(22-05-2025, 12:24)Sinai schrieb:(22-05-2025, 00:35)Ulan schrieb: . . . ein paar tausend Individuen . . .
Verstehe ich das richtig:
"Maximal ein paar tausend Individuen leben irgendwo auf einem Flecken der Erde und sind mehr oder weniger "vernunftbegabt" im Gegensatz zu den anderen Individuen"
Und dieser Stamm vermehrt sich dann stärker als seine Umwelt und wächst zu einem großen Stamm an, dann zu einem Völkchen an, dann zu einem richtigen Volk an, mit zigtausenden oder vielleicht gar hunderttausenden Individuen, und langsam nähme die Bevölkerungsdichte zu, zu viele Menschen im Vergleich zum jagdbaren Wild, und ganz automatisch vergrößert sich die Fläche der von Menschen bewohnten Region. Aus einem Flecken mit einem Durchmesser von einigen Dutzend Kilometern wird ein Gebiet mit einem Durchmesser von einigen Hundert Kilometern und so wächst die Menschheit exponentiell. Und so breiten sich die Menschen allmählich über die gesamte Erde aus. Dann gab es wohl eine Ursprache der Menschheit
Diese Vorstellung korreliert zu 100 % mit der biblischen Vorstellung, dass die gesamte Menschheit an einem Ursprungsort entstanden sei
Nein, tut sie nicht. Diese Gruppe ist ja nicht "erschaffen", sondern Teil einer schon zuvor sehr erfolgreichen Menschenart, die schon den groessten Teil der Alten Welt erobert hatte (Homo erectus), wenn wir auf Homo sapiens schauen. Flaschenhals-Szenarien sind nur dafuer notwendig, neuen Allelen einen schnellen Durchbruch zu ermoeglichen, also die Evolution zu beschleunigen. Fuer Homo erectus gilt das aehnlich unter den in Afrika weitverbreiteten Australopithecinen, hier wohl speziell Australopithecus afarensis.
So einfach ist das auch nicht, da verzweigte Linien auch mal wieder zusammentreffen koennen, etwas austauschen, sich wieder trennen, etc. Es gab ja frueher mehrere Menschenarten; wir sind nur die einzig verbliebene.
(22-05-2025, 18:56)Sinai schrieb: Ulan hatte von einer Zeit geschrieben, als es noch eine kleine Population war:
(22-05-2025, 00:35)Ulan schrieb: Wenn von "gemeinsamen Vorfahren" die Rede ist, ist eine relativ kleine Population gemeint, wohl bestenfalls ein paar tausend Individuen.
Eine "relativ kleine Population..., wohl bestenfalls ein paar tausend Individuen" hätte sich nie über ein "ein eher weiträumiges Gebiet" erstrecken können
Wie Flattervogel schon sagte, waren das Jaeger und Sammler, zogen also dauernd herum, und die Bevoelkerungsdichte war extrem duenn. Die aeltesten Funde von H. sapiens in Marokko waren eine groessere Jagdgesellschaft, denen auf einer Jagdexpedition die Hoehlendecke der Hoehle, von der sie ihr Jagdrevier uebersehen konnten, auf den Kopf gefallen war. Ein Wohnsitz war das nicht.
Mit "ein paar tausend" ist irgendetwas zwischen 10^3 und 10^5 gemeint. Unter einem gewissen Grenzwert kollabieren Populationen meistens, weil der Genpool dann zu klein wird. Fuer schnelle Evolution muss der Genpool klein, aber nicht zu klein sein. Aber, wie gesagt, kam es ja durchaus hin und wieder noch zum Austausch mit anderen Gruppen.
(22-05-2025, 13:20)Sinai schrieb:(22-05-2025, 13:08)Flattervogel schrieb: Mal davon abgesehen, dass sich der Homo sapiens aus anderen bereits "mehr oder minder vernunftbegabten" Menschenarten entwickelt hat
Dies widerspräche der Erklärung der UNESCO:
„Alle Menschen gehören einer einzigen Art an und stammen von gemeinsamen Vorfahren ab“ (Erklärung über „Rassen“ und rassistische Vorurteile, 1978)."
Nein, es widerspricht der Erklaerung der UNESCO nicht.

