02-11-2025, 13:27
(01-11-2025, 23:24)exkath schrieb:(01-11-2025, 23:04)subdil schrieb: Es war für mich wirklich ein langer Weg, bis ich nun da angekommen bin, wo ich heute bin.
Als was sind Sie denn gestartet bzw. sozialisiert worden?
Ich würde meine Sozialisation als weltlich-christlich bezeichnen. Der Glaube war in meiner Kindheit präsent, aber nicht überbetont. Ich bin evangelisch getauft und konfirmiert, insofern hat sich da mit meiner neuerlichen Glaubensfindung schon ein Kreis geschlossen. Aber dazwischen lagen eben wie gesagt Phasen, in denen ich mit dem Glauben gar nichts zu tun hatte und auch nichts damit zu tun haben wollte, ja sogar offen und möglichst radikal gegen den Glauben rebelliert habe - das alles musste wohl so sein.
(01-11-2025, 23:50)Ulan schrieb:(01-11-2025, 23:04)subdil schrieb: Es war für mich wirklich ein langer Weg, bis ich nun da angekommen bin, wo ich heute bin. Und ich habe auch jetzt noch das Gefühl, dass ich mich immer noch weiter entwickle.
Oh ja, da bin ich mir auch sicher. Mal sehen, wo es Dich als naechstes hintreiben wird, wenn diese Phase vorueber ist.
Ja, das ist natürlich so eine Sache. Wann und wie kann man sich sicher sein, dass man wirklich angekommen ist? Da sich wie gesagt durch meine Glaubensfindung ein Kreis in meiner Biographie geschlossen hat, fühlt es sich derzeit schon als ein definitives Ankommen an. Aber nur ganz allgemein gesprochen, also von der inneren Entwicklung her. Ich bin mir zum Beispiel überhaupt nicht sicher, ob meine derzeitige Gemeinde auf Dauer das richtige sein wird usw...
(01-11-2025, 23:50)Ulan schrieb: Da Du auf der Suche nach Unterordnung bist, wird sich schon etwas Neues finden.
In der heutigen Zeit ist es natürlich ungewöhnlich, sich unterordnen zu wollen. Das gilt als uncool usw... Aber sich der Transzendenz unterzuordnen ist meines Erachtens einfach die realistische Platzierung des Menschen im Kosmos und hat somit also nichts mit willkürlicher Unterordnung oder gar wie von dir angedeutet mit "Lust" auf Unterwerfung zu tun.
(01-11-2025, 23:50)Ulan schrieb: Und wie spricht Gott zu Dir? Durch Deinen Mentor?
Wie ich hier schon mehrmals berichtet habe, hat Gott bisher nur ein einziges Mal eindeutig und direkt zu mir gesprochen, in Form einer unmittelbaren Antwort auf ein Gebet, das ich gesprochen hatte. Dieses eine Erlebnis hat mir gereicht, um meinen Glauben in einem enormen Maße zu steigern. Ich bin da wirklich bescheiden, wie es aussieht. Andere Leute brauchen mystische Erlebnisse und ähnliches, um den gleichen Effekt hervorzurufen.
Und mein Mentor, also der Pastor, mit dem ich befreundet bin, hat einfach einen sehr tiefen Glauben und kennt sich sehr gut in der Bibel aus, weshalb ich ihn als meine beste Quelle im echten Leben betrachte, wenn es um Glaubensfragen aller Art geht.
Und der Rest findet auf der intuitiven Ebene statt. Meine Methode ist da vor allem das stille Gebet. Dazu werde ich vielleicht ein anderes Mal noch etwas schreiben.
(01-11-2025, 23:50)Ulan schrieb: Und eine Gottesvorstellung, die moechte, dass die "Schaefchen" vor ihm auf den Knieen herumrutschen, wuerde ich als Gott als persoenliche Beleidigung empfinden.
Durch Unterordnung beweist man meines Erachtens, dass man die eigene Position im Kosmos anerkennt. Ich meine, alleine die Tatsache, dass wir hier auf der Erde an einen materiellen Körper gebunden sind, der jederzeit anfällig für Krankheiten und Verletzungen ist, müsste uns im Vergleich zu Gott und zur geistigen Welt eigentlich permanent in Demut versetzen.
Und Demut ist auch wieder so eine Sache, die heutzutage gar nicht mehr im Trend liegt, weil uncool usw... Gerade deshalb sollte man da genau hinschauen und sich fragen, ob nicht Demut angebracht ist im Hinblick auf unsere menschliche Position im Kosmos.
Und wie würdest denn du eine gesunde Beziehung zu Gott beschreiben? Keine Unterordnung? Keine Demut? Sondern?

