04-06-2007, 04:07
aAHMADh schrieb:Zum Alkohol:
Im Islam ist nicht Alkohol verboten, sondern das, was die Sinne "bedeckt". Dies wurde dann im Laufe der zeit zu Alkohol, bezeichnet aber nicht Alkohol zur damaligen Zeit.
Daher ist es auch fehlerhaft von einem Verbot von Alkohol an sich auszugehen.
Es gibt zwar Überlieferungen, die auch nur die geringste Menge an berauschendem verbieten, jedoch gestatten die Notwendigkeit nach einer anderen Überlieferung ausnahmen. Ergo ist Alkohol im Medizin erlaubt, so es nicht dasselbe Mittel auch ohne Alkohol gibt.
Nur als Randinformation:
Das Wort "Alkohol" ist arabischen Urspungs ("al-kuhl" = Schminke).
Die Gewinnung reinen Alkohols gelang erstmals dem Perser Abu Bakr Mohammad Ibn Zakariya al-Razi (864 - 930).
Es ist schon erstaunlich, dass Verbotenes ausgerechnet von einem Muslim entdeckt und verbreitet wurde.
aAHMADh schrieb:Und Moski: Dein Verständnis vom Islam an sich zeugt eigentlich nur von einseitiger Informationsbeschaffung (vielleicht ausschließlich Dashti (benutzt Überlieferungen, die islamisch gesehen als nicht authentisch gelten),
Weshalb er direkt nach der Islamischen Revolution im Iran 1979 ins Gefängnis wanderte und dort zwei Jahre später starb. Soviel zur freien Meinungsäußerung.
aAHMADh schrieb:Ibn Warraq(Sammlung an islamwissenschaftlichen Material ohne Rücksicht auf Aktualität)
Immerhin beschreibt er sehr ausführlich, warum er zum Konvertiten wurde und welche Folgen das für ihn hat
http://oslab.snu.ac.kr/os/evolution/%BF%...Muslim.htm
aAHMADh schrieb:und Hirsi Ali(einfach keine Ahnung und kein Konzept).
Der Frau wurde als Kind von einem Koranlehrer ein Schädelbruch zugefügt.
Im Alter von 5 Jahren wurde sie auf Veranlassung ihrer Großmutter und ohne jede Betäubung beschnitten.
Nach der Flucht aus Somalia über Saudi-Arabien und Äthiopien kam sie nach Kenia und erhielt dort eine orthodoxe islamische Erziehung.
Mit 22 sollte sie zwangsverheiratet werden mit einem Mann, den sie nicht kannte.
Sie sagt, die Frauenpolitik im Islam sei rückständig und repressiv.
Sie setzt sich gegen die Beschneidung weiblicher Genitalien ein.
Sie sagt, Integration soll unter Beibehaltung der eigenen Identität erfolgen, wobei die Menschenrechte aber beachtet werden müssen.
Sie berichtet über ihre eigenen Erfahrungen und die Erfahrungen, die andere Frauen innerhalb der islamischen Welt gemacht haben.
Sie hat - so sagst du - keine Ahnung von der Beschneidung weiblicher Genitalien oder der Frauenrolle im Islam.
Das ist absolut nachvollziehbar, weil du als muslimischer Mann genau weißt, was eine Beschneidung bei einer Frau bedeutet, wie es sich anfühlt und was es in der Seele der Frau anstellt. Außerdem weißt du auch sehr genau, wie die Rolle einer Frau innerhalb der muslimischen Gesellschaft auszusehen hat und wie man mit Frauen umgehen muss, die sich diesem Rollenverhalten entziehen wollen. Und weil du das alles weißt, hat Ali Hirsi als Frau keine Ahnung und kein Konzept. Ich vermute, deine Meinung zu Necla Kelek ist nicht viel anders. Die ist zwar promoviert Sozialwissenschaftlerin, hat aber als muslimisch Frau zwangsläufig auch keine Ahnung vom Leben der Frauen im Islam.
Sehe ich das richtig?
aAHMADh schrieb:Schon mal relevante islamische Reformer gelesen?
Aber ja. Ein relevanter islamischer Reformer ist Tariq Ramadan. Vermutlich derzeit sogar der einflussreichste islamische Reformer. Und ich weiß auch, dass er sich ein vollständig islamisiertes Europa mit Anwendung der Scharia wünscht.
