(22-11-2024, 07:56)Keiler schrieb: Ich predige nicht, sondern will die giftigen Stellen in der Bibel aufzeigen, die einen allmächtigen Schöpfer der Himmel und der Erden als absolut intoleranten Feind, der nach meiner Meinung für ein friedliches Miteinander ALLER Menschen unabdingbaren Grundrechtes auf Religionsfreiheit behaupten.
Das ist trotzdem in ihrer Art eine Predigt. Sowohl im Alten Testament als auch im Neuen ist Gott nur fuer die Seinen da (im AT fuer die Israeliten und spaeter Juden, im NT fuer die Anhaenger Jesu), alle Anderen sind seine Feinde. Das ist ein dem Monotheismus eigenes Konzept, wie der Religionswissenschaftler Jan Assmann schon vor Jahrzehnten festgestellt hat.
Religionsfreiheit ist ein politisches Konzept, das gegen religioese Lehren erkaempft wurde. Die musste ins Grundgesetz, weil Religion an sich grundsaetzlich keine Religionsfreiheit kennt.
(22-11-2024, 08:07)Keiler schrieb: Wenn das Deine Erfahrungen sind, hast Du nie mit gläubigen Christen geredet.
Unfug. Katholische Glaeubigkeit ist halt anders als evangelische.
(22-11-2024, 08:07)Keiler schrieb: Konfirmanden sind keine Katholiken...
Eben. Bei Katholiken gruendet sich Glaeubigkeit so gut wie gar nicht auf die Bibel, sondern auf kirchliche Tradition, und ueber Katholiken habe ich geredet. Diese Eigenschaft des Katholizismus war ja der Grund fuer Luthers sola scriptura.
(22-11-2024, 08:14)Keiler schrieb: Dort las ich erstmals die Bibel von Beginn an und kam bis zu dieser Stelle:
„Und vollstreckt den Bann an ihnen, an allem, was es hat, und verschone ihn nicht, sondern töte Mann und Frau, Kind und Säugling“ (1 Sam 15, 3)
Und wenn Du weitergelesen hast, musstest Du erfahren, dass Gott die Israeliten bestrafte, weil sie gegen seinen Willen einige Frauen und Kinder sowie das Vieh am Leben gelassen hatten (kann auch bei einer aehnlichen Stelle bei Joschua gewesen sein).
Der Hexateuch ist das Buch der israelitischen Landnahme, in der der Gott der Israeliten - wenn auch um Generationen verspaetet - endlich sein Versprechen erfuellt, den Israeliten "ihr" Land zu geben, das aber schon jemand andem gehoert (und anderen Goettern). Die spaeteren Buecher fuehren diese Ideen weiter, und einige sind kulturhistorisch sehr interessant. Ist schon klar, dass sich das eigentlich kaum fuer unsere heutige Vorstellung von "Christentum" eignet.
Der Gott des AT fordert immer noch an einigen Stellen das Opfern der Erstgeborenen seines Volkes (an anderen verurteilt er die Praxis). Er bezichtigt sich auch selbst, ihnen schlechte Gesetze gegeben zu haben, weil er sein Volk leiden sehen wollte, aber nicht das tun konnte, was er eigentlich wollte, weil er sich sonst vor den Aegyptern bis auf die Knochen blamiert haette - und das kann sich auch ein Gott nicht erlauben. Da hat man halt das ganze Paket und eine zu heute vollkommen andere Gottesvorstellung.

 
 

 
