Vor 6 Stunden
(22-11-2025, 19:04)Ekkard schrieb: "Kapitalismus" kann weder gut noch schlecht sein, weil es ihn nicht gibt. Was es gibt, ist eine Wirtschaftsform, die statt mit Naturalientausch mit der einfacheren Form "Geld" handelt.
Geld hat, wie alles, auch seine Schattenseiten. Denn die Geldwirtschaft kann missbraucht werden. Das sind aber menschliche Verhaltensweisen, denen jeweils ein Korrektiv entgegen gesetzt werden muss. Und ob die bereits geltenden Regeln und Kontrollmechanismen zuverlässig greifen, ist die Frage, die wir gerne erörtern können. Nur die Bekämpfung eines nicht existierenden "Popanz" (namens "Kapitalismus") ist sinnlos. Es ändert sich dadurch gar nichts! Schlimmer noch: Es schadet unseren Verdienstmöglichkeiten. Alle Gängelei der Betriebe (als Nutzer des Kapitals) bewirkt am Ende, dass sie aus z. B. Deutschland abwandern. Oder auch nachteilig: Es wird nicht mehr investiert und auf Verschleiß gearbeitet.
,,, die Geldwirtschaft kann nicht nur, sondern sie wird regelmäßig missbraucht - und zwar seit jeher! Korrekturen werden zwar immer bemüht angesagt, Tatsache aber ist, dass der Missbrauch, hervorgerufen durch Gewinnstreben des Menschen, immer wieder die Oberhand behält!
Die Schattenseiten des Geldes haben all die vielen Abscheulichkeiten hervorgebracht, zu denen Menschengehirne fähig waren/sind. Es gibt da auch nichts zu erörtern, es sei denn, man ist "weltfremd"! - Alles starrt seit jeher nur noch auf den Götzen MAMMON! In Deutschland besitzen 1,5% der Bevölkerung an die 50% des Gesamtvermögens!
Und wenn du das Wort "gängeln" anführst, so merke ich an, dass mir neulich ein Bekannter sagte, er dürfe seine 4 Eigentumswohnungen weder höher noch niedriger vermieten, als von der Regierung vorgeschrieben! - Er darf also den Mietspiegel auch nicht unterschreiten, um weniger betuchten Menschen eine Wohnmöglichkeit zu bieten, welche sie sich leisten können! Ansonsten drohen ihm rechtliche Folgen.
Vermögende Kapitalisten haben, nicht nur in unserem Land, vielfältige Möglichkeiten, ihr Kapital (auch Erbschaften) an der Staatskasse vorbei zu schleusen. Eine davon ist z.B. die Gründung einer Stiftung im Ausland, wie es ein Finanzexperte anmerkte. Beim "Normalo" greift der Staat aber auf jeden Euro zu, weil ihm hier die absolute Kontrolle möglich ist.
Viele reiche Menschen zahlen z.B. bei uns keine Einkommenssteuer, weil sie sich weniger als 183 Tage im Kalenderjahr in Deutschland aufhalten. Die besten Steueroasen sind ja hinreichend bekannt und werden als Hauptwohnsitz genutzt. Arbeitnehmer können solche gesetzlichen Vorteile schon mal nicht nutzen, denn sie müssen ja jeden Tag an ihrem Arbeitsplatz erscheinen!
Es ging in den Gesellschaften noch nie "gerecht" zu, besonders, wenn Geld ins Spiel kam! Das liegt u.a. auch daran, dass der Bürger in einer sog. Demokratie zwar frei reden kann, bei der Gesetzgebung aber ganz andere Kreise mitsprechen, Einfluss zu ihren Gunsten ausüben.
So reden z.B. unsere Politiker z.Z. immer wieder von Knappheit in der Rentenkasse. Das einfachste Mittel, die finanzielle Beteiligung aller Bürger, wird aber seit jeher blockiert! Der größte Witz ist ja zudem, dass bei uns die Beamten keine Sozialabgaben entrichten müssen und ihre beachtlichen Pensionen von der Staatskasse finanziert werden, also von den Beitragszahlern, welche über Jahrzehnte brav in diese Kasse eingezahlt haben.
Im Jahr 2024 lag bei uns die durchschnittliche Pension für Männer bei ca. 2500 EUR, bei Frauen betrug sie ca. 1500 EUR. Die Zahlen gehen jedoch für Männer bis zu 3800, bei Frauen bis zu 3100 EUR im Monat. Ruhegehälter für Beamte (wie z.B. Richter, Staatsanwälte oder hohe Ministerialbeamte) können sogar höher ausfallen. - Auch das gehört zu den Kostümen und Masken, welche bei den >Aufführungen des Kapitalismus< getragen werden.
Gruß von Reklov

