24-01-2025, 16:01
2014 hat Kertzer unter dem Titel "The Pope and Mussolini - The Secret History of Pius XI and the Rise of Fascism in Europe" eine Art Parallelbiographie zu Pius XI. und Mussolini geschrieben.
2016 wurde das Werk von Martin Richter ins Deutsche übersetzt:
David I. Kertzer. Der Erste Stellvertreter. Papst Pius XI. und der geheime Pakt mit dem Faschismus. 2016 Darmstadt. Verl. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt.
Der deutsche Titel ist in Anlehnung an das kritische Theaterstück von R. Hochhuth gewählt. Bis zum Erscheinen des Werks galt Pius XI. im Gegensatz zu seinem Nachfolger nicht nur dem Dramatiker Hochhuth, sondern auch den meisten Historikern als jemand, der dem Faschismus die Stirn geboten hatte.
Kertzer beschreibt auf guter Quellenbasis die Verstrickungen der katholischen Kirche mit dem Faschismus unter Pius XI. Er beschreibt u.a. wie der Papst die politischen Gegner Mussolinis aus der katholischen Volkspartei aus dem Weg geräumt hatte und im Gegenzug von Mussolini mit Geld und Privilegien überhäuft wurde.
Im März 1938 berichtet Mussolini dem Papst, dass er bei Hitler die Einstellungen von Schauprozessen gegen Geistliche, die wegen sexueller Handlungen an Knaben angeklagt waren, erwirkt habe (S. 284f.).
Ein lesenswertes Buch.
2016 wurde das Werk von Martin Richter ins Deutsche übersetzt:
David I. Kertzer. Der Erste Stellvertreter. Papst Pius XI. und der geheime Pakt mit dem Faschismus. 2016 Darmstadt. Verl. Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt.
Der deutsche Titel ist in Anlehnung an das kritische Theaterstück von R. Hochhuth gewählt. Bis zum Erscheinen des Werks galt Pius XI. im Gegensatz zu seinem Nachfolger nicht nur dem Dramatiker Hochhuth, sondern auch den meisten Historikern als jemand, der dem Faschismus die Stirn geboten hatte.
Kertzer beschreibt auf guter Quellenbasis die Verstrickungen der katholischen Kirche mit dem Faschismus unter Pius XI. Er beschreibt u.a. wie der Papst die politischen Gegner Mussolinis aus der katholischen Volkspartei aus dem Weg geräumt hatte und im Gegenzug von Mussolini mit Geld und Privilegien überhäuft wurde.
Im März 1938 berichtet Mussolini dem Papst, dass er bei Hitler die Einstellungen von Schauprozessen gegen Geistliche, die wegen sexueller Handlungen an Knaben angeklagt waren, erwirkt habe (S. 284f.).
Ein lesenswertes Buch.
MfG B.

