(29-08-2025, 20:10)Ekkard schrieb: Die ganze Aramäisch-Geschichte - "Beweis für Jesu Leben" - ist eine wunderbare Sache, die eigenen Glaubensvorstellungen zu festigen: Alles ist tatsächlich so gewesen, wie des die Evangeliten bezeugen. Eine zeitgereiste, einfache Seele hat es übermittelt.
Was lernen wir daraus: Gut konstruierte Narrative wirken sehr überzeugend, selbst wenn damit überhaupt nichts klarer wird.
@ Ekkard,
... nun, zumindest kann "gelernt" werden, dass mit den Texten des NT Gedanken und Worte in unsere Welt gekommen waren, wie sie bis dahin keiner der alten relig. Kulte anzubieten vermochte!
Überzeugend für die Psyche und das Bewusstsein des Menschen ist aber nicht nur dasjenige, was uns z.B. wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse anbieten können, sondern die seit jeher die Menschen umtreibenden Fragen: Was kann ich wissen, was soll ich tun, was darf ich hoffen - was ist der Mensch?
Nimm z.B. das Narrativ der Evolution deren Mechanismus Ch. Darwin entdeckte. Die allmähliche Veränderung und Entwicklung von Lebewesen über Generationen hinweg, welche zu einer Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten führte, ist schon klar vermittelt geworden. Wer aber weiter und tiefer schaut, der wird eingestehen müssen, dass damit die Fragen, welche den Menschen seit jeher bewegen, in keiner Weise "klarer" beantwortet werden konnten.
Warum "glaubst" du wohl - gibt es den Austausch von Meinung und Gegenmeinung zu Themen, welche die Transzendenz berühren - und das nicht nur in diesem Forum, sondern überall, wo sich Menschen die Frage stellen: Wie bin ich eigentlich in dieses Universum gekommen? Was ist der Sinn meines kurzen Daseins? Wo führt mich meine "Reise" hin? ... etc.
Die Erzählungen der Weltreligionen können dazu etwas völlig Anderes anbieten, als es die nackten Zahlen der Naturwissenschaften vermögen! Der Mensch lebt nun mal nicht vom Brot allein, wie es eine Textstelle im NT den "Wanderprediger" treffend sagen lässt!
Gruß von Reklov