(13-11-2025, 23:14)subdil schrieb: Wenn alles relativ ist, wozu dann noch irgendeine philosophische Position vertreten?
aus spaß an der freude. für objektiven erkenntnisgewinn ist philosophie wenig bis nicht geeignet
Zitat:Wozu Wissenschaft betreiben?
du weißt genau, daß ekkard sich nicht auf objektive wissenschaftliche erkenntnisse bezogen hat
Zitat:Wozu moralische Grundsätze wahren?
in aller regel erfolgt das, um seine privatmoral anderen aufzuzwingen
gesellschaftliche regeln und zwänge, insbesondere gesetzes- und justizwesen, haben sich schon aufgrund der persönlichen gewissens- und meinungsfreiheit moralischer stellungnahme zu enthalten und sich an utilitarischen normen zu orientieren
Zitat:#Ich denke, den meisten Menschen ist irgendwie in die Seele eingepflanzt, dass es durchaus eine objektive Wahrheit und objektive moralische Standards gibt
das denke ich nicht. die meisten sind fähig, sich ihres eigenen verstandes zu bedienen
Zitat:Allerdings wurde dort ein sehr interessantes Problem thematisiert, von dem ich in dieser Form zuvor noch nie gehört habe, nämlich: Eine hochentwickelte KI hätte zwar nicht das Problem, sich aus biologischen Gründen in künstlichen Tiefschlaf versetzen zu müssen für interstellare Reisen, dafür hätte sie jedoch ein anderes Problem. Nämlich würde sie in Tausenden oder gar Millionen Jahren der Einsamkeit höchstwahrscheinlich wahnsinnig werden
ach was
eine "ki" ist lediglich eine riesige datenmenge, aus welcher nach bestimmten regeln aussagen abgeleitet werden. die ihrem wesen nach schon von der fragestellung vorgezeichnet sind und im einzelnen eben nur bereits bekanntes bzw. früher erarbeitetes wiederkäuen. ki ist weder kreativ noch gar mit einem bewußtsein ausgestattet, welches in wahnsinn abdriften könnte
dein podcast schwadroniert halt frei herum, von jeglicher sachkenntnis ungetrübt. das mit der "intelligenz" ist nur ein dümmlicher marketingslogan, und schlichte gemüter nehmen ihn dann prompt (wie ja auch beabsichtigt) wörtlich
Zitat:Intelligente Lebewesen brauchen Beschäftigung irgendeiner Art
aber "ki" ist kein "intelligentes Lebewesen"
Zitat:ansonsten drehen sie durch. Warum also sollte eine beschäftigungslose künstliche Lebensform da eine Ausnahme bilden
"ki" ist keine lebensform
Zitat:Die Wahrheit wäre eine direkte Offenbarung der kosmischen Realität
die kosmische realität untersuchen und erkennen wir naturwissenschaftlich. und "wahrheit" ist (außer als wert in der aussagenlogik) keine naturwissenschaftliche kategorie
Zitat:also eine detaillierte Beschreibung des Sinns des Kosmos, des Lebens usw...
sinngebungen sind persönliche präferenzaussagen, wie detailliert konstruiert sie auch immer sein mögen
Zitat:Das, worauf die Antwort laut eines gewitzten Romans eben "42" ist
also eben genau nichts - eine nullaussage. ich fürchte, du hast douglas adams' witz nicht verstanden
Zitat:Als Glaube können wir diese Antworten ja durchaus schon zu Lebzeiten haben, aber eben nicht als direktes, unmittelbares Wissen
es ist keine wissensfrage, es ist bloß glaubensangelegenheit
Zitat:Dazu fehlen uns auch die Kapazitäten, eben weil wir hier an die Limitationen des Gehirns inklusive Sinnesorgane gebunden sind.
das hat nichts miteinander zu tun
Zitat:Wissenschaft ist die Anwendung der wissenschaftlichen Methode, das habe ich ja nun verstanden. Und dennoch ist ja schon unsere heutige Wissenschaft kaum mehr mit der des späten Mittelalters oder der des 19. Jahrhunderts zu vergleichen
mit dem mittelater natürlich nicht, denn damals gab es noch keine wissenschaft im modernen sinn. im 19. jhdt aber sehr wohl schon, nur standen natürlich im vergleich zu heute nur wesentlich primitivere mittel und weitaus weniger vorwissen zur verfügung
Zitat:Insofern wird sie auch in weiteren 200, 300 Jahren wieder ganz anders aussehen, auch wenn sie weiterhin der wissenschaftlichen Methode folgt
nein, das wesen wird das gleiche sein. die inhalte und auch der konkrete methodenschatz werden natürlich weitaus größer sein als heute
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)

