06-09-2025, 07:53
(26-08-2025, 15:05)Bion schrieb:Lieber Bion,
(26-08-2025, 10:15)Farius schrieb: Diese Eindeutigkeit wurde von Ulan in meines Erachtens fragwürdiger Weise als Fehlinterpretation gewürdigt - worauf ich vermutete, dass er - auch als Nichtchrist - den Dogmen verpflichtet ist.
Nein. Fragwürdig ist nicht Ulans Einwand, sondern dein Textverständnis.
Wiedergeburt im christlichen Sinn ist die Taufe. Das Sakrament der Taufe wird praktisch von der gesamten Christenheit als der Akt der Wiedergeburt in Christo verstanden. Dieser dogmatischen Auffassung hängen alle praktizierenden Christen an. Wer das nicht so sehen will, schafft sich seine Privatreligion und glaubt, was er (sie) will.
Für Katholiken sind die entsprechenden Glaubenswahrheiten mehrfach in dogmatischen Texten in aller Eindeutigkeit festgehalten. Erstmals unmissverständlich während der Synode von Karthago (begonnen am 1. Mai 418) zum Thema Ursünde.
Nachdem Du, wie es hier im Forum üblich ist, zuerst eine Spitze gegen den Schreibenden abgeschossen hast, bekenne ich, dass ich nioch keinen Christen kennengelernt habe, der die Taufe als Akt der Wiedergeburt betrachtete. Zumal nicht einzusehen ist, wieso ein kurz vorher geborener Säugling gleich nochmals eine Wiedergeburt erfahren soll.
Hier handelt es sich vermutlich um eine rein katholische Ansicht und das die Katholiken weit davon entfernt sind, Christen zu sein mit ihren 'heiligen' Kreuzzügen, Inquisition, Kinderschänderei ..... Festhalten an Dogmen, die einfach nicht mehr zu halten sind - aber die Unfehlbarkeit des Papstes kann nichts ändern. Also setze Katholiken nicht mit Christen gleich.
Zur Taufe: Bei Johannes dem Täufer war diese noch sinnvoll, denn err wollte eine ehrliche Umkehr. Die Menschen sollten ein Bekenntnis ablegen, sie sollten sich bekehren. Er verlangte eine Gesinnungsänderung und ein Bekenntnis zum Glauben. Und zugleich verweist er auf den Erlöser, der nach ihm kommen werde, der stärker sei als er, der mit heiligem Geist und mit Feuer
taufen würde, während er, Johannes, lediglich mit Wasser taufe. Er sei nicht würdig, dem Messias die Schuhe zu tragen.
Jesus selber taufte nicht mit Wasser, dennoch steht am Ende des Matthäusevangeliums der sog. Taufbefehl und es gibt nochandere Stellen, die sich im NT auf die Taufe beziehen - aber Wiedergeburt ist nirgends abzuleiten.
In der frühen Christenheit war die Taufe die Besiegelung der Annahme des Christentums in aller Öffentlichkeit, gegeben durch
erwachsene Menschen, die sich bewusst dafür entschieden hatten. Soweitwar dies auch durchaus sinnvoll.
In der römisch-katholischen Kirche ist das Wort vorherrschend. Das Wasser ist lediglich ein symbolisch-gegenständliches Zeichen.
Mit der gesamten Handlung erhält der Mensch die Rechtfertigung, d.h. die Erbsünde wird getilgt. Allerdings bleibt im Menschen noch eine Neigung zur Sünde. Wenn der Getaufte dieser Neigung nachgibt, dann geht auch die Rechtfertigung wieder verloren. Mit der Taufe ist der Mensch in die römisch-katholische Kirche aufgenommen und darf ihre Segnungen in Anspruch nehmen.
Es ist schon merkwürdig, wie die Kirchen behaupten, dass sie alleine über das Seelenheil ihrer Mitglieder verfügen könnten. Die Kindertaufe ist für den Menschen völlig wirkungslos und Tilgung einer Erbsünde, was immer das sein mag, Irrtum. Nur Gott kann Sünden vergeben!
Dogmen sind Beschlüsse von sündigen Menschen in meist sehr fragwürdigen Bedingungen und nicht immer mit Mehrheit. Es ist ein Irrtum anzunehmen, ein Dogma sei für Gott bindend.

