ist. Und das wird von den aller-allermeisten Muslimen so ausgelegt ; was du sicherlich auch weißt ...
trotzdem tust du so , als MÜSSTE (!) JEDER Muslim den Koran so verquer auslegen , wie dies die Fanatiker (und du) tun.
Okay. Butter bei die Fische.
Salman Rushdie schreibt ein Buch namens "Die satanischen Verse". Dafür wird er auf Anweisung von Khomeini zum Abschuss freigegeben. Ein gewisser Yussuf Islam (a.k.a. Cat Stevens) unterstützt die Tötungsabsichten gegen Salman Rushdie (Interview 1996 in der BZ: »Niemand wird im Islam dafür bestraft, daß er sagt, er glaubt nicht. Gut, dann glaubt er eben nicht. Wenn jemand aber Blasphemie betreibt, dann bedeutet das, daß er kein einziges Gesetz mehr achtet, und dann muß er dementsprechend bestraft werden. Schon bei Jesus stand auf Gotteslästerung Steinigung.«). Muss Rushdie getötet werden, weil es sich um eine Verteidigung des Islam handelt?
Die Exil-Iranerin Mina Ahadi hat nach Gründung des Zentralrates des Ex-Muslime Morddrohungen von Muslimen erhalten, weil sie sich vom Islam lossagte, gegen das Kopftuch und den Bau von Moscheen in Deutschland aussprach. Muss Ahadi getötet werden, weil es sich um eine Verteidigung des Islam handelt?
Der Orientalist Hans-Peter Raddatz ist eine Islamkritiker, der die Auffassung vertritt, diese Religion sei gar nicht so friedlich, wie behauptet wird. Auf der Internet-Seite des »Muslim-Markt« gab es einen Aufruf zum Mord an Hans-Peter Raddatz. Muss Raddatz getötet werden, weil es sich um eine Verteidigung des Islam handelt?
Als die dänischen Mohammed-Karikaturen bekannt wurden, gab es reihenweise Todesdrohungen gegen die Karikaturisten, die teilweise untertauchen mussten oder unter Polizeischutz gestellt wurden. Zehntausende Muslime gingen quer durch die islamischen Staaten auf die Straßen und riefen »Tod Dänemark!« Müssen die Karikaturisten bzw. die Dänen getötet werden, weil es sich um eine Verteidigung des Islam handelt?
Der deutsche Comedian Dieter Nuhr hat in seinem Programm ein paar Kommentare zu den islamischen Selbstmordattentätern und deren Aussicht auf den Einzug ins Paradies und den damit verbundenen Freuden der 72 Jungfrauen gemacht. Die Folge waren Todesdrohungen gegen Dieter Nuhr. Muss Nuhr getötet werden, weil es sich um eine Verteidigung des Islam handelt?
Ralph Giordano, ein Überlebender des Holocausts der Nazis, hat sich in der Debatte um den Bau einer Zentralmoschee in Köln gegen diesen Neubau ausgesprochen und in mehreren Kommentaren die Meinung vertreten, die Integration der Muslime in Deutschland sei gescheitert, da der Islam sich nicht mit dem Grundgesetz vertrage. Als Folge hat Giordano Morddrohungen erhalten. Muss Giordano getötet werden, weil es sich um eine Verteidigung des Islam handelt?
Diese Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Das Muster ist immer das Gleiche: Kritik am Islam bedeutet Lebensgefahr. Die Hemmschwelle zum Mord an unliebsamen Zeitgenossen liegt innerhalb der islamischen Welt bedenklich niedrig.
Die Frage ist, ob all die genannten Menschen zu töten sind oder ob die Menschen, die die Tötung befürworten, einfachheitshalber zu Nicht-Muslimen erklärt werden. Egal wie die Antwort lautet, die islamische Welt hat da ein Problem.
Ich zitiere aus einem Flugblatt von »Muslim§Recht« aus Hamburg vom 29.06.2007:
»Die so genannte 'Islam-Konferenz' von Innenminister Schäuble dient allein dazu, den Islam zu bekämpfen. Der Islam soll säkularisiert werden und einen nationalen Charakter erhalten. Muslime sollen sich von jenen Teilen des Islams distanzieren, von denen die Islamgegner meinen, dass sie nicht im Einklang mit dem Grundgesetz stehen.
Kurzum: Wir sollen die Botschaft Allahs (swt) für den kleinen Preis der Anerkennung und Akzeptanz durch die Kuffar verraten! Sie sollten wissen: Niemals werden wir eine Verfälschung des Islams, gleich welcher Art, hinnehmen.
[…]
Glaubt ihr denn an einen Teil des Buches und leugnet einen anderen? Für diejenigen unter euch, die solches tun, gibt es aber keine (andere) Vergeltung außer Schande im diesseitigen Leben, und am Tage der Auferstehung werden sie der strengsten Strafe zugeführt werden […] (ungefähre Bedeutung des Quran, Sura al-Baqara 2, Aya 85)«
Da sieht das mit der Relativierung des Koran schon recht fraglich aus, wo doch Allah höchstpersönlich ein Ändern oder Auslassen von Teilen des Koran untersagt (und sag jetzt bitte nicht, ich hätte mir da was aus den Fingern gesaugt. Der letzte Text stammt von einer muslimischen Organisation in Deutschland).
Fröhliche Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)