(31-07-2025, 21:59)subdil schrieb: Früher hatte beispielsweise jedes kleine Dorf seinen "Tante Emma Laden", wie man das nannte. Einen kleinen Laden mit den Artikeln des täglichen Bedarfs. Da brauchte niemand ein Auto, um zum fünf Kilometer entfernten Supermarkt zu fahren. Und die Äpfel, die von den Bäumen fallen, die hat man früher aufgesammelt und zu Hause gelagert, da hatte man eine schönen kostenlosen Bonusvorrat.
Diese herzige Sozialromantik ist kein ernstzunehmender Widerpart gegen den Kapitalismus
Die Kapitalisten freuen sich über derartig wirkungslose Ideen und lachen darüber
Der Einzelne kann überhaupt nichts tun gegen dieses System, auch noch so gut gemeinte liebe Kleingruppen sind eigentlich sinnlos.
Keine Arbeiterin ging 1880 aus Geldgier 10 Stunden in die Fabrik ans Fließband. Sie musste es tun, weil sie sonst verhungert wäre!
Kein Kumpel ging aus Spaß ins Asbestbergwerk, seine Lunge ruinierend. Kein neunjähriges Kind in Pakistan und Bangladesch geht mit Freude in die Fabrik
Und bei uns im Westen geht doch auch schon alles drunter und drüber
Manche Leute denken, die einzige Hoffnung ist ein Börsencrash wie 1929 mit völligem Wirtschaftszusammenbruch
So ein Szenario wäre gar nicht so unrealistisch
Denn die internationale Vernetzung der Produktion, die Just-in-Time-Fertigung noch dazu mit sehr weit entfernten Zulieferanten, die gigantische Lastwagenflotte in Europa, alles ist immer mehr vulnerabel
Alles hängt am seidenen Faden der Computer und des Internet
1990 konnte jeder Lastwagenfahrer noch Karten lesen, heute nutzt er GPS - und bei Ausfall dieses Systems würde er hilflos sein !

