11-08-2025, 21:47
(10-08-2025, 18:44)Flattervogel schrieb: Ja, ok, wenns danach geht, bin ich in dem Bereich mehr Experte als Benecke. Ich will dem nicht per se widersprechen, solange ich nicht weiß worum es ihm konkret ging, aber allein die unmittelbaren Auswirkungen des Einschlags haben auf der Erdoberfläche in kurzer Zeit derartige Schäden verursacht, die haben wir heute zum Glück noch nicht geschafft.
(11-08-2025, 09:58)petronius schrieb: der einschlag des yucatan-asteroiden aber war ein instantanes ereignis, welches unmittelbar riesige mengen materie in die (auch höhere) atmosphäre gebracht und so einen gewaltigen temperatursturz qua abblocken der sonneneinstrahlung hervorgerufen hat. daß das dadurch initierte massenaussterben sich über weit längere zeiträume erstreckte, ist klar
Ich glaube, ich habe da etwas durcheinander gebracht. Ich denke, Benecke hat nicht gesagt, dass der menschengemachte Klimawandel die Erde schneller erhitzt als der Asteroid bei den Dinosauriern, sondern dass das durch den Klimawandel verursachte Massenaussterben schneller voranschreitet als das Artensterben damals.
Und das ist ja durchaus auch für den Laien nachvollziehbar. Benecke bringt in seinen Vorträgen immer viele Beispiele. Zum Beispiel konnte man früher im Sommer ein Netz aufspannen und am nächsten Tag war es voller Insekten aller Art. Heutzutage ist die Anzahl an Insekten in der gleichen Zeit wesentlich geringer. Oder früher hatte man im Sommer auf der Frontscheibe im Auto während der Fahrt ständig tote Insekten, heutzutage praktisch gar nicht mehr. Auch das Verschwinden der Singvögel - außer in ganz ländlichen Regionen - fällt auf. Und so gibt es viele weitere Beispiele.
Vom Ausbleiben des Winters einmal ganz zu schweigen, was ja das Offensichtlichste ist. Als ich noch ein Kind war, in den 80er/90er Jahren, lag hier in der Gegend in aller Regel von November bis Februar Schnee, oftmals mehr als ein halber Meter. Heutzutage ist man es gewohnt, dass vielleicht noch ein, zwei mal pro Winter für ein paar Tage ein paar Zentimeter Schnee liegt - wenn überhaupt. Noch bis in die 2000er Jahre hinein gab es hier zumindest jeden Winter noch ein paar Wochen Frost, man konnte in der Natur an den Bächen großflächige Eismuster bewundern (ein unterschätztes Naturschauspiel), Eiszapfen an der Dachrinne waren normal. Seit ca. zehn Jahren habe ich hier so gut wie kein Eis mehr im Winter gesehen, es gibt nur noch wenige Nächte pro Winter überhaupt richtigen Frost.
Soll heißen: Selbst wenn ich das Wort Klimawandel noch nie gehört hätte und keinerlei Daten dazu kennen würde, könnte ich schon alleine aus ganz subjektiven, persönlichen Beobachtungen eindeutig schlussfolgern, dass hier eine absolut unnormal schnelle Veränderung stattfindet, die in eine eindeutige Richtung tendiert.
Und dennoch wird immer noch gefragt: "Wo bleibt die Erderwärmung?"
