(07-09-2025, 17:15)subdil schrieb: Ich weiß allerdings, dass viele Leute erst und nur durch Meditation überhaupt einmal dazu kommen, sich mit Fragen des Bewusstseins ernsthaft zu befassen
das mag schon sein, ist aber deren problem. ich brauche dazu nicht zu meditieren
Zitat:Und man merkt an deiner Reaktion, dass da ein deutliches Abwehrverhalten vorhanden ist, weil du mit dem Stereotyp antwortest, dass du nicht meditieren willst, weil du dein Denken nicht abschalten willst
das ist kein stereotyp, sondern meine einstellung. und es ist auch keine abwehrhaltung, nicht deiner meinung zu sein
Zitat:Eine der ersten Erkenntnisse bei der Introspektion ist ja gerade, dass sich das Denken überhaupt nicht abschalten lässt
also kann meditation sowieso nicht fnktionieren? ein grund mehr, keine lust drauf zu haben
Zitat:Und dass du nicht am immateriellen Bewusstsein nicht interessiert bist, zeigt eben nur, dass du gar kein echtes Interesse und Verständnis für diesen Themenbereich hast
ja, wenn ich an etwas nicht interessiert bin, heißt das, daß ich daran kein interesse habe. das hast du sehr schön erkannt
mir reicht das bewußtsein, das man erkennen und untersuchen kann. andere mögen lieber frei über "bewußtsein" fabulieren
Zitat:du verstehst überhaupt nicht meine Motivation für Introspektion
ich glaube, doch. du willst partout dein "immaterielles bewußtsein" finden, von dessen existenz du genauso a priori überzeugt bist, wie ich es mangels evidenz als nichtexistent ansehe
Zitat:Feststellen kann man all diese Sachen nur subjektiv durch Introspektion und bewusstes Beobachten der ansonsten unbewussten oder halbbewussten Vorgänge im menschlichen Geist
aber wie? das war die frage. etwas "feststellen" gründet auf evidenz, sonst ist es bloßes behaupten
Zitat:Wenn du ein subjektives, bewusstes Erleben hast
hab ich andauernd. heute mittag z.b. hat mir das sauerkraut zu den gebackenen blunznradln nicht geschmeckt. ein subjektives erlebnis, das mir durchaus bewußt wurde
Zitat:dann bist auch du ein immaterielles Selbst
nein, wieso?
und nach welchem verständnis von "immateriell? daß psychische vorgänge nicht so einfach stofflich zu fassen sind wie das stück käse, das du auf die waage legen und somit dessen masse bestimmen kannst?
Zitat:(06-09-2025, 19:08)petronius schrieb: was in träumen geschieht, ist eben nicht "Wirklichkeit"
Das stimmt schon alleine deshalb nicht, weil Träume mit Sicherheit eine ganz starke Wirkung (also Wirk-lichkeit) auf das Unterbewusstsein haben
wie willst du das auch nur feststellen? ist dir das unterbewußte bewußt zugänglich? ich staune
Zitat:außerdem beeinflussen Erinnerungen an das Traumerleben auch das Wachbewusstsein
tut auch ein gut geschriebener roman - aber dieser schildert trotzdem nicht die wirklichkeit
Zitat:(06-09-2025, 19:08)petronius schrieb:Zitat:Auch im Traumerleben gelten die üblichen Gesetze von Raum und Zeit nicht, das immaterielle Bewusstsein ist dort wahrscheinlich viel näher an seinem Ursprungszustand als im Wachbewusstseinich sehe nicht, wie das eine aus dem anderen folgen soll.
Ich hatte es als das vielleicht größte Wunder bezeichnet, dass das immaterielle Bewusstsein mit der materiellen Welt verschmelzen und wechselwirken kann
zeige mir diese wechselwirkung. von materieller weltverschmelzung (was soll diese pathosfloskel konkret besagen?) ganz zu schweigen
deinen logischen fehlschluß betrifft das übrigens noch nicht mal
Zitat:Aber dieses Verschmelzen hat auch eine einschränkende Wirkung: Das Bewusstsein ist nun teilweise an Raum und Zeit gekoppelt
mir ist nicht klar, wovon du hier redest. daß unser bewußtsein hier und jetzt existiert? ja, was denn sonst? "immateriell" wird es dadurch jedenfalls nicht
Zitat:Was ist denn deiner Ansicht nach das "größte Wunder" und an welcher Stelle müsste man es suchen?
die realität bietet genügend erstaunliches bis "wunderbares". wo du sie suchen sollst, muß ich dir hoffentlich nicht wirklich erklären
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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