(21-08-2025, 12:02)Reklov schrieb: . . . im Fall von Troja.
Denn hier ging es ja, laut Homer, um die "schöne Helena".
Schade, dass es damals noch keine Presse gab, welche sich auf die Hintergründe dieser Ehe-Tragödie gestürzt hätte, um dann jedes kleine Detail zu veröffentlichen.
Gruß von Reklov
Na ja, die heutige Regenbogenpresse ist auch keine besondere Bereicherung. Wenn man an die Geschichten von Prinz Charles und Diana aus 1981 und danach denkt. Und wenn man die aufgebauschten Berichte liest über Prinz Harry und Meghan, dann kommen Assoziationen zum Bericht über die biblische Königin Esther auf, und die Heirat von Prinzessin Märtha Louise von Norwegen gibt auch Anlass zu vielen religiösen und sexuellen Spekulationen
Seien wir froh, dass es vor 2200 Jahren noch keine Presse gab, die über die "schöne Helena" berichtete
Die "Hintergründe" wären möglicherweise falsch gewesen wie wohl "jedes kleine Detail"

Viel interessanter wäre ein Schriftstück aus dem Palast in der Sprache der Königsdynastie von Troja
So ein Schlüssel wie der berühmte Stein von Rosette
Dass Schliemann kein Schriftstück fand, ist wohl dadurch erklärbar, dass pflanzlicher Papyrus und tierisches Pergament nach 2050 Jahren längst von Insekten gefressen worden war. Aber es ist unplausibel, dass es keine gebrannten Tonplatten gegeben hätte, keine goldenen Becher und Teller mit Gravuren (Bildmotive und Inschriften) und keine eingemeißelten Inschriften in Steinsäulen und in Grabsteinen!
Grabsteine von Adelsfamilien können sehr aufschlussreich sein!
Johann Jakob Bachofen (1815–1887) studierte in Rom etruskische Grabsteine und schrieb das Buch: Das Mutterrecht (1861)
Dieses Buch wurde zur Grundlage für die Erforschung matrilinearer Strukturen
Uralte Grabinschriften in Rom führten oft die Mütter der Verstorbenen auf, manchmal sogar prominenter als die Väter. Familienbeziehungen und Eigentumsrechte schienen von der Mutter zur Tochter vererbt zu werden

