Wenn man dann noch berucksichtigt, dass sich Traeume fast immer auf gerade eben Erlebtes beziehen, oder auch mal Erinnerung an Vergangenes, das durch irgendetwas am Tag Erlebtes aufgeweckt wurde, so wuerde ich bei dem Kaefer-Beispiel davon ausgehen, dass die Frau durch irgendetwas, das am Tag zuvor passiert war, dazu angestossen wurde, von diesem Kaefer zu traeumen (eine Erwaehnung, ein Zeitungsbericht, vielleicht sogar gesehen). Das menschliche Gedaechtnis ist halt nicht sehr zuverlaessig und leicht formbar. Das geht sogar soweit, dass sie vielleicht von irgendeinem Krabbeltier getraeumt hat, dann diesen Kaefer irgendwo gesehen, der dann prompt in die Traumerinnerung eingebaut wurde. Es gibt dazu faszinierende Untersuchungen.
Nicht umsonst ist auch die Psychologie ueber so etwas heutzutage hinweg.
Edit: Nur um mal zu verdeutlichen, wie unser Gehirn arbeitet, ein Versuch, der diese Woche bei "Quarks" zu sehen war. Beliebigen Testpersonen wurden drei sehr simple Gemaelde gezeigt, mit der Ansage, sich diese einzupraegen damit sie davon sofort hinterher eins davon moeglichst genau nachmalen koennten. Das Bild, das nachgemalt werden sollte, zeigte den Vorderteil einer Gabel, auf der ein paar Nudeln und Tomatensauce waren. Nicht ein einziger Versuchsteilnehmer malte die Gabel so wie auf dem Bild, naemlich nur die Zinken und das breite Metallteil; saemtliche Teilnehmer malten ganze Gabeln, also inklusive Stiel, der auf dem Bild gar nicht drauf gewesen war. Das Gedaechtnis hatte sich also nur den Begriff "Gabel" gemerkt, und beim Abruf des Gedaechtnisses wurde das beliebige Bild einer Gabel eingefuegt. Unser Gedaechtnis arbeitet also sehr effektiv, und auf Details sollte man nicht vertrauen.
Das ist auch sehr interessant bei meiner dementen Mutter zu beobachten. Sie baut regelmaessig im Fernsehen Gesehenes in ihre alten Erinnerungen ein. Sie erzaehlt mittlerweile jedem, dass sie frueher mal im Zoo gearbeitet hatte und mit einem Schimpansen spazieren gegangen war. Das Grundgeruest der Erzaehlungen kenne ich so in etwa, also wo sie wirklich gearbeitet hatte, und dass das Tier, vor dem jeder Angst hatte und mit dem sie spazieren gegangen war ein Kettenhund war, aber die Details sind mittlerweile sehr fliessend. Sie hat mittlerweile einen Grossteil ihrer Vergangenheit komplett durch veraenderte Erzaehlungen ersetzt. Das ist jetzt natuerlich durch die Demenz stark beschleunigt, aber in Grundzuegen ist das bei jedem Menschen so, weshalb heutzutage in der Kriminalistik gilt, dass ein verlaesslicher Zeuge nur einer ist, der noch nie mit irgendjemand anderem ueber den Vorfall geredet und nichts davon gehoert oder gelesen hat, sonst ist das Zeugnis noch unzuverlaessiger, als es sowieso schon ist (drei Zeugen, vier Geschichten).
Nicht umsonst ist auch die Psychologie ueber so etwas heutzutage hinweg.
Edit: Nur um mal zu verdeutlichen, wie unser Gehirn arbeitet, ein Versuch, der diese Woche bei "Quarks" zu sehen war. Beliebigen Testpersonen wurden drei sehr simple Gemaelde gezeigt, mit der Ansage, sich diese einzupraegen damit sie davon sofort hinterher eins davon moeglichst genau nachmalen koennten. Das Bild, das nachgemalt werden sollte, zeigte den Vorderteil einer Gabel, auf der ein paar Nudeln und Tomatensauce waren. Nicht ein einziger Versuchsteilnehmer malte die Gabel so wie auf dem Bild, naemlich nur die Zinken und das breite Metallteil; saemtliche Teilnehmer malten ganze Gabeln, also inklusive Stiel, der auf dem Bild gar nicht drauf gewesen war. Das Gedaechtnis hatte sich also nur den Begriff "Gabel" gemerkt, und beim Abruf des Gedaechtnisses wurde das beliebige Bild einer Gabel eingefuegt. Unser Gedaechtnis arbeitet also sehr effektiv, und auf Details sollte man nicht vertrauen.
Das ist auch sehr interessant bei meiner dementen Mutter zu beobachten. Sie baut regelmaessig im Fernsehen Gesehenes in ihre alten Erinnerungen ein. Sie erzaehlt mittlerweile jedem, dass sie frueher mal im Zoo gearbeitet hatte und mit einem Schimpansen spazieren gegangen war. Das Grundgeruest der Erzaehlungen kenne ich so in etwa, also wo sie wirklich gearbeitet hatte, und dass das Tier, vor dem jeder Angst hatte und mit dem sie spazieren gegangen war ein Kettenhund war, aber die Details sind mittlerweile sehr fliessend. Sie hat mittlerweile einen Grossteil ihrer Vergangenheit komplett durch veraenderte Erzaehlungen ersetzt. Das ist jetzt natuerlich durch die Demenz stark beschleunigt, aber in Grundzuegen ist das bei jedem Menschen so, weshalb heutzutage in der Kriminalistik gilt, dass ein verlaesslicher Zeuge nur einer ist, der noch nie mit irgendjemand anderem ueber den Vorfall geredet und nichts davon gehoert oder gelesen hat, sonst ist das Zeugnis noch unzuverlaessiger, als es sowieso schon ist (drei Zeugen, vier Geschichten).

