31-07-2025, 21:59
(30-07-2025, 23:06)Sinai schrieb:(30-07-2025, 22:05)subdil schrieb: Wenn wir das Problem mit der Erderwärmung in den Griff bekommen wollen, dann müsste unsere gesamte westliche Gesellschaft ihren Lebensstil radikal verändern im Sinne vom simplifizieren. Etwas zugespitzt gesagt müssten wir was Konsum usw. angeht auf ein vorindustrielles Niveau zurück kehren.
Wer glaubt Dir das? Die Grünen haben bekanntlich nur 11 % der Wähler
Du liest wohl immer nur den Part, den du zitierst. Hättest du meinen ganzen Beitrag gelesen, hättest du gesehen, dass ich bereits sagte, dass man diese Idee niemandem verkaufen kann. Und die Grünen hätten auch keine 11% der Wählerstimmen, wenn sie beim Thema Klimawandel die ganze Wahrheit aussprechen würden. Oder steht etwa bei denen im Parteiprogramm, dass wir unseren Konsum auf ein vorindustrielles Niveau herunterfahren müssen, wenn wir wirklich noch ein bisschen was retten wollen? Das wage ich stark zu bezweifeln.
(31-07-2025, 12:17)Noumenon schrieb: Entscheidend ist, wer die Rahmenbedingungen setzt. Und das sind und bleiben nun einmal Staaten, Konzerne und globale Märkte, nicht einzelne Konsumenten.
Vor allem ist es die Geisteskrankheit namens Kapitalismus, welche die Rahmenbedingungen setzt - die schlechteste Idee, die die Menschheit jemals hatte. Aber solange sich der Durchschnittsbürger innerhalb des kapitalistischen Systems noch einigermaßen über Wasser halten kann, wird sich daran nichts ändern. Seelisch sind die Mittelschicht und die Unterschicht längst erledigt, das zeigen die über Jahre ausgebuchten Psychotherapeuten und die Überlastung der psychiatrischen Kliniken. Aber solange wenigstens noch die Regale im Supermarkt regelmäßig aufgefüllt werden, will man sich dann doch nicht beschweren.
Es stimmt zwar, dass die Rahmenbedingungen von oben vorgegeben werden. Dennoch würde dieses Kartenhaus in sich zusammenfallen, wenn genügend Leute sich in kleineren Strukturen zusammenfinden und unabhängiger vom Gesamtsystem werden würden. Das ist ja überhaupt gar nicht utopisch, denn früher war das völlig normal! Heutzutage klingt das Normale verrückt, weil das Verrückte normal ist.
Früher hatte beispielsweise jedes kleine Dorf seinen "Tante Emma Laden", wie man das nannte. Einen kleinen Laden mit den Artikeln des täglichen Bedarfs. Da brauchte niemand ein Auto, um zum fünf Kilometer entfernten Supermarkt zu fahren. Und die Äpfel, die von den Bäumen fallen, die hat man früher aufgesammelt und zu Hause gelagert, da hatte man eine schönen kostenlosen Bonusvorrat. Heutzutage lässt man die Äpfel auf den Feldern verrotten und fährt stattdessen mit dem Zweitwagen in den Supermarkt, um sein Obst zu kaufen. Klar, alles völlig normal - innerhalb des Kapitalismus.

