(10-09-2025, 16:00)Farius schrieb: Wie Ulan richtig sagt, war es Konstantin völlig egal, ob Gott und Christus identisch sind - ihm ging es um die Vergrösserung seiner Macht, indem er die Christen soweit den Heiden anglich, dass es ins Römerreich passte.
Allen Leute mit denen ich rede, darunter manche aufrichtige Christen, ist es völlig egal ob Vater und Sohn und der Heilige Geist identisch sind - solche theologische Themen waren für Scholastiker der Sorbonne des Jahres 1300 das tägliche Brot, interessieren aber sonst fast niemand.* Der normale Christ gibt sich damit zufrieden, dass sich die drei nicht uneinig sind - dass sich die drei also einig sind
Und tiefer will doch eh keiner bohren!
Dass Kaiser Konstantin die heidnischen Maibäume nicht umriss, war eh gut - sonst wäre der alte Volksbrauch in Vergessenheit geraten. Ein Christentum, das alles Vorhandene bekämpft hätte, wäre unerwünscht gewesen und wäre als reichsweite Religion unbrauchbar gewesen.
Was Konstantin wollte, war eine einheitliche christliche Botschaft.
Das war ja auch der Job eines Kaisers, dafür Sorge zu tragen, dass da nicht ein Haufen versponnener, weltfremder Bischöfe durch unnötige theologische und philosophische Spitzfindigkeiten und Narreteien (allesamt alles unbeweisbar) das Reich in eine innere Krise und damit ins Chaos und damit in die Wehrlosigkeit stürzt. Der Hunne klopfte schon an die Pforten des Reiches
*) Zur Taufe:
Sogar die Bibel der Zeugen Jehovas (die den Kaiser Konstantin voll ablehnen) haben in ihrer Bibel namens Neue-Welt-Übersetzung folgende Passage: "Darum geht und macht Menschen aus allen Völkern zu meinen Jüngern, tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes" Matthäus 28:19