09-11-2025, 03:19
(08-11-2025, 22:53)Sinai schrieb: Wörgler Schwundgeld - Wikipedia
Wörgler Schwundgeld - Wikipedia schrieb:Ab Ende Juli 1932 gab die Gemeindeverwaltung unter Bürgermeister Unterguggenberger als Lohn für kommunale Arbeiten, die von Arbeitslosen ausgeführt wurden, eigene sogenannte Arbeitswertscheine aus, den Wörgler Schilling. Die Scheine gab es in Nennwerten von 1, 5 und 10 Schilling. Die einheitliche Rückseite prägte vor allem der Spruch „Er lindert die Not, gibt Arbeit und Brot!“. Insgesamt wurden 32.000 Not-Schilling aufgelegt. Die Gemeinde, die das Schwundgeld ausgab, kaufte allerdings nur insgesamt 8.500 Notschilling vom Ausschuss, wovon wiederum nur durchschnittlich rund 6.000 Schilling im Umlauf waren. Es wird angenommen, dass der tatsächliche Geldumlauf innerhalb der 14 Monate über 400 Mal stattfand.[3]Arbeitslose wurden mit Arbeitswertscheinen bezahlt, die eine eingebaute Inflationsrate von 12% p.a. hatten. Die übrigen Einwohner wirtschafteten mit richtigen Geld. Dass der Umtauschkurs beim Krämer 1:1 war, ist zu bezweifeln. Die Gemeinde sanierte sich zu Lasten der Arbeitslosen.
Die Arbeitswertscheine waren umlaufgesichertes Freigeld, denn es war durch Hinterlegung von Bargeld der Gemeinde bei der Wörgler Raiffeisenkasse gedeckt und gleichwertig an den Schilling gekoppelt. Gleichzeitig handelte es sich um Schwundgeld: Monatlich musste eine Marke zu einem Prozent des Nennwertes der Note gekauft und in ein dafür vorgesehenes Feld auf der Vorderseite des Geldscheins geklebt werden, um seine Gültigkeit beizubehalten. Wie erhofft, zirkulierten die Scheine schnell, da mit ihnen auch Gemeindesteuern gezahlt werden konnten. Daher nahmen auch einheimische Geschäftsleute das Freigeld rasch in Zahlung.
Ähnliche Verhältnisse gab es in der DDR. Dort wurden alle Arbeitnehmer mit Schwundgeld bezahlt. Wer Waren des gehobenen Bedarfs kaufen wollte musste in Intershops mit richtigem Geld bezahlen. Die DDR ist u.A. daran gescheitert, dass ihre Bürger mit richtigem Geld bezahlen wollten.
Kein Mensch mit Humor hat jemals eine Religion gegründet.
Robert Green Ingersoll
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