10-01-2025, 17:55
(10-01-2025, 15:15)petronius schrieb: nun ist es allerdings so, daß gerade die rechte immer wieder die "Themen wie Identitätspolitik und Gendersprache" ventiliert und sich darüber erregt, was die "woke linke" denn angeblich für zumutungen in dieser hinsicht für uns alle vorsieht. zwangsveganismus, zwangs"genderei" oder gar "umerziehung zu homo- und transsexualität sind ja fantasieprodukte der rechten und eben nicht plotische forderungen der linken.
Das ist eben dieser Sumpf aus Ideologie und Übertreibungen, aus dem ich mich draußen halte - deshalb bin ich eigentlich unpolitisch. Ich halte diese Kettenreaktion von gegenseitigen Unterstellungen, Anfeindungen und Empörungs-Überbietungen auf beiden Seiten für eine sehr merkwürdige Beschäftigungstherapie der Menschen in der modernen Zeit. Das hat ja nichts mit Politik im eigentlichen Sinne zu tun, sondern findet alles in einem Vakuum der sozialen Medien statt - führt dann aber auch zu entsprechenden Abbildungen in den Wahlergebnissen.
Die Leute sollten die sozialen Medien einfach ignorieren und sich wieder auf die Wirklichkeit fokussieren. Gerade in der heutigen Zeit wären pragmatisches Denken und praktische Lösungsansätze gefragt, nicht diese ideologisch aufgeladenen Schlammschlachten. Deshalb ist das beste, was man da machen kann, sich möglichst rauszuhalten und diese absurde Zeitgeist-Erscheinung von außen zu betrachten und zu kommentieren.
(10-01-2025, 15:15)petronius schrieb:Zitat:Ich sehe mich selber eigentlich als unpolitisch an, stehe aber grundsätzlich eher der linken Seite mit Sympathie gegenüber
und deshalb drischst du auf sie ein. alles klar...
Ich mache nur Verbesserungsvorschläge. Konstruktive Kritik ist kein "Draufdreschen". Die Linken sollten sich wieder auf das konzentrieren, was in unserer Zeit so wichtig wäre, nämlich dem Kapitalismus die Grenzen aufzuzeigen und für ein harmonisches soziales Miteinander (soweit dies eben real machbar ist) einzustehen. Da darf ruhig auch ein bisschen "Träumerei" und Utopie mitwirken, was als ein nötiges Gegengewicht zu den allseits beliebten Untergangsszenarien unserer Zeit mal eine Abwechslung wäre. Umweltschutz sollte eine Selbstverständlichkeit und kein spezifisch "linkes" Anliegen sein. Und im Übrigen halte ich diese ganze Links/Rechts-Denke an sich für überholt. Aber es braucht eben lange, bis solche Entwicklungen real umgesetzt werden können.
(10-01-2025, 15:15)petronius schrieb:Zitat:Die Jäger und Sammler Gesellschaften waren ganz sicher noch näher an der Natur als wir heute
zwangsläufig, qua noch-nicht-zivilisation. deshalb aber nicht naturschonender unterwegs oder von irgendwelcher heute verschütteten weisheit geprägt
Nun, da steht wohl Aussage gegen Aussage. Man muss ja immer bedenken, dass das Leben in dieser materiellen Dimension an und für sich ein Überlebenskampf ist, wodurch Utopien immer nur als Ideale gelten können, an die man sich annähern kann.
Eine perfekte Welt kann es natürlich im Diesseits nicht geben. Ich denke aber, dass die frühen Menschen definitiv noch näher an diesem Ideal dran waren, auch wenn natürlich damals der Überlebenskampf noch viel echter und direkter war als heute. Dafür waren die Menschen viel freier und unabhängiger von gesellschaftlichen und politischen Vorgaben als heute.
Meine Vermutung ist ja, dass wenn die fossilen Brennstoffe ausgehen werden, die Menschen wieder eine "Rückwärtsentwicklung" in diese Richtung erleben werden. Es hat natürlich alles seine Vor und Nachteile, aber eine erneute Annäherung an die Natur würde zum Beispiel erst einmal praktisch zeigen, was für eine totale Verirrung diese ideologischen Auseinandersetzungen in den sozialen Medien waren, um die es hier zuvor ging. Diese ganze künstliche und seelenfeindliche Plastikwelt würde dann wieder einem natürlicheren, einfacheren Leben weichen. Und meine Vermurung ist eben, dass dadurch auch der Kontakt zur geistigen Welt eine Wiederbelebung erfahren würde.