Ein andere islamischer Reformer ist Bassam Tibi. Nur hat der sich mittlerweile aus Gründen der eigenen Sicherheit zurückgezogen, weil er der festen Auffassung ist, die Führungseben islamischer Gemeinden in Europa wird von Fundamentalisten übernommen.
Rifaa al-Tahtawi ist als islamischer Reformer längst vergessen.
Reformer Sayyid Al-Qimni wurde durch Morddrohungen von Islamisten zum Schweigen gebracht.
Reformer Faraj Fouda wurde am 8.Juni 1992 in Kairo auf offener Straße erschossen (die Täter wurden wegen ihrer religiösen Motivation übrigens freigesprochen).
aAHMADh schrieb:So Leute wie Du hemmen diesen Reformpozeß, der schon seit Muhammads(sa) Tod bestand und nur durch areligiöse Herrscher niedergeknüpelt wurde!
Vielleicht solltest Du Dich wirklich mehr mit dem Islam an sich beschäftigen, als nur mit den "Horrorgeschichten.
Immerhin wird langsam Deine eigentliche Intention deutlich: Du willst nichts über den Islam erfahren, sondern offenbar nur aburteilen. Schade.
Mfg,
Ahmad
Das ist die übliche 08/15 Argumentationsstruktur eines Muslims in solchen Diskussionen wie diesen: Wer kritisiert, der will eigentlich nichts über den Islam erfahren.
So kann man jede Diskussion am effektivsten abwürgen und gleichzeitig den anderen diskreditieren (ich erwarte eigentlich noch die "rechte Keule").
Ich habe klar gesagt, was ich für eine Gesellschaft erwarte und was ich nicht haben möchte. Kein Punkt davon ist von deiner Seite auch nur als diskussionswürdig betrachtet worden.
Allein das Ergebnis einer Allensbach-Umfrage, wonach die Angst vor dem Islam und vor den Muslimen in den letzten zwei Jahren deutlich zugenommen hat, die sollte eigentlich zur Frage führen, warum die Leute zunehmend Angst haben. Die simpelsten Antworten sind natürlich:
- sie haben keine Ahnung
- sie werden von den Medien aufgehetzt
- sie pauschalieren auf unzulässige Art und Weise Ereignisse in Krisenregionen auf die Muslime hier in Deutschland
Alle drei Antworten haben einen Kern: Schuld an der Angst sind die, die Angst haben. Nicht den Bruchteil einer Sekunde verschwendet ein Muslim den Gedanken daran, ob er oder seine Glaubensbrüder oder seine Religion nicht doch zu einem gewissen Maße dazu beitragen, solche Ängste auszulösen. Und genau diese Selbstreflektionslosigkeit führt zu neuen Ängsten (Axiom des Islam: "Wir Muslime machen keine Fehler, weil wir besser sind als ihr!").
* 66 % der Befragten glauben, ein friedliches Zusammenleben mit der islamischen Welt ist nicht möglich
* 61 % glauben, Islam und Christentum können nicht friedlich miteinander existieren
* 58 % glauben, es komme in Deutschland zu Spannungen mit der muslimischen Bevölkerung
* 46 % fürchten sich vor Anschlägen muslimischer Selbstmordattentäter
* 42 % glauben, unter der muslimischen Bevölkerung in Deutschland befinden sich Terroristen
* 91 % glauben, im Islam werden Frauen benachteiligt
* 83 % halten Fanatismus und Radikalität für typische Eigenschaften des Islam
* 81 % verbinden Islam mit starrem Festhalten an althergebrachten Glaubensgrundsätzen
* 70 % denken beim Stichwort "Islam" an Gewaltbereitschaft, Rache und Vergeltung auf Seiten der Muslime
(Allensbach-Umfrage vom Mai 2006 - zwei Jahre zuvor lagen die Werte im Schnitt um 10 Prozentpunkte niedriger)
Wie gesagt: Schuld an diesen hohen Werten haben natürlich die Befragten selbst. Denn Muslime machen keine Angst, Fehler oder sonstige Dinge, die zu so einer hohen Negativquote im Image führen.
Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)

