28-06-2007, 02:15
hm - das ist schon so, dass diese Dinge nur individuell ausgehen koennen - bei gemischt-religioesen Familien.
Wenn man aber Kindern gar keine Chance gibt, konkret eine Religion zu erleben, von Kind an, dann ist das weg, was im Leben spaeter nie mehr kommen kann: das im Herzen zu etwas gehoeren Moegen
- dies nicht-logische "Daheimsein" ist eine wichtige Komponente fuer Gemeinschaftlichkeit.
Richtig ist es ja auch gesehn, wie Ahmed sagte: wenn ich doch von dem Heil überzeugt bin, dann muss ich wuenschen, dass mein Kind es auch vollstaendig bekommt, diese Perle, und sie ist kein unverbindliches Angebot aus einem Sortiment vergleichbarer Lehren, die man waehlt wie eine Partei und ein andermal anders "je nachdem was die leisten".
G0TT ist ein Kriterium - ich vorlaeufig immer nur so-und-soviel wissender Mensch bin kein Kriterium
- hinzu kommt: das Kind ist uns zum Aufwachsen "verliehen", ist uns "anvertraut" worden, doch es ist selbst jemand Eigenes. Beide Eltern aber ebenso. Die sollten an ihrer Toleranz fuer alles ausserhalb des gemeinsamen "Kopfkissens" auch nicht seelisch verarmen, wenn nichts gebraucht werden kann, was sie selbst einmal mit allen Sinnen erlernten.
Irgendwann tut das weh.
G0TT hat den Zugang zu dessen Innersten - nur ER - aber die gegenwaertige Gesellschaftsform ist hierzulande am besten zu kennzeichnen als "indiskret" und das bedeutet: wo ich meine Kinder nicht mit allen Sinnen eine Religion in jeder Alters-Stufe mit erfahren lassen kann, weil ich "dessen Entscheidung nicht vorgreifen moechte, selbst so wichtige Dinge wie Religionszugehoerigkeit zu entscheiden", dann ist es unfair - denn niemand in dessen Welt wird ihm denselben Freiraum zugestehen, in der Schule, in der Freizeit, die alle mischen sich sehr indiskret hinein, mit ganz anderen "Heilslehren" - soll es dann ausgerechnet zuhause ein Vakuum haben?
Bis zur Geburt waren wir bereits 9 Monate lang ein vollstaendiges Lebewesen, und weiter vergehen noch Zeiten, bis wir in Saetzen zu denken beginnen - dann sind wir aber bereits "erfahrene" Lebewesen.
Diese Zeit hindurch bekam man es nicht freigestellt, zu erwaegen, ob Essen, Atmen, usw. von uns gewaehlt wird. Das wirft niemand einem Elternteil vor, dass sie da schonmal vorentscheiden
- Froemmigkeit zu praktizieren ist etwas wie Atmen. Damit kann man nicht jahrelang warten. Wenn Eltern damit warten wuerden, ist da etwas, das die Eltern noch hatten und das Kind bekommt dann gerade das nie: naiv mit dem LiebenG0TT umgehn zu duerfen - was die Eltern in dessen Alter aber hatten. All diese kleinen "Sitten" sind deshalb nicht unwesentlich.
Geschehenenfalls, dass man nun aber schon eine religioese Mischehe ist, ist dazu wirklich von aussen kein Rat moeglich. Eine der beiden Konfessionen sollte es m.E. unbedingt eindeutig von klein auf mitmachen duerfen, um nicht gerade G0TT gegenueber abstrakt gehalten zu werden.
Meine Mutter war auch in eine andere Konfession gewechselt, aber was ihr frueheres Leben betraf, hat sie einfach verdraengt, erst am Ende irer Tage sagte sie auf einmal etwas verwundert: wenn ich es so ueberlege, war ich ein sehr gerne religioeses Kind.
Mir scheint, sie haette aber niemals darueber plaudern koennen - es war fuer sie einfach das "andere" gesamt: Land, Sprache, Glaube. Sie wechselte einfach nur das Gesamt mit der Ehe. Ich kam dann mit ganz anderen Merk-Punkten in unsere Konfession als sie und wunderte mich nur immer wieder, dass sie diese wirklich nie als wichtig bemerkte.
Erst indem wir beide zusammen wohnend alt wurden, fiel ihr manches ein - da gab es Dinge, die sie sehr abgelehnt hatte und ich begriff nicht, warum. Da haben wir einander zeitweise auch bestimmt sehr weh getan, weil doch jeder das Gute, das er als gut kannte, auch mit-teilen wollte. Im Alter stellte sie fest, und sagte es auch, dass das damals aber eigentlich gar kein Problem gegeben haette.
Diese kostbaren Gespraeche waren ein Ergebnis der Liebe zueinander, von einer Person zur andern Person, nicht mehr von Generations-Aufgaben beeinflusst - da war ich inzwischen aber 60j und sie 88j. Jeder hatte damals etwas unterlassen, dem andern zuliebe, wofuer es nun zu spaet war, es nachzuholen.
Einer unserer Weisen sagte "Sage nicht: wenn ich mal frei sein werde - denn vielleicht wirst du so frei niemals sein." Das drueckt aus: verpasse nicht, was du jetzt tun solltest, der Tag, es vollkommener zu koennen, ist niemandem fest versprochen worden. Wir hoerten aber wenigstens nie auf, uns des andern liebevoll zu erbarmen. Im "Krawall-Alter" hab ich doch keine Bruecken abbrechen wollen und sie auch nicht. Das haben wir dann doch zusammen "hingekriegt".
mfG WiT :)
Wenn man aber Kindern gar keine Chance gibt, konkret eine Religion zu erleben, von Kind an, dann ist das weg, was im Leben spaeter nie mehr kommen kann: das im Herzen zu etwas gehoeren Moegen
- dies nicht-logische "Daheimsein" ist eine wichtige Komponente fuer Gemeinschaftlichkeit.
Richtig ist es ja auch gesehn, wie Ahmed sagte: wenn ich doch von dem Heil überzeugt bin, dann muss ich wuenschen, dass mein Kind es auch vollstaendig bekommt, diese Perle, und sie ist kein unverbindliches Angebot aus einem Sortiment vergleichbarer Lehren, die man waehlt wie eine Partei und ein andermal anders "je nachdem was die leisten".
G0TT ist ein Kriterium - ich vorlaeufig immer nur so-und-soviel wissender Mensch bin kein Kriterium
- hinzu kommt: das Kind ist uns zum Aufwachsen "verliehen", ist uns "anvertraut" worden, doch es ist selbst jemand Eigenes. Beide Eltern aber ebenso. Die sollten an ihrer Toleranz fuer alles ausserhalb des gemeinsamen "Kopfkissens" auch nicht seelisch verarmen, wenn nichts gebraucht werden kann, was sie selbst einmal mit allen Sinnen erlernten.
Irgendwann tut das weh.
G0TT hat den Zugang zu dessen Innersten - nur ER - aber die gegenwaertige Gesellschaftsform ist hierzulande am besten zu kennzeichnen als "indiskret" und das bedeutet: wo ich meine Kinder nicht mit allen Sinnen eine Religion in jeder Alters-Stufe mit erfahren lassen kann, weil ich "dessen Entscheidung nicht vorgreifen moechte, selbst so wichtige Dinge wie Religionszugehoerigkeit zu entscheiden", dann ist es unfair - denn niemand in dessen Welt wird ihm denselben Freiraum zugestehen, in der Schule, in der Freizeit, die alle mischen sich sehr indiskret hinein, mit ganz anderen "Heilslehren" - soll es dann ausgerechnet zuhause ein Vakuum haben?
Bis zur Geburt waren wir bereits 9 Monate lang ein vollstaendiges Lebewesen, und weiter vergehen noch Zeiten, bis wir in Saetzen zu denken beginnen - dann sind wir aber bereits "erfahrene" Lebewesen.
Diese Zeit hindurch bekam man es nicht freigestellt, zu erwaegen, ob Essen, Atmen, usw. von uns gewaehlt wird. Das wirft niemand einem Elternteil vor, dass sie da schonmal vorentscheiden
- Froemmigkeit zu praktizieren ist etwas wie Atmen. Damit kann man nicht jahrelang warten. Wenn Eltern damit warten wuerden, ist da etwas, das die Eltern noch hatten und das Kind bekommt dann gerade das nie: naiv mit dem LiebenG0TT umgehn zu duerfen - was die Eltern in dessen Alter aber hatten. All diese kleinen "Sitten" sind deshalb nicht unwesentlich.
Geschehenenfalls, dass man nun aber schon eine religioese Mischehe ist, ist dazu wirklich von aussen kein Rat moeglich. Eine der beiden Konfessionen sollte es m.E. unbedingt eindeutig von klein auf mitmachen duerfen, um nicht gerade G0TT gegenueber abstrakt gehalten zu werden.
Meine Mutter war auch in eine andere Konfession gewechselt, aber was ihr frueheres Leben betraf, hat sie einfach verdraengt, erst am Ende irer Tage sagte sie auf einmal etwas verwundert: wenn ich es so ueberlege, war ich ein sehr gerne religioeses Kind.
Mir scheint, sie haette aber niemals darueber plaudern koennen - es war fuer sie einfach das "andere" gesamt: Land, Sprache, Glaube. Sie wechselte einfach nur das Gesamt mit der Ehe. Ich kam dann mit ganz anderen Merk-Punkten in unsere Konfession als sie und wunderte mich nur immer wieder, dass sie diese wirklich nie als wichtig bemerkte.
Erst indem wir beide zusammen wohnend alt wurden, fiel ihr manches ein - da gab es Dinge, die sie sehr abgelehnt hatte und ich begriff nicht, warum. Da haben wir einander zeitweise auch bestimmt sehr weh getan, weil doch jeder das Gute, das er als gut kannte, auch mit-teilen wollte. Im Alter stellte sie fest, und sagte es auch, dass das damals aber eigentlich gar kein Problem gegeben haette.
Diese kostbaren Gespraeche waren ein Ergebnis der Liebe zueinander, von einer Person zur andern Person, nicht mehr von Generations-Aufgaben beeinflusst - da war ich inzwischen aber 60j und sie 88j. Jeder hatte damals etwas unterlassen, dem andern zuliebe, wofuer es nun zu spaet war, es nachzuholen.
Einer unserer Weisen sagte "Sage nicht: wenn ich mal frei sein werde - denn vielleicht wirst du so frei niemals sein." Das drueckt aus: verpasse nicht, was du jetzt tun solltest, der Tag, es vollkommener zu koennen, ist niemandem fest versprochen worden. Wir hoerten aber wenigstens nie auf, uns des andern liebevoll zu erbarmen. Im "Krawall-Alter" hab ich doch keine Bruecken abbrechen wollen und sie auch nicht. Das haben wir dann doch zusammen "hingekriegt".
mfG WiT :)

