10-06-2007, 09:40
Guten Morgen, Ekkard
Die eigene Vorstellung auf andere menschen übertragen zu wollen, geht wohl mit Konflikten einher, so wie du sagst:
Natürlich kann das von dir geschilderte Beispiel Zufriedenheit bedeuten.
Aus diesem Grund gebrauche ich - wenn es um die gesellschaftsorientierten Lehren Jesu geht gerne die begriffe "friedsam", "friedenstiftend" die genau das fordern, was du schreibst. Deswegen schrieb ich ja auch: "aktiv ausleben". Ich hatte gehofft, dass dies meine Haltung deutlich genug zum Ausdruck gebracht hätte.
Ekkard schrieb:Gestatte, Johnson, dass ich an dieser Stelle einhake: Gerade, weil es soviel Idealismus und Wunschdenken gibt, kommt es zu unlösbaren Konflikten, die in den vielen Extremfällen des Lebens schließlich zu Gewalt führen.Da würde ich gerne differenzieren und die Qualität des Wunschdenkens untersuchen. Sicher, du hast recht: Ein rein subjektiver Idealismus, jener, der ausschließlich auf die Erfüllung der Wünsche des Egos beruht, führt in den von dir genannten Extremfällen bestimmt zur Gewalt.
Zitat:Es gehört zur Nächstenliebe und zur Gerechtigkeit, dass wir die Argumente und die Rechtspositionen anderer ernst nehmen und gegebenenfalls auf unsere Positionen verzichten. Nicht nur Gott weiß das, sondern dies ist vielen Menschen durchaus bewusst.Auch dieses kann doch ein Ideal sein? Wenn ich wünsche, dass alle Menschen in Frieden zusammenleben, dann zwingt mich diese Position in positiver Hinsicht, auf meinen Anspruch gegebenenfalls zu verzichten - und dies gerne - weil eines meiner Ideale die Friedsamkeit ist.
Die eigene Vorstellung auf andere menschen übertragen zu wollen, geht wohl mit Konflikten einher, so wie du sagst:
Zitat: Das Problem ist Prestige-Denken, "keine Schwäche zeigen", "auf keinen Fall nachgeben".
Zitat:"Zufriedenheit" gehört zur Kategorie der Urteile. Und diese sind erlernbar; es sei denn man lebt dumpf und gefangen in den eigenen Vorurteilen. Ich kann mir durchaus vorstellen, zufrieden mit einer Situation zu sein, bei der ich auf ganzer Linie Verzicht üben musste, wenn ich dadurch der allgemeinen Gerechtigkeit auf die Sprünge helfen konnte.Zur Erlernbarkeit der Urteile kurz die frage: Hat man da irgendwann ausgelernt? Oder meinst du einen fortschreitenden Lernprozess?
Natürlich kann das von dir geschilderte Beispiel Zufriedenheit bedeuten.
Zitat:Das ist mir leider zu schwach ausgedrückt. Das Evangelium verlangt nicht nur "Friedfertigkeit", sondern aktive Gestaltung der Strukturen dieser (viel zu kommerzialisierten) Welt einschließlich der dadurch provozierten, streitbaren Dialoge.
Aus diesem Grund gebrauche ich - wenn es um die gesellschaftsorientierten Lehren Jesu geht gerne die begriffe "friedsam", "friedenstiftend" die genau das fordern, was du schreibst. Deswegen schrieb ich ja auch: "aktiv ausleben". Ich hatte gehofft, dass dies meine Haltung deutlich genug zum Ausdruck gebracht hätte.

