14-11-2025, 19:18
(13-11-2025, 23:14)subdil schrieb: Wenn alles relativ ist, wozu dann noch irgendeine philosophische Position vertreten? Wozu Wissenschaft betreiben? Wozu moralische Grundsätze wahren?Wie schon im Kohelet steht: "Alles ist eitel (sinnfrei)!". Die Philosophie deckt unsere Denkstrukturen auf und ordnet sie ein.
Wissenschaft?: Weil wir bei unseren Tätigkeiten Erfolg möchten, was die Frage aufwirft: Wie funktioniert das, oder geht das noch besser?
Sinn?: siehe Vor-Beitrag von 'petronius'
Moralische Grundsätze? Was wäre mit unserer Gesellschaft ohne?
KI als interstellarer Besucher:
Davon hätte niemand etwas. Denn die KI müsste bei uns etwas lernen, nicht umgekehrt. Dann müsste sie das Wissen zurück bringen. Wozu? Voraussetzungsgemäß sind sie viel weiter als wir. Was wollen die Aliens nach 2000 oder mehr Jahren erfahren? Leben sie bis dahin noch?
KI ist im übrigen kein Lebewesen, das sich langweilen könnte. Es sei denn, ihre Erbauer und Trainer wären Sadisten, die so ein Neugier-Modul eingebaut hätten.
Das alles ist bestenfalls eine interessante Variante, wenn wir selbst eine KI dazu bringen, einen Himmelskörper ganz sachgerecht zu untersuchen. Das aber machen unsere Sonden ohnehin schon. Aber ja, das könnte man sicher noch verbessern. Vor allem scheint es recht schwierig, auf Himmelskörpern mit fast keiner Schwerkraft eine saubere Landung hinzukriegen.
(13-11-2025, 23:14)subdil schrieb: Die Wahrheit wäre eine direkte Offenbarung der kosmischen Realität, also eine detaillierte Beschreibung des Sinns des Kosmos, des Lebens usw... Das, worauf die Antwort laut eines gewitzten Romans eben "42" ist.Sinn? Siehe Vorbeitrag 'petronius'. Alles andere gibt es durch wissenschaftliche Forschung nach und nach zu wissen.
(13-11-2025, 23:14)subdil schrieb: Insofern, wenn man es auf die Funktion beschränkt, ist für mich mein Glaube auch nichts anderes als für dich/euch die Wissenschaft. Es ist ein sicherer Anker im ansonsten unwiderlegbaren und nicht verdrängbaren Horror Vacui des Nichtwissens, der uns allen gegeben ist, wenn wir zum übertriebenen Denken neigen.Gewiss, ja. Das ist offensichtlich, aber nach der Art, wie wir denken, wider dessen Axiomatik.
Z. B. ist Erkenntnis nur dann gegeben, wenn etwas empirisch festgestellt und nachgeprüft werden kann. Singuläre (nur einmal auftretend, nicht wiederholbar) Ereignisse (Erweckungserlebniss) erheben sich nicht über jeden Zweifel, wie sich das bei empirischer Prüfungen ergibt.
Übrigens:
Deswegen sind Theoriegebilde, die man nicht (mehr) experimentell prüfen kann (z. B. Theory of All, Stringtheorie), bei Physikern und Wissenschaftsphilosophen so unbeliebt.
Auch der von dir erwähnte Solipsismus ist ein überflüssiger Luxus, weil man diese Denkweise gefahrlos ignorieren kann. Sie bewirkt nichts.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard

